Kompakt-SUV im Test Mercedes GLC - ein Hoch auf die C-Klasse!
Ein neues Kürzel, ein neues Design, ein neues Ambiente - der Mercedes GLC will in der Klasse der edlen Kompakt-SUV richtig durchstarten. Ein Test mit dem Mercedes GLC 220 d 4Matic klärt, ob das gelingen kann.
2008 stellte Mercedes mit dem GLK ein kantiges Sports Utility Vehicle vor, das wie ein kleiner Geländewagen wirkte. Aber bei den Zulassungen hinkte er fast immer hinter dem Audi Q5, meistens knapp vor dem BMW X3. Das sollte sich ändern.
Mercedes GLC: Jetzt ein C-Klasse-SUV
Also schickten die Schwaben ihr Edel-SUV zurück zum Designer, um es mit der C-Klasse zu kreuzen. Heraus kam der GLC - mit rundlicheren, aerodynamischeren Formen und einem schickeren Innenraum.
Sicher, der Kühlergrill darf nach wie vor prominent im Wind stehen, aber gegenüber dem 1,68 Meter hohen GLK duckt sich der GLC vier Zentimeter tiefer und wirkt sportlicher als sein Vorgänger.
Elegantes Interieur
Wer sagt denn, dass ein SUV rustikal sein muss? Im Innenraum spannt sich nun das elegante C-Klasse-Cockpit vor den Insassen. Mercedes lässt den Testwagen mit offenporigem Eschenholz, mattem Aluminium und Espresso-braunem Kunstleder mit Ziernähten vorfahren. Einen Unterschied gibt es aber zur C-Klasse: Auch wenn es von außen nicht so aussieht, die Frontscheibe des GLC steht immer noch ziemlich steil.
Das erweitert das Raumgefühl nochmals, denn auch nach oben ist genug Luft. Wären die Holme nicht so dick, könnte man direkt nostalgisch werden.
Aber natürlich ist das Kompakt-SUV up to date: Mit Comand online, Controller und 8,4 Zoll großem Bildschirm, mit zahlreichen Assistenzsystemen und Head-up-Display. Alles Extras, versteht sich.
Starker Diesel mit 170 PS
Unter der Haube arbeitete im Testwagen die derzeitige schwächste Variante - und selbst die ist stark genug. Der 220 d ist so etwas wie der Allrounder bei Mercedes - der Vierzylinder-Diesel kommt auch in A-, B-, C- und E-Klasse zum Einsatz. Im GLC leistet er 170 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment. Und außer beim Beschleunigen bleibt er akustisch im Hintergrund. Solange die Fenster geschlossen sind, kommt im Innenraum kein Nageln an.
Das liegt nicht nur an der der Fahrzeugklasse angepassten Fahrweise, denn das SUV kann durchaus sportliche Talente aufweisen. So sprintet der (serienmäßige) Allradler in kaum mehr als acht Sekunden auf Tempo 100 und ist über 200 km/h schnell.
Das aufpreispflichtige Air-Body-Control-Fahrwerk lässt den Fahrer nicht über den Zustand der Fahrbahn im Zweifel, bleibt aber komfortabel, ohne wankelmütig zu werden. Nur auf Querfugen teilt es auf der Autobahn auch mal harte Stöße aus.
Womit wir beim Thema wären: Der GLC 220 d gibt eine vorzügliche Reiselimousine ab - er fährt wie eine höhergelegte C-Klasse. Mit einem stilvollen und gut gedämmten Innenraum und einem starken Motor mit einer Neungang-Automatik, die so flüssig schaltet, dass man die neun Stufen kaum auseinanderhalten kann. Der Verbrauch lag im Schnitt bei rund sieben Litern.
Und da auch am Heck die Scheibe relativ steil abfällt, bedankt sich der Kunde für einen 550 Liter großen Kofferraum, der sich auf maximal 1600 Liter erweitern lässt.
Fazit Mercedes GLC 220 d 4matic
Sein Design ist rundlicher geworden, bleibt aber unverwechselbar ein Mercedes. Der modern ist, aber nicht zu modisch. Komfortabel, aber sportlich genug.
Ach so: Wer ab und zu ins Gelände will, kann für den GLC ein Offroad-Technik-Paket bestellen mit mehr Bodenfreiheit und Geländefahrprogrammen.
Und noch etwas: Im Halbjahreszeugnis 2016 steht er vor dem Audi Q5 sowie dem BMW X3. Und für das kräftige Verkaufsplus im ersten Halbjahr haben auch die SUV mit einem Drittel beigetragen. Scheint, als hätte Mercedes alles richtig gemacht.
Zu den technischen Daten: Mercedes GLC 220 d 4Matic