Russischer Angriffskrieg Kriegstrophäen in Moskau: Leopard und Marder bei Ausstellung
Bei einer Schau mit Kriegstrophäen in Moskau will das russische Militär seine Erfolge beim Überfall auf die Ukraine demonstrieren. Zu der gezeigten Beute zählen auch von Deutschland gelieferte Waffen.
Russland zeigt mehr als zwei Jahre nach Beginn seines Überfalls auf die Ukraine bei einer Schau zu Kriegstrophäen in Moskau auch einen deutschen Leopard-2-Kampfpanzer und einen Marder-Schützenpanzer. Im Park Pobedy (Deutsch: Park des Sieges) fanden sich schon vor der Eröffnung der Ausstellung am 1. Mai viele schaulustige Moskauer ein, um sich die von bewaffneten Soldaten bewachte westliche Kampftechnik anzuschauen.
Laut Militär handelt sich um erbeutete Militärtechnik von den westlichen Verbündeten der Ukraine und von Kiews Streitkräften selbst. Russische Einheiten, die solche westliche Kampftechnik zerstören oder erbeuten, erhalten hohe Prämien.
Die Schau unter dem Titel "Geschichte wiederholt sich. Unser Sieg ist unausweichlich" ist eigens für den 9. Mai organisiert worden. An dem für Russland wichtigsten Feiertag wird an den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg erinnert. An dem Tag gibt es auf dem Roten Platz in Moskau auch die größte Militärparade des Landes mit Tausenden Soldaten, Panzertechnik, Raketen und einer Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Kritik an deutschen Waffenlieferungen
Der Kremlchef hatte am 24. Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und sieht die Invasion auch als Kampf gegen den Westen, allen voran die USA. Putin hatte insbesondere Deutschland wegen der Lieferung von Kampfpanzern und anderen schweren Waffen an die Ukraine kritisiert, weil damit erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Russen mit deutschen Waffen getötet werden sollten. Dagegen betont die Ukraine, sich mit den westlichen Waffen gegen den russischen Terror zu verteidigen und so um ihr Überleben als Staat zu kämpfen.
Der nun in Moskau ausgestellte Leopard-2-Kampfpanzer soll bei Gefechten in der ukrainischen Region Awdijiwka beim russischen Vormarsch im Donbass erbeutet worden sein. Auch der Marder-Schützenpanzer soll Ende März aus Awdijiwka herausgebracht worden sein.
Die Trophäenschau zählt mehr als 30 Exponate, darunter aus Großbritannien, aus den USA, Frankreich und Australien, und ist laut russischem Militär den ganzen Monat Mai geöffnet. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird immer wieder im Stadtzentrum erbeutete russische Kampftechnik ausgestellt. Jede Kriegspartei will mit solchen Schauen auch den Glauben an den Sieg über den Gegner wachhalten.
- Nachrichtenagentur dpa