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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aufnahmen zeigen Ein Diktator und sein Schoßhund – absurde Szene in Minsk
Präsidentenwahl in Belarus: Als Diktator Lukaschenko seine Stimme abgeben will, sorgt sein Hund für eine unerwartete Ablenkung. Aufnahmen zeigen die seltsame Szene.
Alexander Lukaschenko hält seit über 30 Jahren die Macht in Belarus fest in seinen Händen. Die Wahl gilt als Scheinwahl. Freie Abstimmung gibt es dort nicht. Bei der Präsidentenwahl wollte er erneut seine Vormachtstellung demonstrieren. Mit dabei sein treuer Hund Umka.
Doch während er im Wahllokal seine Stimme abgab, sorgte das Tier für einen unerwarteten Zwischenfall.
Welcher absurde Vorfall sich im Wahllokal ereignete und was der Schoßhund des Präsidenten damit zu tun hat, sehen Sie hier oder oben im Video.
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Kuriose Szene während der Präsidentenwahl in Belarus.
Machthaber Alexander Lukaschenko ist gerade auf dem Weg, seine Stimme abzugeben; an seiner Seite sein Hund Umka.
Doch der hat plötzlich andere Pläne und scheint sein Revier mitten im Wahllokal zu markieren.
Sein Herrchen scheint von dem Vorfall nichts mitzubekommen.
Ob bei Militärübungen oder Sportwettkämpfen.
Der Schoßhund des autoritären Machthabers ist stets an dessen Seite.
Seit mehr als 30 Jahren herrscht Alexander Lukaschenko in Belarus. Er gilt als der letzte Diktator Europas.
Freie Abstimmungen gibt es dort nicht.
Die vier Mitbewerber in der Ex-Sowjetrepublik gelten als reine Statisten.
Nach der letzten Wahl 2020 hatten Massendemonstrationen ihn fast von der Macht vertrieben.
Er ließ die Proteste aber mit Gewalt niederschlagen.
Eine Vielzahl junger Menschen verließ daraufhin das Land.
Die 23-jährige Belarussin Nadezhda blickt jedoch optimistisch in die Zukunft.
„Die belarussische Jugend ist nachdenklich. Das ist ein sehr weit gefasster Begriff, aber was ich damit meine, ist, dass wir uns in erster Linie dafür interessieren, was im Land passiert.”
Belarus ist politisch und wirtschaftlich stark von Russland abhängig.
2023 gingen 65 Prozent der belarussischen Exporte nach Russland, das im Gegenzug günstige Energie liefert.
Politisch folgt Präsident Lukaschenko weitgehend Putins Kurs.
Alexei arbeitet als Barista in der Hauptstadt Minsk. Er findet:
„Ich denke, wir haben sehr europäisch geprägte junge Menschen. Mit anderen Worten: Ihre Werte und Wünsche sind im Allgemeinen sehr ähnlich.”
Aufgerufen zur Abstimmung sind rund 6,9 Millionen Wahlberechtigte.
Die Präsidentenwahl macht der autoritäre Machthaber nicht von der Zustimmung des Auslands abhängig.
Ihm sei völlig egal, ob die EU die Wahl anerkenne oder nicht.
Nach der letzten Wahl 2020 hatten Massendemonstrationen das Regime fast ins Wanken gebracht. Doch Lukaschenko schlug die Proteste mit Gewalt nieder, und viele junge Menschen verließen daraufhin das Land. Dennoch gibt es optimistische Stimmen, wie der Beitrag zeigt.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa