Suche nach May-Nachfolger Erste Wahlrunde: Boris Johnson klar vorn
Etappensieg für Boris Johnson: Der Brexit-Hardliner hat die erste Wahlrunde um die Nachfolge von Theresa May deutlich gewonnen – ein Fingerzeig für die kommenden Abstimmungsrunden?
Der frühere Außenminister und Ex-Bürgermeister von London, Boris Johnson, hat einen Teilerfolg im Rennen um den Vorsitz bei den britischen Konservativen erzielt. Der Top-Favorit auf die Nachfolge der zurückgetretenen Parteichefin Theresa May gewann die erste Wahlrunde mit großem Abstand vor Außenminister Jeremy Hunt und Umweltminister Michael Gove.
Von den 313 Abgeordneten der Tory-Fraktion im Unterhaus votierten 114 für Johnson. Für Hunt sprachen sich 43, für Gove 37 Parlamentarier aus. Dahinter folgten Ex-Brexit-Minister Dominic Raab mit 27 Stimmen, Innenminister Sajid Javid mit 23 Stimmen, Gesundheitsminister Matt Hancock mit 20 Stimmen und Entwicklungsminister Rory Stewart mit 19 Stimmen.
Weibliche Kandidaten ausgeschieden
Drei Kandidaten überstanden die erste Wahlrunde nicht, weil sie unter der erforderlichen Mindestzahl von 17 Stimmen blieben: die beiden einzigen weiblichen Kandidaten, Ex-Unterhauspräsidentin Andrea Leadsom (11 Stimmen) und die frühere Arbeitsministerin Esther McVey (9 Stimmen), sowie der frühere Parlamentarische Geschäftsführer der Torys, Mark Harper (10 Stimmen). Sieben Kandidaten sind damit noch im Rennen.
Der nächste Wahlgang ist für Dienstag angesetzt. Dann brauchen die Kandidaten 33 Befürworter für ein Weiterkommen. Bis Ende nächster Woche soll die Zahl der Kandidaten auf zwei reduziert werden. Zwischen diesen beiden entscheiden sich dann die rund 160.000 Parteimitglieder in einer Stichwahl. Voraussichtlich Ende Juli dürfte es so weit sein.
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Premierministerin May war am Freitag offiziell als Parteichefin zurückgetreten, nachdem sie in ihrer Partei seit Monaten keinen ausreichenden Rückhalt für ihren Brexit-Kurs erhalten hatte. Nach den britischen Gepflogenheiten wird der Vorsitzende der Regierungspartei automatisch auch Premierminister.
- Newsblog der BBC
- Nachrichtenagenturen Reuters, AFP, dpa