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Waffenstillstand in Gaza: Hamas lässt vier israelische Geiseln frei


Im Tausch gegen 200 Gefangene
Hamas lässt vier israelische Geiseln frei

Von t-online
Aktualisiert am 25.01.2025Lesedauer: 3 Min.
ISRAEL-PALESTINIANS/GAZA-CEASEFIREVergrößern des Bildes
Die Soldatinnen bei der Freilassung: Die vier Frauen wurden dem Roten Kreuz übergeben. (Quelle: Dawoud Abu Alkas/reuters)
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Die vier Frauen wurden 15 Monate von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. Knapp eine Woche nach Beginn einer Waffenruhe-Vereinbarung kommen sie frei.

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen vier weitere Geiseln freigelassen. Die vier jungen Soldatinnen wurden am Vormittag an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben und kurz darauf von israelischen Soldaten in ihre Heimat gebracht. Es handelt sich um Liri Albag, Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa, sie sind zwischen 19 und 20 Jahre alt. Islamistische Terroristen hatten die vier am 7. Oktober 2023 während des Überfalls der Hamas auf Israel mit rund 1.200 Toten entführt.

Die Frauen wurden von einer Spezialeinheit der Armee nach Israel gebracht. Sie sollten zunächst ärztlich untersucht und auch direkt ihre Eltern treffen. Anschließend war die Weiterfahrt in eine Klinik bei Tel Aviv geplant, wo weitere Angehörige warteten.

Die Familie Levys erklärte noch vor dem Wiedersehen mit der 20-Jährigen, sie sei "überglücklich und tief bewegt". "Unsere Herzen sind bei den Familien, die noch auf ihre Liebsten warten", fügten sie hinzu.

Wenige Stunden später gab der israelische Gefängnisdienst bekannt, dass im Gegenzug 200 palästinensische Häftlinge freigelassen wurden. Busse mit ihnen verließen demnach das israelische Militärgefängnis Ofer im besetzten Westjordanland. Etwa 70 Gefangene sollen palästinensischen Angaben zufolge nach Ägypten abgeschoben werden. Weitere 16 würden in den Gazastreifen geschickt, die übrigen im Westjordanland freigelassen.

Noch Dutzende Geiseln in Gaza

Die Freilassung der israelischen Geiseln erfolgt im Rahmen einer sechswöchigen Waffenruhe-Vereinbarung, die Sonntag in Kraft getreten ist. Schon vor knapp einer Woche hatte die Hamas drei verschleppte Zivilistinnen freigelassen. Die nun freigelassenen Soldatinnen sind damit die zweite Geisel-Gruppe, die freikommt. Im Gazastreifen werden nun noch 90 aus Israel Entführte festgehalten, davon sind israelischen Angaben zufolge mehr als 30 für tot erklärt worden.

In den kommenden Wochen, der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens, sollen noch weitere 26 Geiseln freigelassen werden. Laut der Nachrichtenseite ynet dürften acht von ihnen nicht mehr am Leben sein.

Das Abkommen sieht vor, dass Israel für jede Soldatin 50 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlässt, darunter 30 Personen, die eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Insgesamt sollen im Austausch für die Frauen also 200 palästinensische Häftlinge freikommen. Einige werden gemäß dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht.

Bewaffnete und maskierte Hamas-Kämpfer übergaben die vier lächelnden Soldatinnen auf einem Platz in der Stadt Gaza an Rotkreuz-Vertreter. Ehe sie in Fahrzeuge des Roten Kreuzes stiegen, wurden sie auf eine Bühne geführt, um dort der Menge zu winken.

In Tel Aviv warteten zahlreiche Menschen auf die Nachricht über die Freilassung der Geiseln. Jubel brach aus, als die lang erwartete Nachricht eintraf. Viele der Versammelten trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Ihr seid nicht allein" – auch eine Botschaft an die verbleibenden Geiseln im Gazastreifen.

Weiterhin Deutsche unter den Geiseln

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari pochte in einer Ansprache auf die Rückkehr der Familie, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, sowie einer weiteren Zivilistin, die Berichten zufolge ebenfalls deutsche Staatsbürgerin ist.

In einer Woche sollen zunächst drei weitere Entführte freikommen. Im Gegenzug war vereinbart worden, dass Israel für die insgesamt 33 Geiseln 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlässt.

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In den kommenden Wochen ist zudem geplant, dass die Hamas und Israel über weitere Schritte verhandeln. Ziel ist der vollständige Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und die Freilassung der letzten verbliebenen Geiseln. Sollte beide Seiten keine Einigung erzielen, könnten der Krieg weitergehen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben die Freilassung weiterer israelischer Geiseln durch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen begrüßt. Die Bundesregierung freue sich mit den Freigelassenen und ihren Familien, erklärte Scholz am Samstag auf der Onlineplattform X. "Aber es befinden sich weitere Frauen und Männer in Geiselhaft", fügte er hinzu. "Auch sie müssen freikommen!"

Auch Baerbock begrüßte auf X die Freilassung der vier jungen Frauen, die "nach 477 Tagen in der Hölle endlich aus den Händer der Hamas-Terroristen" freigekommen seien. Es müsse alles getan werden, "dass der Waffenstillstand hält und alle Geiseln freikommen". Sie denke an die Familien, "die weiter um die Freilassung ihrer Liebsten bangen müssen – darunter auch weiterhin Deutsche". Die Bundesregierung stehe mit all ihren Bemühungen an ihrer Seite.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, Reuters und dpa
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