Eklat vor laufenden Kameras Schüler lässt Staatschef auflaufen
Eine Auszeichnung entgegennehmen und dem Präsidenten des eigenen Landes die Hand schütteln – für viele Menschen ist das eine besondere Ehre. Ein Staatschef musste nun jedoch die Erfahrung machen, dass es auch anders geht.
Der slowakische Präsident Peter Pellegrini und sein Bildungsminister haben bei einer Zeremonie in Bratislava mehr als 30 Schüler für ihre Leistung bei einem internationalen Mathematikwettbewerb geehrt. Dabei kam es zu einer Situation, die das Staatsoberhaupt wohl so schnell nicht vergessen wird.
Im Mittelpunkt stand neben dem Präsidenten selbst ein Schüler im Teenageralter. Dieser nahm zunächst die Glückwünsche des Bildungsministers entgegen. Danach wäre Peter Pellegrini mit einem Gruß an der Reihe gewesen. Doch dazu kam es nicht.
Was es mit dem Eklat auf sich hat, sehen Sie hier oder oben im Video.
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Handschlag mit dem Staatsoberhaupt? Nein, danke!
Der slowakische Schüler Simon Omanik lässt seinen Landsmann und Präsidenten Peter Pellegrini vor laufender Kamera auflaufen. Der Schüler schüttelt zunächst die Hand des Bildungsministers. Als danach der Präsident an der Reihe ist, lehnt Omanik jedoch ab.
Die Szene spielte sich während einer Zeremonie im Präsidentenpalast ab. Dort wurden Simon Omanik und andere Schüler für ihren Erfolg bei einem internationalen Mathematikwettbewerb geehrt.
Medienberichten zufolge erklärte der Schüler, er habe mit seiner Geste gegen den Präsidenten protestieren wollen. Er habe dem Staatschef vorgeworfen, das Volk im Wahlkampf getäuscht und belogen zu haben. Außerdem warf er Pellegrini vor, im Land eine anti-ukrainische Stimmunggeschürt zu haben.
Die Aktion des Schülers hatte einen ernsten Hintergrund, wie er im Anschluss an die Zeremonie Medienvertretern erklärte.
- Nachrichtenagentur Reuters