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Rizin: Obama, Bloomberg und Trump schon Attentatsziele


Biologischer Kampfstoff Rizin
Obama sollte einen Brief mit dem tödlichen Stoff erhalten

Von t-online, pri

Aktualisiert am 17.04.2025Lesedauer: 3 Min.
Barack Obama (Archivbild): Der Ex-US-Präsident war für einen Kurztrip in Berlin.Vergrößern des Bildes
Barack Obama (Archivbild): Aus seiner Post ans Weiße Haus wurde ein Rizin-Brief rausgefischt. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)
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Ein Jugendlicher aus Sachsen bunkert das Gift Rizin. Der biologische Kampfstoff wird gezielt für Anschlagsversuche genutzt. Auch in Köln ist ein Attentäter aufgeflogen.

Das Gift Rizin ist nicht nur bekannt aus der TV-Serie "Breaking Bad". Am heutigen Donnerstag wurde das Elternhaus eines 16-Jährigen in Sachsen durchsucht, der den hochgiftigen Kampfstoff hergestellt haben soll. Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

Attentäter versuchen auch immer wieder das Pflanzengift für Anschläge zu nutzen, darunter auch auf namhafte Politiker. t-online gibt eine Übersicht über einige Beispiele:

"I'm sorry" oder "Der Londoner Regenschirm-Mord"

Der bulgarische Dissident Georgi Markow wurde 1978 in London ermordet. Seinem Arzt zufolge konnte er kurz vor dem Tod noch von einer merkwürdigen Begegnung an der Waterloo Bridge berichten. "Er erzählte, dass ein gut gebauter Mann mit ausländischem Akzent ihn mit der Spitze seines Regenschirms ans Bein gestoßen und 'I'm sorry' gesagt hatte und in einem Taxi verschwunden war", erinnert sich der Mediziner damals im "Guardian". Später stellt sich heraus: Markow ist bei dem kurzen Pieks mit dem Regenschirm mit Rizin vergiftet worden.

Das Gift lässt die roten Blutkörperchen verklumpen, das Blut kann keinen Sauerstoff mehr transportieren. Markow starb mit 49 Jahren. Der Anschlag ging als Regenschirm-Mord in die Spionage-Geschichte ein. Nach der Wende räumte ein ehemaliger KGB-Agent ein, dass der sowjetische und der bulgarische Geheimdienst für den Anschlag verantwortlich waren.

Schauspielerin schickt Giftbrief an Obama und Bloomberg

Shannon Guess Richardson hatte als Schauspielerin kleinere Rollen in Serien wie "The Walking Dead" und "Vampire Diaries". 2013 verschickte sie mehrere Briefe mit Rizin an US-Politiker. Darunter auch Präsident Barack Obama sowie Michael Bloomberg, Unternehmer und Bürgermeister von New York. Ihr Motiv: Richardson lehnte eine Verschärfung der US-Waffengesetze ab. "Was in diesem Brief ist, ist nichts im Vergleich zu dem, was ich für Euch plane", hieß es in Richardsons Bekennerschreiben. Die Post wurde abgefangen. Der Poststempel führte die Ermittler zu Richardson. Sie erhielt eine Haftstrafe von 18 Jahren.

Der Schauspielerin wurde die Sicherheitstechnik im Weißen Haus zum Verhängnis: Seit einer Serie von versuchten Brief-Anschlägen mit dem Kampfstoff Anthrax im Jahr 2001 sind die Poststellen wichtiger US-Behörden mit speziellen Sensoren ausgestattet, die Giftstoffe aufspüren.

"Freier Rebellengeist" oder Verdächtige Post an Donald Trump

Donald Trump geriet 2020 ins Visier von Pascale Ferrier, einer Frau aus Kanada, die sich ungerecht behandelt fühlte. Die Frau aus Quebec stellte das Rizin selbst her und schickte das Gift per Post. Ihre Forderung: Der republikanische Politiker sollte nicht erneut zur Wahl antreten.

Als "hässlicher Tyrannenclown" wurde Trump in dem Brief beschimpft. Weiter hieß es: "Wenn das nicht funktioniert, finde ich ein besseres Rezept für ein anderes Gift oder benutze meine Waffe, sobald ich komme."

Das Schreiben und der verdächtige Inhalt wurden in der Poststelle des Weißen Hauses abgefangen. Die Frau wurde später festgenommen, als sie mit Waffen und Munition im Gepäck versuchte, in die USA einzureisen. Ein Gericht verurteilte Ferrier 2023 wegen Verstoßes gegen das Verbot biologischer Waffen zu 22 Jahren Haft.

Rizin-Bombe von Köln-Chorweiler

In Köln-Chorweiler kam es 2018 zu einem Spezialeinsatz der Polizei. Beamte in ABC-Anzügen ermittelten in einer Wohnung. Der Mieter hatte im Netz Chemikalien zum Bau einer Bombe bestellt, zudem hatte er rund tausend Samen einer Pflanze geordert, aus der sich Rizin destillieren lässt.

Als die dazu notwendige Chemikalie online bestellt wurde, griff die Polizei zu. Festgenommen wurde ein 29-Jähriger mit islamistischen Motiven. Sein Ziel: der Bau einer Rizin-Bombe. Der Mann erhielt eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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