Angriff auf Israel Hamas-Terroristen sollen "Kokain für Arme" genommen haben
Sie sollen die Konzentration stärken, Hunger und Angst unterdrücken, Aggression fördern: Bei getöteten Hamas-Terroristen wurden Pillen der Droge Captagon entdeckt.
Hamas-Terroristen könnten sich vor ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober mit der Droge Captagon aufgeputscht haben. Pillen des Medikaments sollen in den Taschen von mehreren getöteten Terroristen gefunden worden sein, wie die "Jerusalem Post" berichtet. Bei wie vielen genau, war zunächst nicht bekannt.
Captagon ist auch unter dem Namen "Kokain für Arme" bekannt, denn ähnlich wie bei Kokain hält es wach und stärkt die Konzentration. Zudem soll es Schmerzen, Angst und Hunger unterdrücken – darüber hinaus soll es die Aggressionsschwelle senken.
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Islamischer Staat nutzte Droge wohl auch
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Terrororganisation auf diese Droge zurückgreift. 2015 wurde bekannt, dass Kämpfer der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) Captagon bei Anschlägen konsumiert haben sollen, um Ängste zu unterdrücken.
Captagon ist ein Amphetamin und wurde ursprünglich in den 1960er Jahren entwickelt, um bei Aufmerksamkeitsstörungen, Narkolepsie und Depressionen zum Einsatz zu kommen. In Deutschland sollte es für die Behandlung von Asthma verwendet werden. Wegen schwerer Nebenwirkungen wurde das Medikament bereits in den 1980er Jahren vom Markt genommen und 2003 dann vollständig verboten.
Schnelle Abhängigkeit, günstiger Preis
Die Pillen machen schnell abhängig. Dennoch oder gerade deswegen ist das Mittel sehr beliebt, vor allem im Mittleren Osten. In ärmeren Ländern ist eine Pille für umgerechnet einen bis zwei Euro zu haben, in reicheren Ländern für bis zu 20 Euro.
Ärzte in Syrien und im Libanon beobachten laut übereinstimmenden Medienberichten, dass nicht nur Terroristen die Droge konsumieren, sondern auch verzweifelte Zivilisten. In Gaza sollen vor allem junge Menschen abhängig von den Pillen sein. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Das liegt auch daran, dass die Produktion verhältnismäßig einfach ist. Laut "Jerusalem Post" wird die Captagon-Produktion von der Terrororganisation Hisbollah unterstützt. Ein Bericht der "New York Times" legte vor zwei Jahren zudem offen, dass der syrische Machthaber Baschar al-Assad und einige Familienangehörige in die Fertigung verwickelt sein sollen.
- jpost.com: "This is the drug Hamas terrorists took to help them slaughter Israelis" (englisch)
- mako.co.il: "נמצא על גופות מחבלים ושבויים: הסם שבו השתמשו מחבלי חמאס במתקפת הפתע | פרסום ראשון" (hebräisch)
- focus.de: "Hamas-Terroristen morden in Israel - wohl vollgepumpt mit dem 'Kokain für Arme'"