Grenzverkehr eingestellt Koreakonflikt spitzt sich zu: Neue Maßnahme gegen "Hauptfeind"
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea verschlechtern sich immer weiter. Nun will Kim auch den letzten Grenzverkehr einstellen und das Land abriegeln.
Es ist die nächste Stufe in einem langen Konflikt: Nordkorea will sämtliche Straßen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea unterbrechen. Zudem sollen die Gebiete auf nordkoreanischer Seite mit "starken Verteidigungsstrukturen" befestigt werden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den nordkoreanischen Generalstab. Die Maßnahmen sollen demnach mit sofortiger Wirkung beginnen.
Der Generalstab begründete den Schritt dem Bericht zufolge als eine Antwort auf die jüngsten südkoreanischen Militärmanöver. Es gehe um den Schutz der nationalen Sicherheit sowie die Verhinderung eines Krieges. In der Erklärung wird Südkorea als "primärer Feindstaat und unveränderlicher Hauptfeind" bezeichnet. Als weiterer Grund wurde die häufige Stationierung strategischer US-Atomwaffen in der Region angeführt.
Zehntausende Landminen verlegt
Laut Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea bereits in den vergangenen Monaten Zehntausende Landminen entlang des Grenzgebiets verlegt.
Bei der Versiegelung der ohnehin nur wenigen Straßen- und Bahnverbindungen handelt es sich vorrangig um eine symbolische Maßnahme Nordkoreas, da es seit mehreren Jahren bereits keinen direkten Austausch mehr zwischen den beiden Staaten über deren militärisch hochgerüstete Landesgrenze gibt.
Dies war jedoch nicht immer der Fall: Während der Annäherungspolitik zwischen den beiden Koreas rund um die Jahrtausendwende öffnete Nordkorea entlang der Grenzregion die Sonderwirtschaftszone Kaesong, in der südkoreanische Fabrikbesitzer und nordkoreanische Arbeiter unter anderem Textilien produzierten. Im Osten der Grenze ließ Nordkorea zudem einige Tausend südkoreanische Besucher zur Touristenregion entlang des Diamanten-Gebirges (koreanisch: "Keumgangsan").
Verhältnis hat sich stark verschlechtert
Mittlerweile hat sich die Rhetorik jedoch stark gewandelt. Ende 2023 hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei einer Sitzung der herrschenden Arbeiterpartei die innerkoreanischen Beziehungen als solche zwischen zwei sich bekämpfenden Staaten bezeichnet. Auch hatte er gefordert, Südkorea müsse in der sozialistischen Verfassung des Landes als Hauptfeind bezeichnet werden.
Die jüngsten Entwicklungen in Nordkorea zeigen eine zunehmende Verschärfung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Kim Jong Un hat in den vergangenen Monaten zudem seine Raketentests intensiviert und seine nukleare Rhetorik verschärft. Gleichzeitig haben Südkorea und die USA ihre militärische Zusammenarbeit ausgebaut. Pjöngjang wertet die Manöver als Provokation und Übung für eine Invasion.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters