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Russland: Ex-Kommandeur kritisiert Zustand der Armee scharf


"Wie eine Guerilla-Einheit"
Russischer Ex-Kommandeur geht hart mit der Armee ins Gericht

Von t-online, sic

13.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 101802251Vergrößern des Bildes
Wladimir Schamanow (Archivbild): Der ehemalige Kommandeur der russischen Luftlandetruppen kritisiert den Zustand der Kremltruppen scharf. (Quelle: Mikhail Metzel via www.imago-images.de/imago)

Einst kommandierte er die russischen Luftlandetruppen, heute lässt er kaum ein gutes Haar an der Armee. Während die einfachen Soldaten kaum Ausrüstung hätten, würden Generäle bestens ausgestattet sein, sagt Wladimir Schamanow.

Der ehemalige Kommandeur der russischen Luftlandetruppen, General Wladimir Schamanow, hat den Zustand der Kremltruppen scharf kritisiert. Die Ausrüstung der Soldaten sei dermaßen schlecht, dass sie einer "Guerilla-Einheit" ähneln würden. Das berichtet das russische Nachrichtenportal "RBC".

"Diejenigen, die hinter die Kulissen schauen, wissen, dass die echte Armee heute wie eine Guerilla-Einheit ist", sagte Schamanow demnach in einer Sitzung der russischen Staatsduma. Im Parlament ist Schamanow stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für die Entwicklung der Zivilgesellschaft, öffentlicher und religiöser Vereinigungen. Die Armee kleide sich "mit ihrem eigenen Geld, auf Kosten der Angehörigen, denn die Qualität der Uniformen, die mitgebracht und ausgegeben werden, unterliegt einfach keiner Kontrolle", so der Abgeordnete.

Schamanow erklärte weiterhin, dass die Generäle wie eine "weitere Armee" seien, die "herausgeputzt und bestickt" sei. Er warf der Militärführung vor, sich selbst an staatlichen Geldern zu bereichern, die dann nicht bei den einfachen Soldaten ankommen würden.

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Quelle: t-online

"Wenn Sie eine Felduniform ausgehändigt bekommen, haben Sie Glück"

Berichte über einen Mangel an Ausrüstung innerhalb des russischen Militärs kursieren bereits seit Kriegsbeginn. Mehrere Soldaten sprachen darüber nun anonym mit dem unabhängigen russischen Portal "The Moscow Times". Demnach werden ihnen grundlegende Gegenstände wie Schuhe, Körperschutz, Verbände und Tourniquets nicht zur Verfügung gestellt. Teile ihrer Ausrüstung müssten sie mit ihrem eigenen Geld kaufen.

"Wenn Sie eine Felduniform ausgehändigt bekommen, haben Sie Glück – Sie können etwas Geld sparen." Dennoch müssen die Soldaten trotzdem Jacke und Hose als Wechselkleidung kaufen. "Ich werde froh sein, wenn sie unsere Ausgaben für die Uniformen auszahlen und wir nicht um unser Gehalt betrogen werden", sagte ein Soldat demnach.

"Eine Level-4-Kampfweste, die Pistolen- und Gewehrkugeln sowie Granatsplitter stoppen kann, kostet im Durchschnitt 70.000 Rubel (rund 728 Euro). Ein Helm kostet weitere 10.000 Rubel (rund 104 Euro). Anständige Stiefel kosten etwa 5.000 Rubel (rund 50 Euro), und man braucht eigentlich zwei Paar. Eine taktische Weste kostet zwischen 5.000 und 10.000 Rubel. Und man muss auch eine Jacke, Hosen, T-Shirts und Pullover kaufen. Das macht etwa 200.000 Rubel (rund 2.080 Euro)", fügte er hinzu.

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