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Israel schlägt offenbar zurück: Explosionen in Teheran


Explosionen in Teheran
Israel attackiert Iran: Mullahs drohen mit Gegenschlag

Von t-online, wan

Aktualisiert am 26.10.2024Lesedauer: 4 Min.
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Im Video: Die iranische Luftabwehr fängt israelische Raketen ab. (Quelle: reuters)
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Israel hat den Iran angegriffen. In Teheran hat es mehrere laute Explosionen gegeben.

Israel hat in den frühen Morgenstunden des Samstags einen Angriff auf den Iran gestartet. Es handelte sich um eine Vergeltungsmaßnahme für einen massiven iranischen Raketenangriff am 1. Oktober. Der Angriff galt laut dem israelischen Armeesprecher Daniel Hagari iranischen Raketenfabriken.

Auf der Plattform X wurden Fotos geteilt, die Brände in der iranischen Hauptstadt zeigen sollen. Insgesamt sollen 20 Ziele angegriffen worden sein, berichtet das US-Portal "Axios" unter Berufung auf Insider.

Der Iran redete die Angriffe zunächst klein, behält sich der heimischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge aber vor, auf den Angriff Israels auf militärische Ziele im Iran zu reagieren. Der Iran sei darauf vorbereitet, berichtet die Agentur unter Berufung auf Insider. Gegen 5 Uhr deutscher Zeit verkündete Israel das Ende der Angriffe.

Kurz zuvor hatte es noch Berichte über weitere israelische Angriffe auf Teheran gegeben. Die iranische Luftabwehr wurde aktiviert. Aus dem Stadtzentrum berichteten Augenzeugen von einer lauten, lang anhaltenden Explosion.

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Iran sperrt seinen Luftraum

Die dem Regime im Iran nahestehende Nachrichtenagentur Fars sprach von Militärbasen, die Ziel der Attacke gewesen sein sollen. Nach den israelischen Luftangriffen haben iranische Medien erste Schäden an Militärstützpunkten gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr unter anderem in der Hauptstadt Teheran und den Provinzen Chusestan sowie Ilam aktiviert.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA meldete zunächst, dass der internationale Flughafen Imam Khomeini seit etwa 6 Uhr morgens (Ortszeit) wieder in Betrieb sei und die Zivilluftfahrtbehörde keine Anordnung zur Streichung von Flügen erteilt habe. Der Luftraum über dem Iran wurde dann aber in den frühen Morgenstunden vorübergehend gesperrt.

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Israel hatte nach eigenen Angaben Einrichtungen zur Herstellung von Raketen angegriffen, die der Iran im letzten Jahr auf den Staat Israel abgefeuert hat. Die Mission sei erfolgreich gewesen. "Unsere Flugzeuge sind sicher nach Hause zurückgekehrt", hieß es in einer Erklärung. Gleichzeitig warnte Militärsprecher Hagari: "Sollte das Regime im Iran den Fehler begehen, eine neue Eskalationsrunde einzuleiten, sind wir verpflichtet, darauf zu reagieren."

Nach Angaben des US-Senders NBC habe Israel keine Nuklearanlagen des Iran und auch keine Ölfelder ins Visier genommen. US-Präsident Joe Biden hatte vor wenigen Tagen noch gewarnt, solche Anlagen anzugreifen. Bislang ist auch kein Feuer in einer Raffinerie gemeldet worden.

Israel: "Defensiv- und Offensivkapazitäten sind voll mobilisiert"

Das israelische Militär begründete kurz darauf die Angriffe. "Als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel führen die israelischen Verteidigungsstreitkräfte derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch", hieß es in einer Stellungnahme der Armee. Das iranische Regime und seine Stellvertreter in der Region hätten Israel seit dem 7. Oktober unerbittlich angegriffen, so das israelische Militär.

"Wir werden alles Notwendige tun, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen", sagte Militärsprecher Daniel Hagari. "Unsere Defensiv- und Offensivkapazitäten sind voll mobilisiert." Das israelische Kabinett hatte zuvor in einer Telefonkonferenz seine Zustimmung gegeben, berichtet CNN.

Biden wurde über Situation informiert

Nach einem Bericht der "New York Times" seien die USA kurz vor dem Angriff über das Vorhaben informiert worden. Es habe in den Tagen zuvor mehrere Gespräche zwischen Benjamin Netanjahu und Joe Biden gegeben, sagte ein US-Beamter zu CNN. US-Präsident Joe Biden ist von seinem Sicherheitsberater-Team über die Angriffe Israels auf den Iran unterrichtet worden. Biden verfolge die Situation weiter, berichteten mit Biden mitreisende Journalisten. Der US-Präsident ist in seinem Haus im Bundesstaat Delaware.

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Israels Premierminister Benjamin Netanjahu befand sich nach Angaben seines Büros während des Angriffs im Iran in einem Bunker auf dem Militärstützpunkt Kirya in Tel Aviv, zusammen mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant und anderen Militärvertretern.

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USA verstärkten Militärpräsenz

Mit einem Angriff Israels auf den Iran wurde schon länger gerechnet. In Vorbereitung auf den israelischen Angriff hatte das US-Militär in den vergangenen Wochen seine Präsenz in der Region erhöht, um den Iran abzuschrecken und Israel zu unterstützen. Der Iran hatte Israel am 1. Oktober mit rund 200 Raketen angegriffen – zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten. Teheran hatte dies als Reaktion unter anderem auf die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch die israelische Armee bezeichnet.

Die USA seien nicht an den Attacken beteiligt gewesen, sagte ein Armeesprecher laut CNN. "Wir wissen, dass Israel gezielte Angriffe gegen militärische Ziele im Iran als eine Übung der Selbstverteidigung und als Antwort auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober durchführt. Wir möchten Sie an die israelische Regierung verweisen, um weitere Informationen über ihre Operation zu erhalten", sagte Sean Savett, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, in einer Erklärung.

Präsident Joe Biden und Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten zuvor beschlossen, ein THAAD-Raketenabwehrsystem mitsamt US-Besatzung in Israel zu stationieren. Damit könnten US-Soldaten aber auch direkt in einen möglichen Konflikt auf israelischem Boden verwickelt werden. Bereits am Freitag – einige Stunden vor dem israelischen Angriff – gab das Zentralkommando der US-Streitkräfte (Centcom) bekannt, dass F-16-Kampfjets des 480. Jagdgeschwaders von der Air Base Spangdahlem in Deutschland in das Einsatzgebiet des Zentralkommandos verlegt wurden.

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