In Kasachstan Russland feuert neuartige Interkontinental-Rakete ab
Nach eigenen Angaben hat Russland eine neuartige Interkontinentalrakte getestet. Frühere Tests waren gescheitert.
Russland hat nach eigenen Angaben eine neuartige interkontinentale Rakete getestet. Eine "Kampfbesatzung" habe am Dienstag eine "ballistische Interkontinentalrakete eines mobilen bodengestützten Raketensystems" vom im Grenzgebiet zwischen Russland und Kasachstan gelegenen Testgelände Kapustin Jar gestartet, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.
Das russische Verteidigungsministerium machte keine genaueren Angaben zum verwendeten Raketentyp, erklärte aber, Zweck der Übung sei es gewesen, "fortschrittliche Kampfausrüstung für ballistische Interkontinentalraketen zu testen". Seit Entsendung von Truppen in die Ukraine im Februar 2022 hat der russische Präsident Wladimir Putin mehrfach kaum verhohlene Warnungen ausgesprochen, er könnte dort im Falle einer Bedrohung Russlands Atomwaffen einsetzen.
Moskau: Übungsplatz mit Präzision getroffen
Ende Februar kündigte Putin dann die Aussetzung von Russlands Teilnahme am US-russischen New-Start-Vertrag zur Begrenzung der jeweiligen Atomwaffenbestände an. Im März erklärte Putin, er werde taktische Atomwaffen im verbündeten Nachbarstaat Belarus und somit in unmittelbarer Nähe der EU stationieren. Die Nato verurteilte beide Schritte.
Zu dem nun ausgeführten Raketentest erklärte Moskau, ein Sprengkopf der Rakete habe zu Übungszwecken ein Ziel auf dem Übungsplatz im kasachischen Sary-Schagan "mit der erforderlichen Präzision" getroffen. Der Start habe es ermöglicht, die "Funktionsfähigkeit der Schaltkreise und technischen Konstruktionen" zu bestätigen, die bei der Entwicklung neuer strategischer Raketensysteme verwendet worden seien.
Im Februar hatte Putin die Stationierung einer neue Art von Interkontinental-Raketen noch für dieses Jahr angekündigt. Zuvor hatten US-Medien berichtet, ein Test mit einer solchen Rakete sei kürzlich gescheitert.
- Nachrichtenagentur AFP