Seat Leon SC 1.8 TSI FR Aller guten Dinge sind drei
Die dritte Generation des kompakten Spaniers ist nicht nur leichter geworden, erstmals ist er nun auch als Dreitürer lieferbar. Wer auf die Fondtüren verzichten kann, erhält den Seat Leon nicht nur 350 Euro günstiger, sondern auch im schnittigen Coupé-Look.
Seat Leon SC: Dreitürer mit spanischem Schick
Wem das Design eines VW Golf unterkühlt oder einfallslos erscheint, für den dürfte der neue Seat Leon eine interessante Alternative sein. Bei technisch gleicher Basis - Stichwort: modularer Querbaukasten - gelingt es den Spaniern der Kompaktklasse deutlich mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Prägnante Scheinwerfer, spannungsgeladene Flanken-Formen und eine sanft abfallende Dachlinie geben dem Leon das gewisse Etwas, das manch einer beim Klassenprimus aus Wolfsburg vermisst.
Seat Leon SC FR: Formula Racing für die Optik
Noch eine Design-Schippe drauf legt die sportliche Ausstattungslinie "FR". Auch wenn "Formula Racing" übertrieben erscheint, so erhält die Karosserie des kompakten Spaniers mit der FR-Option noch den letzten Sport-Schliff. Mit dem Kühlergrill im Waben-Look, den stärker konturierten Schürzen an Front und Heck sowie den serienmäßigen 17-Zöllern ist der Leon SC zwar noch weit entfernt von einem Formel-Renner, doch viel schnittiger kann man momentan in der Kompaktklasse nicht unterwegs sein.
Leon-Interieur: Deutsche Sachlichkeit dominiert
Zwar hinterlässt das FR-Paket auch im Innenraum seine Spuren, doch die Handschrift des VW-Konzerns bestimmt die Atmosphäre. So können weder die - mit exzellentem Seitenhalt gesegneten - Sportsitze noch die großzügig eingesetzten roten Ziernähte die nüchterne Plattform-Strategie verbergen. Scheinbar sind im Interieur die Grenzen für das Design der einzelnen VW-Marken enger gesteckt als beim Exterieur. Dabei hat die Nähe zum Golf auch handfeste Vorteile: An der Ergonomie, den verwendeten Materialien und deren Verarbeitung gibt es jedenfalls kaum etwas zu kritisieren.
1.8-TSI-Motor sorgt für unaufgeregten Durchzug
Unter der akzentuiert gezeichneten Motorhaube kommt ein Aggregat zum Einsatz, das der VW Golf nicht im Repertoire hat. Jedoch ist der Turbo-aufgeladene Vierzylinder in einigen Audi-Modellen zu finden. Im Seat Leon gefällt der Direkteinspritzer mit seiner harmonischen Kraftentfaltung und seinem - bei entsprechender Fahrweise - gezügelten Benzindurst. Trotz des Leistungspotentials (siehe Tabelle) kommt der Kompaktsportler bei Richtgeschwindigkeit mit kaum mehr als sechs Litern hundert Kilometer weit. Im Stadtverkehr, bei überwiegenden Kurzstreckeneinsatz und natürlich bei forcierter Fahrweise kratzen die Verbrauchswerte allerdings an der Zehn-Liter-Marke.
Seat Leon SC 1.8 TSI FR DSG: Technische Daten & Preis
Motor | 1798 ccm |
Leistung | 180 PS |
Drehmoment | 250 Nm |
0-100 km/h | 7,1 s |
V-Max | 224 km/h |
Verbrauch | 5,7 / 8,2 l |
Preis ab | 25.540 € |
Optionales DSG bringt unnötig Unruhe in den Antrieb
Unser Testwagen ist mit dem aufpreispflichtigen (1700 Euro) Doppelkupplungsgetriebe DSG ausgestattet - leider. Die Schaltbox wechselt mitunter ohne erkennbaren Grund zwischen den sieben Gängen hin und her oder lässt eine zu kurz übersetzte Fahrstufe unnötig lange eingelegt. Auch das Anfahren an leichten Steigungen gelingt geübten Piloten mit dem serienmäßigen Sechsgang-Getriebe deutlich harmonischer als mit der etwas unschlüssig agierenden DSG-Box.
Seat Leon mit FR-Fahrwerk: Flotter Kurvenräuber
Dank seiner zielgenauen und recht gefühlvollen elektromechanischen Lenkung ist der sportliche Spanier auf kurvenreichen Landstraßen voll in seinem Element. Verstärkt wird die Gier nach engen Radien noch durch das etwas härter abgestimmte und den Schwerpunkt um rund zwei Zentimeter absenkende FR-Sportfahrwerk. In Verbindung mit den montierten 225er Reifen im 18-Zoll-Format (Aufpreis: ab 390 Euro) und ihren flachen 40er Flanken ist der Federungskomfort gerade bei langsamer Fahrt zwar eingeschränkt, dafür bringt die flotte Kurvenhatz extra viel Spaß.
Seat Leon SC 1.8 TSI FR DSG: Fazit
Mit dem Leon SC bringt Seat Emotionalität in Form von Design und Fahrspaß in die Kompaktklasse, die der Golf von VW - zumindest unterhalb des GTI - vermissen lässt. Das Gute daran ist, dass man aufgrund der gleichen technischen Basis kaum Kompromisse hinsichtlich Alltagstauglichkeit, Verarbeitungsqualität oder Ergonomie eingehen muss, um die spanische Leidenschaft in den eigenen Auto-Alltag zu bringen.