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Protest gegen Russland-Wahl: Molotow-Cocktails lösen Brände aus


Mehrere Festnahmen in Russland
Frauen werfen Molotow-Cocktails – Brände in Wahllokalen

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 15.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Brand in einem Wahllokal in Sibirien: Es soll bereits mehrere Festnahmen gegeben haben.Vergrößern des BildesBrand in einem Wahllokal in Sibirien: Es soll bereits mehrere Festnahmen gegeben haben. (Quelle: Screenshot/x.com @officejjsmart)

In Russland hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Nun kam es zu Festnahmen, nachdem Brände in Wahllokalen gelegt worden waren.

Am ersten Tag der Präsidentschaftswahl in Russland sind laut Behördenangaben am Freitag mehrere Menschen wegen Vandalismus in Wahllokalen festgenommen worden. Vorfälle wurden unter anderem aus der Hauptstadt Moskau sowie den Regionen Woronesch, Rostow und Karatschai-Tscherkessien gemeldet. Unklar blieb, ob es sich dabei um Protestaktionen gegen die Wiederwahl von Präsident Wladimir Putin handelte.

Ein von der unabhängigen Nachrichtenagentur Sota veröffentlichtes Video zeigte eine ältere Frau, die in Moskau eine Wahlkabine in Brand setzt, bevor sie festgenommen wird. Die 70-Jährige wurde laut Medien in Moskau festgenommen, ihr drohen bis zu fünf Jahre Haft.

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Im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen in Sibirien versuchte eine Frau einem Wahlhelfer zufolge, mit einem Molotowcocktail eine Wahlurne anzuzünden. In der südrussischen Region Tscheljabinsk nahm die Polizei laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass einen Mann fest, der versuchte, in einem Wahllokal einen Feuerwerkskörper zu zünden.

Das russische Onlinemedium "Fontanka" berichtet von einer Frau, die in Sankt Petersburg ebenfalls mit einem Molotowcocktail einen Brand ausgelöst haben soll. Lokalen Medien zufolge wurde ein ähnlicher Fall von Vandalismus auch von der von Russland annektierten Halbinsel Krim gemeldet.

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Aktivisten kippen Farbe in Wahlurnen

Ein weiteres, ebenfalls in Moskau aufgenommenes Video zeigte eine Wählerin, die Farbe in eine Urne schüttet. Sie wurde nach Angaben der Ermittler wegen "Behinderung der Ausübung des Wahlrechts" festgenommen.

Behörden zufolge soll es am ersten Tag weitere Attacken mit Farbe auf Wahlurnen mit Stimmzetteln gegeben haben. Frauen und Männer hätten in der Region Rostow und in der im Nordkaukasus gelegenen Republik Karatschai-Tscherkessien Tinte in Urnen gegossen, sagte der Vizechef der Wahlkommission in Moskau, Nikolai Bulajew, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Ziel der Angreifer sei es gewesen, die Stimmzettel ungültig zu machen. Bulajew forderte eine stärkere Bewachung der Wahllokale. Bulajew warf den Tätern vor, im Auftrag anderer zu handeln. "Es ist klar, dass ihnen Geld versprochen wurde, eine Belohnung", sagte er. Russland wirft westlichen Staaten immer wieder vor, Einfluss auf die Abstimmung nehmen zu wollen. In den Regionen Woronesch, Rostow und Karatschai-Tscherkessien wurden den Behörden zufolge Wähler wegen ähnlicher Vorfälle in Gewahrsam genommen.

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Putins Mitbewerber gelten als chancenlos

Noch bis Sonntag sind die Russen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahl in dem elf Zeitzonen umfassenden Land hatte am Freitag um 08.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MEZ am Donnerstag) mit der Öffnung der Wahllokale im äußersten Osten begonnen.

Putins drei Mitbewerber gelten nicht nur als chancenlos. Sie sind auch alle auf Kremllinie und unterstützen den Amtsinhaber bisweilen direkt. Mehr zu Putins Mitbewerbern lesen Sie hier. Bewerber, die sich gegen Putins Angriffskrieg aussprachen, wurden gar nicht erst als Kandidaten zugelassen. Die Opposition spricht von einer "Wahlfarce", die nichts mit einer Abstimmung nach demokratischen Regeln gemein habe.

Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind diesmal nicht eingeladen. Schon vor der Abstimmung gab es zahlreiche Vorwürfe der organisierten Wahlfälschung.

Nicht nur werden laut unabhängigen Beobachtern massenhaft Staatsbedienstete und Angestellte großer Firmen an die Urnen gedrängt, um die Wahlbeteiligung in die Höhe zu treiben. Der Kreml hat an den drei Tagen auch illegale Scheinabstimmungen in besetzten Gebieten der Ukraine angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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