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BMW 650i vs. Mercedes-Benz E 500


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Neuvorstellungen & Fahrberichte
Luxus-Cabrios: BMW 650i vs. Mercedes-Benz E 500

Christian Sauer - wanted.de

Aktualisiert am 07.10.2015Lesedauer: 5 Min.
BMW 650i (im Bild links) vs. Mercedes-Benz E 500Vergrößern des Bildes
BMW 650i (im Bild links) vs. Mercedes-Benz E 500 (Quelle: Hersteller-bilder)
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Unser Testfahrer Christian Sauer lässt die beiden PS-starken Straßenkreuzer gegeneinander antreten und wirft einen Blick auf die Konkurrenten.

Cabrios tun sich hierzulande schwer: 2014 machten sie nur knapp 2,5 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Autos aus, zehn Jahre zuvor waren es noch rund vier Prozent. Oft kommen die Cabrios allerdings "nur" als Zweit- oder Drittwagen in Frage und stehen dann immer noch in Konkurrenz zu Coupés und Sportwagen mit festem Dach, die jeweils als komfortabler oder sportlicher gelten. Dabei trotzen die Ganzjahres-Cabrios mit mehrschichtigen Textilverdecken oder elektrischen Hardtops nicht nur Regen, sondern auch Schnee und Waschstraßen. Für Sicherheit sorgen meistens versteckte und im Notfall blitzschnell herausschnellende Überrollbügel.

Entspannte Fahrt

Unsere beiden Testkandidaten machen da keine Ausnahme. Sie bieten sogar einige Features für eine noch entspanntere Fahrt offen oder geschlossen. Beim E-Klasse Cabrio von Mercedes ist es zum einen die geniale Nackenheizung "Airscarf" als Ergänzung zu den in beiden Modellen gegen Aufpreis klimatisierbaren Sitzen und beheizbaren Lenkrädern. >>

Zum anderen hält der elektrisch ausfahrbare Windabweiser "Aircap" oberhalb der Frontscheibe den Fahrtwind und vor allem störende Turbulenzen bis über 100 km/h spürbar von den vorderen Sitzen fern, auch wenn er vielleicht nicht gerade schön aussieht. Per Knopfdruck erheben sich zudem die Kopfstützen im Fond mit einem kleinen Windschott dazwischen.

Kaum Windgeräusche

Für beide Autos gibt es auch noch "richtige" Windschotts zum manuellen Installieren über den Rücksitzen. Wer diese offen nutzen und auf einen Orkan verzichten möchte, kann beim BMW die senkrechte Heckscheibe hochfahren oder bei geschlossenem Dach elektrisch versenken. Wer zusätzlich die Seitenfenster öffnet, bekommt selbst mit "Kapuze" ohne feste B-Säule viel Frischluft. Nahezu ohne Windgeräusche präsentieren sich die beiden Stoffverdecke, als wir sie auf der Autobahn testen. Natürlich wären die Coupé-Varianten des 6er und der E-Klasse noch leiser, aber mit den Cabrios würden wir jederzeit auch auf lange Reisen gehen. >>

Dazu passt, dass zumindest bei geschlossenem Dach mit 390 Litern im Benz und 360 im BMW mehrere Koffer mitgenommen werden können. Wenn sich das jeweilige Verdeck im Stand auch per Fernbedienung oder während der Fahrt bis 40 km/h innerhalb 20 Sekunden im Heck verstaut, schrumpft das Volumen in beiden Modellen auf 300 Liter. So schlucken sie immer noch mehrere Getränkekisten, aber im Alltag müssen andere sperrigere Gepäckstücke draußen bleiben. Doch sind wir mal realistisch - wer "muss" offen extrem viel transportieren oder geht "oben ohne" mit großem Gepäck auf Tour? In der Praxis werden wohl eher zwei statt drei oder vier Personen an Bord sein, auch wenn unsere beiden Cabrios vollwertige Viersitzer sein wollen. Bedingt sind sie es auch, zumindest wenn die erste Reihe mitspielt. Schieben Fahrer und Beifahrer ihre bequemen, vielfach elektrisch verstellbaren Sitze nicht ganz nach hinten, bleibt hinten genügend Platz für normal gewachsene Gäste. Das 19 Zentimeter kürzere E-Klasse Cabrio bietet sogar etwas mehr Kniefreiheit als das 4,89 Meter lange 6er Cabrio, das mit 1,89 Meter auch breiter und mit 1,36 Meter flacher auf der Straße liegt.

