Studentenprotest in den USA Hunderte Demonstranten stürzen Bürgerkriegsstatue
In den Südstaaten der USA erinnern Denkmäler an die Soldaten, die während des Bürgerkriegs starben. Kritiker betrachten die Statuen als Symbol für Rassismus – und wollen sie entfernen.
Rund 250 Demonstranten haben auf einem Universitätscampus im US-Bundesstaat North Carolina ein Denkmal für Soldaten der ehemaligen Südstaaten Amerikas gestürzt. Die als "Silent Sam" bekannte Statue gilt als Symbol für Rassismus, weil die Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg vor mehr als 150 Jahren die Sklaverei beibehalten wollten. "Wir ermitteln derzeit wegen Vandalismus und bewerten das volle Ausmaß des Schadens", teilte die University of North Carolina at Chapel Hill in der Nacht zum Dienstag bei Twitter mit.
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"Die Aktion heute Abend war gefährlich, und wir haben sehr viel Glück gehabt, dass niemand verletzt wurde", hieß es weiter. Medienberichte zufolge handelte es sich bei den Demonstranten am Montag mehrheitlich um Studierende.
Die Statue wurde laut der Hochschulwebseite 1913 in Erinnerung an "die Söhne der Universität, die zwischen 1861 und 1865 für ihr geliebtes Südland gestorben sind" errichtet.
Immer mehr Städte trennen sich von den Statuen
Seit den Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Rassisten-Kundgebung in Charlottesville im vergangenen Jahr entfernen immer mehr Städte im Süden der USA Statuen, die an den Bürgerkrieg erinnern – wohl auch um Demonstranten zuvorzukommen, die die Sache selbst in die Hand nehmen.
Der Gouverneur von North Carolina, der Demokrat Roy Cooper, verurteilte das gewaltsame Vorgehen der Demonstranten bei Twitter. Er verstehe, dass viele Menschen frustriert seien, dass der Wandel so lange dauere, versicherte Cooper. Dennoch sei die "gewaltsame Zerstörung öffentlichen Eigentums" fehl am Platz.
- dpa