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China repariert offenbar russischen Waffenfrachter von Putin


Munition aus Nordkorea geliefert
Russischer Waffenfrachter taucht in China auf

Von t-online, wan

Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Die Luftaufnahme soll das russische Frachtschiff Angara in einer chinesischen Werft zeigen.Vergrößern des Bildes
Die Luftaufnahme soll das russische Frachtschiff Angara in einer chinesischen Werft zeigen. (Quelle: Planet Labs PBC)

China hilft Russland offenbar auch bei der Reparatur von Frachtern, mit denen Waffen und Munition aus Nordkorea transportiert werden. Das sollen Luftaufnahmen belegen.

Ein russisches Frachtschiff, das mutmaßlich Waffen aus Nordkorea transportiert, ist in China in einem Hafen entdeckt worden. Es soll in einer Werft in der Provinz Zhejiang vor Anker liegen, wie Satellitenaufnahmen zeigen. Nach Analysen des britischen Think-Tanks Royal United Service Institute (Rusi) habe das Schiff Angara in der Vergangenheit Tausende Container unter anderem mit Munition aus Nordkorea nach Russland geliefert. Jetzt veröffentlichte die Nachrichtenagentur Reuters Luftaufnahmen der Angara.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte Reuters, dass es "glaubwürdige Berichte" gebe, dass die Angara derzeit in einem chinesischen Hafen liege. Man habe das Problem bei den chinesischen Behörden angesprochen.

"Wir fordern alle Mitgliedsstaaten auf, ihren Verpflichtungen aus der Resolution 2397 des UN-Sicherheitsrates nachzukommen", sagte der Sprecher und bezog sich dabei auf eine Resolution der Vereinten Nationen, die den Handel mit Nordkorea einschränkt und von den UN-Staaten verlangt, in illegale Aktivitäten verwickelte Schiffe nicht mehr in ihre Register aufzunehmen.

Warnung an China

Die USA hatten in der Vergangenheit China immer wieder dazu aufgefordert, Russland nicht bei seiner Aufrüstung zu helfen. Außenminister Antony Blinken ist am Donnerstag zu einem China-Besuch in Shanghai eingetroffen.

"Wenn Minister Blinken mit seinen chinesischen Kollegen zusammentrifft, wird er eine Reihe von Problemen ansprechen, darunter Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea", so der Sprecher.

Kurt Campbell vom US-Außenministerium hatte am Montag auf einer Veranstaltung in Washington erklärt, dass die wachsende Partnerschaft Chinas und Nordkoreas mit Russland den Sicherheitsinteressen der USA in Europa und im indopazifischen Raum zuwiderlaufe. Seine Regierung werde dem "nicht einfach zusehen", sollte diese Hilfe ausgeweitet werden.

USA haben Schiff 2022 in Sanktionsliste aufgenommen

Satellitenbilder, die Rusi in den vergangenen Monaten unter anderem von der amerikanischen Bildverarbeitungsfirma Planet Labs erhalten hat, zeigen, dass die Angara in der Zhoushan Xinya-Werft in Zhejiang angedockt ist, die laut ihrer Website Chinas größtes privates Schiffsreparaturunternehmen ist. Offenbar soll der Frachter dort repariert werden.

Das Schiff soll seit August 2023 mindestens elf Lieferungen zwischen dem nordkoreanischen Hafen Rajin und russischen Häfen durchgeführt haben, so Rusi. Grundlage für die Analyse bieten öffentlich zugänglich Daten. So hatte das Schiff immer wieder für kurze Momente seinen GPS-Transponder eingeschaltet. Damit konnte es geortet werden. Das Schiff ist im Mai 2022 auf eine Sanktionsliste der USA gesetzt worden. Diese ist aber nicht für China oder Russland bindend.

Moskau weist Kritik zurück

Die chinesische Botschaft in Washington teilte Reuters mit, dass ihr die Einzelheiten im Zusammenhang mit Angara nicht bekannt seien, dass China aber "immer gegen einseitige Sanktionen und eine weitreichende Rechtsprechung ist, die keine Grundlage im internationalen Recht oder ein Mandat des Sicherheitsrates haben".

Sowohl Russland als auch Nordkorea haben die Kritik an den angeblichen Waffenlieferungen wiederholt zurückgewiesen. Moskau sagt, dass es zu allen Ländern, zu denen es wolle, Beziehungen aufbauen werde, und seine Zusammenarbeit mit Pjöngjang nicht gegen internationale Vereinbarungen verstoße.

Wie intensiv die nordkoreanischen Handelsbeziehungen mit Russland sind, hatten bereits im März Analysen des britischen Think-Tanks offenbart. Satellitenbilder bestätigten, dass zwei nordkoreanische Schiffe unterwegs waren, um Öl im Hafen von Wostotschny ganz im Osten Russlands abzuholen. Anschließend fuhren sie in den nordkoreanischen Hafen Chongjin, wo sie offenbar entladen wurden.

"Bei den Schiffen, die wir an den russischen Terminals gesehen haben, handelt es sich um einige der größten Schiffe der nordkoreanischen Flotte, die ständig in den Hafen ein- und auslaufen", so Joseph Byrne, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Rusi.

Verwendete Quellen
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