Highend & Hightech

Passend zum dynamischen Look sitzt der Fahrer im BMW ebenfalls recht tief. Insgesamt wirkt sein Cockpit mit farbigem Head-up-Display, digitalen Instrumenten und großem 10,2 Zoll-Display statt sieben Zoll im Mercedes moderner. In dieses BMW-typische Hightech-Ambiente fügen sich der iDrive-Controller, der Automatik-Wahlhebel und die elektrische Parkbremse auf der breiten Mittelkonsole perfekt ein, während in der E-Klasse wie bei vielen amerikanischen Modellen per Wählhebel am Lenkrad der Vorwärts- oder Rückwärtsgang eingelegt wird, und die Parkbremse immer noch mit dem Fuß "getreten" werden muss. Ganz in der langen Tradition der Coupés und Cabrios mit Stern bietet dafür auch unser Testwagen den elektrisch ausfahrenden Gurtanreicher, damit sich niemand beim Angurten die Schulter auskugeln muss. Wer dann noch einige Kreuzchen bei der Konfiguration gemacht hat, bekommt sein jeweiliges Cabrio mit zahllosen Features hochgerüstet. Neben dem Bang & Olufsen High End Surround Sound System im BMW und dem Harman Kardon Surround-Soundsystem im Mercedes gibt es diverse Ausstattungslinien wie das M Sportpaket oder das Sport-Paket AMG und verschiedenste hochwertige Materialien für die luxuriösen Innenräume. Dazu kommen noch modernste Assistenzsysteme und Optionen zur digitalen Vernetzung.

Beim Antrieb lässt der 650i für mindestens 99.300 Euro anders als beim E 500 mit 75.862 Euro Grundpreis seinen Interessenten die Wahl zwischen Heck- und Allradantrieb. Der V8 Twin-Turbo des Bayern schöpft aus 4,4 Liter Hubraum stattliche 450 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment ab 2000 Touren. Mit der 8-Gang-Automatik sprintet er in 4,6 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis Tempo 250, wo er wie der Schwabe abgeriegelt wird. >>

Nahezu gleichauf sind beide Konkurrenten auch beim offiziellen Durchschnittsverbrauch von rund neun Litern. Der 4,6 Liter große Biturbo-Achtzylinder des Mercedes-Benz leistet 408 PS und 600 Newtonmeter ab 1600 Touren. Die Automatik muss zwar mit sieben Gängen auskommen, was sich allerdings kaum bemerkbar macht. Beide Motoren können ebenso kultiviert und unauffällig, auf Wunsch per Knopfdruck aber auch druckvoll und sportlich mit selbstbewusstem V8-Sound. Die Spreizung zwischen den auswählbaren Fahrprogrammen wirkt im BMW noch größer als im Mercedes, wobei beide Cabrios ihre rund zwei Tonnen Leergewicht dadurch nicht verheimlichen können.

Fazit

Einen klaren Gewinner gibt es in diesem Vergleich nicht. Beide Cabrios sind sehr reizvoll und nahezu perfekt. Wer sich wegen der Größe, dem Platz und dem Preis keine Gedanken machen muss, dem empfiehlt sich der größere BMW als sportlicher Luxus-Cruiser. Der etwas kleinere Mercedes-Benz steht ihm in kaum etwas nach, ist aber deutlich günstiger und bietet bei geringeren Abmessungen außen sogar mehr Platz innen.

Konkurrenz steht in den Startlöchern

Wer übrigens noch mehr Dynamik und Leistung sucht, findet die zumindest bei BMW mit dem M6 Cabrio samt 560 PS. Doch die sportlichste Variante des 6er kämpft damit eher in der Leistungsklasse eines Maserati GranCabrio oder Bentley Continental GTC. Ab nächstem Jahr wird Mercedes-Benz mit dem S-Klasse Cabrio auch dort wieder Zeichen setzen. Anders als beim E-Klasse Cabrio wird es davon mindestens eine AMG-Version geben, trotz Längenvorteil (5,02 Meter) dennoch hinten kaum mehr Platz bieten. Mit 5,28 Meter Überlänge, 571 PS starken Zwölfzylinder und über 300.000 Einstandspreis werden sie jedoch alle vom Rolls-Royce Dawn getoppt, der ebenfalls gerade auf der IAA vorgestellt wurde und ab nächstem Frühjahr über die Straßen gleitet. Impressionen des BMW 650i und des Mercedes-Benz E 500 sehen Sie in unserer Fotoshow.

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