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Russisches Kriegsschiff in Krim-Hafen getroffen - ein Toter


Konflikte
Russisches Kriegsschiff in Krim-Hafen getroffen - ein Toter

Von dpa
Aktualisiert am 26.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Landungsschiff «Nowotscherkassk»Vergrößern des Bildes
Das Kriegsschiff "Nowotscherkassk" der russischen Schwarzmeerflotte vor der Hafenstadt. (Quelle: Ulf Mauder/dpa/dpa-bilder)

Die Ukraine hat sich in ihrem Abwehrkampf gegen Moskaus Angriffskrieg seit langem der Zerstörung der russischen Schwarzmeerflotte verschrieben. Diesmal traf ein Luftangriff ein großes Landungsschiff.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim zerstört. Das große Landungsschiff "Nowotscherkassk" sei mit Marschflugkörpern im Hafen der Stadt Feodossija auf der Schwarzmeer-Halbinsel getroffen worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Angriff, sprach aber nur von Schäden an dem Schiff. Außerdem habe die russische Flugabwehr zwei Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen bei der Attacke.

Ein Mensch sei bei dem "feindlichen Angriff" getötet worden, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow mit. Es gebe auch zwei Verletzte. Aksjonow bestätigte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram auch eine Explosion und ein Feuer in der Region Feodossija. Sechs Gebäude wurden demnach durch die Wucht der Detonation beschädigt. Das Gebiet sei abgeriegelt worden, Bewohner einiger Häuser müssten woanders untergebracht werden, sagte Aksjonow. Er forderte die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

Putin umgehend informiert

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe auch umgehend Präsident Wladimir Putin über den Schlag gegen das Schiff und die Schäden an der "Nowotscherkassk" informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zum Ausmaß der Schäden gab es keine Informationen. Die zwei abgeschossenen Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-24 hätten zu den taktischen Fliegerstaffeln der ukrainischen Luftstreitkräfte gehört und Lenkraketen abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau mit. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, dementierte bei Radio Swoboda den Abschuss ukrainischer Flugzeuge.

In sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos einer großen Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Nach offiziell unbestätigten Berichten soll die "Nowotscherkassk" mit Kampfdrohnen und weiterer Munition beladen gewesen sein. Der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, sagte in Kiew, dass es künftig keine russische Schwarzmeerflotte auf der Krim mehr geben werde.

Die Ukraine hat immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen. Ukrainischen Angaben zufolge sind seit Kriegsbeginn 10 russische Schiffe versenkt und 16 beschädigt worden. Besonders große Beachtung fand die Versenkung der "Moskwa", des Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte im vergangenen Jahr.

Krim häufig Ziel ukrainischer Angriffe

Die von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts einverleibte Krim ist häufig Ziel ukrainischer Angriffe. Die Halbinsel dient als wichtiger Punkt in Russlands Krieg gegen die Ukraine - von dort aus werden Moskaus Truppen im Süden des angegriffenen Landes mit Nachschub versorgt. Aus dem Schwarzen Meer greift Russland von Kriegsschiffen aus die Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Die Führung in Kiew hat mehrfach angekündigt, die Krim von der russischen Besatzung zu befreien.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj räumte unterdessen den weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk ein. Die Streitkräfte befänden sich im nördlichen Teil, außerhalb von Marjinka seien neue Verteidigungslinien vorbereitet worden, sagte der General vor Journalisten in Kiew. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Eroberung der seit Februar 2022 umkämpften Stadt verkündet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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