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VW Passat 2.0 TDI 4Motion Variant: Gehobene Mittelklasse im Test


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Gehobene Mittelklasse im Test
Der neue VW Passat fährt in einer eigenen Liga

Stefan Grundhoff

Aktualisiert am 07.10.2014Lesedauer: 3 Min.
VW Passat - größer, edler und besserVergrößern des Bildes
VW Passat - größer, edler und besser (Quelle: Hersteller-bilder)

Es gibt spannendere, emotionalere Autos als einen VW Passat. Doch die Wolfsburger Mittelklasse greift gerade als Kombiversion mit beeindruckenden Qualitäten mittlerweile sogar Audi A6 oder Mercedes E-Klasse an und lässt Dienstwagenfahrer von der oberen Mittelklasse träumen.

Wer sich für einen VW Passat entscheidet, wird in seiner Nachbarschaft kaum anerkennende Blicke ernten. Die meisten Passat Variant sind Dienstwagen, Kilometerfresser und blasse Familienautos mit wenig Charme. Die neueste Generation greift jedoch sprichwörtlich nach den Sternen.

VW Passat: Mittelklasse mit höheren Zielen

Wer sich in den mittleren Management-Ebenen seit Jahr und Tag für einen Audi A6 Avant oder eine Mercedes E-Klasse als T-Modell entscheidet, muss seinem Vorgesetzen zukünftig wohl erklären, wieso es nicht auch ein VW Passat tut. Die objektiven Qualitäten bei Antrieb und Platzangebot lassen kaum Wünsche offen, und die Kosten passen ebenso. Wer will, ordert Luxusausstattungen, Allradantrieb und Powerdiesel. Fehlen allein das Premium-Image, sechs Zylinder und die neidischen Blicke der Nachbarschaft.

Schlichtes Design, schicker Innenraum

Denn eines wird man mit dem 4,77 Meter langen VW Passat auch zukünftig nicht: auffallen. Dazu ist sein allemal gelungenes Design zu zurückhaltend und unspektakulär. Doch wer den Griff der Tür betätigt, der öffnet gleichzeitig auch das Tor zur bezahlbaren Premium-Liga. Volkswagen nimmt wohlwollend zur Kenntnis, dass der Passat als Limousine und Variant das Biedermann-Image der vergangenen vier Jahrzehnte abgelegt hat und sich mit gigantischen Millionenaufwand nunmehr zu höheren Sphären wie einer Mercedes E-Klasse aufschwingt.

Doch der Bestseller greift auch im eigenen Haus an - trotz der Beteuerungen von VW, dass es im Vergleich zum Audi A6 Avant kaum Überdeckungen im Kundenkreis gäbe. Wer sich Serienausstattung und Aufpreisliste beider Konzernkonkurrenten anschaut, wird daran ernsthaft zweifeln. Wer ein paar Kilometer gefahren ist, muss über die Bekundungen schmunzeln, auch wenn einige Oberflächen nicht auf Premiumniveau sind.

Neue Generation bietet viel Platz

Vorne wie hinten gibt es nicht zuletzt dank acht Zentimetern mehr Radstand nicht nur im Variant üppigste Platzverhältnisse. Der Laderaum der Limousine schluckt mit 586 Litern nochmals 21 Liter mehr als der Vorgänger. Wer sich für die Kombiversion entscheidet, beschämt mit 650 bis 1780 Litern jeden anderen Lademeister unterhalb eines Vans. Schade, dass sich VW die elektrische Heckklappe mit 810 bis 925 Euro extra bezahlen lässt.

Passat glänzt mit Reisekomfort

Der VW Passat bietet einen Reisekomfort, dass der Premium-Konkurrenz eine Klasse darüber Angst und Bange werden muss. Die Lenkung ist präzise, aber etwas zu leichtgängig. Die verschiedenen ansteuerbaren Fahrmodi könnten ebenso wie beim Golf breiter gefächert sein. Doch muss es überhaupt ein adaptives Fahrwerk sein? Der Allradantrieb ist beim Power-Diesel Serie - und angesichts der Leistung von 240 PS ebenso sinnvoll wie das dezent im Hintergrund arbeitende Doppelkupplungs-Getriebe mit seinen sieben Stufen.

Allenfalls der betont dynamisch positionierte BMW 5er muss sich keine großen Sorgen um seine Kunden machen. Mercedes E-Klasse und Audi A6 schlottern ebenso die Knie wie dem Skoda Superb, der im nächsten Jahr in die gleiche Kerbe schlagen dürfte. Man sitzt klasse im VW Passat, genießt das geringe Geräuschniveau, ordentliche Materialen und Komfortfunktionen wie klimatisierte Sitze mit Massage und ein beeindruckendes, optionales Sicherheitspaket.

Viele technische Extras möglich

Wer Eindruck schinden will, ordert gleich den 240-PS-Diesel, der mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und 4Motion-Antrieb gerade einmal 5,4 Liter Diesel verbraucht. Den Spurt auf Tempo 100 schafft der über 1,7 Tonnen schwere Allrad-Kombi in 6,3 Sekunden.

Erst bei höheren Drehzahlen wird es trotz des mächtigen Drehmoments von 500 Newtonmetern zwischen 1750 und 2200 Umdrehungen etwas dünn mit dem Durchzug. 238 km/h Spitzentempo sollten jedoch auch für eiligste Kilometerfresser reichen. Das einzige, was dem Wolfsburger vorbehalten bleibt, sind Sechszylinder, die in dieser Liga wohl nur wenige vermissen.

VW Passat: Eine eigene Liga

Vorbei sind die Zeiten, als sich ein Passat noch ernsthaft mit Ford Mondeo, Peugeot 508, Opel Insignia oder dessen Vorgängermodellen beschäftige. Noch mehr als der kleinere Golf es je getan hat, ist der VW Passat nunmehr in einer eigenen Liga unterwegs, während er mitleidig auf die neue Konkurrenz blickt, die mit Stern und Ringen am Kühler ernsthaft erst deutlich jenseits der 50.000 Euro-Marke beginnt.

Passat kratzt an der 50.000-Euro-Marke

In der höchsten Ausstattungsvariante Highline startet das 240 PS starke Diesel-Topmodell als Limousine bei 45.125 Euro; das Volumenmodell Variant startet bei 46.300 Euro. Darin sind unter anderem LED-Scheinwerfer, Sitzheizung, adaptive Fahrwerksregelung, Dreizonen-Klimaanlage, Komfortsitze und Notbremsfunktion enthalten. Mit Navigationssystem und einem Komplettpaket an Fahrerassistenzsystemen parkt der Vorzeige-Passat an der 50.000-Euro-Marke. Der Volumendiesel mit 150 PS kostet mit der gleichen Ausstattung als handgeschaltete Kombiversion mindestens 36.875 Euro. Weitere Motorvarianten folgen.

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