Gottesdienst und Staatsakt Steinmeier würdigt gestorbenen Vorgänger Köhler
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Die Spitzen des deutschen Staates und zahlreiche Weggefährten nehmen Abschied von Altbundespräsident Köhler. Der heutige Amtsinhaber Steinmeier erinnert an seinen Einsatz für das Gemeinwesen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen gestorbenen Vorgänger Horst Köhler als "tatkräftigen und bis in die letzten Tage seines Lebens unermüdlichen Diener unseres Gemeinwesens" gewürdigt. "Wir Deutsche trauern um Horst Köhler. Wir sind dankbar, dass er unter uns und für uns gewirkt hat. Wir vermissen ihn", sagte Steinmeier bei einem Staatsakt im Berliner Dom.
Köhler war Anfang Februar im Alter von 81 Jahren gestorben. Steinmeier rief dazu auf, sein Vermächtnis zu bewahren. "Wenn wir heute dankbar sind für Horst Köhler und seinen Dienst an unserem Land, dann erkennen wir damit auch eine Verpflichtung: dieses Land in seinem Sinne zu bewahren und als höchst lebenswerten Ort auch für zukünftige Generationen zu erhalten."
Deutsche Staatsspitzen erwiesen Köhler die letzte Ehre
Bei dem Staatsakt und einem vorausgegangenen Gottesdienst nahmen die Spitzen des deutschen Staates und zahlreiche Weggefährten Abschied von Köhler. Anwesend waren alle fünf Verfassungsorgane – neben Steinmeier auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie die Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht, Bärbel Bas (SPD), Anke Rehlinger (SPD) und Stephan Harbarth.
Auch die früheren Bundespräsidenten Christian Wulff und Joachim Gauck sowie Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) waren in den Berliner Dom gekommen. Dort war auf den Stufen zum Altarraum der von einer Nationalfahne bedeckte Sarg mit dem Leichnam des Verstorbenen aufgebahrt.
Köhler war 2004 zum neunten Bundespräsidenten gewählt worden. Er folgte auf den Sozialdemokraten Johannes Rau. 2009 bestätigte die Bundesversammlung ihn im Amt. Die zweite Amtszeit endete jedoch abrupt und völlig überraschend durch den Rücktritt Köhlers mit sofortiger Wirkung – ein bis dahin einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
- Nachrichtenagentur dpa