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Richtgeschwindigkeit | Tempo 130: Warum Sie sie einhalten sollten


Tempo 130
Richtgeschwindigkeit: Warum Sie sie einhalten sollten

dpa, ah, nw

Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Weiße Zahl auf blauem Quadrat: Teilweise wird die Richtgeschwindigkeit immer noch ausgewiesen – obwohl es eigentlich nicht nötig ist. Denn das entsprechende Schild wurde bereits abgeschafft.Vergrößern des Bildes
Weiße Zahl auf blauem Quadrat: Teilweise wird die Richtgeschwindigkeit immer noch ausgewiesen – obwohl es eigentlich nicht nötig ist. Denn das entsprechende Schild wurde bereits abgeschafft. (Quelle: Jochen Tack/imago-images-bilder)

Halten Sie sich möglichst an die Richtgeschwindigkeit. Zwar wird schnelleres Fahren nicht geahndet, doch Sie könnten Ihren Versicherungsschutz verlieren.

Auf deutschen Autobahnen liegt die Richtgeschwindigkeit für Motorräder, Pkw und andere Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen bei 130 km/h. Deren Überschreiten kostet zwar an sich kein Bußgeld. Es kann jedoch einen Verstoß gegen Paragraf 3 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) darstellen, so die Prüforganisation Dekra. Danach ist die Geschwindigkeit stets "den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung" anzupassen.

Der Zweck der Richtgeschwindigkeit

Die Richtgeschwindigkeit ist nicht mit einem Tempolimit zu verwechseln. Die sogenannte Autobahn-Richtgeschwindigkeits-Verordnung wurde bereits im Jahre 1978 vom Bundesverkehrsministerium als Empfehlung ausgesprochen. Sie sollte der Erhaltung der Sicherheit dienen, gilt aber nicht als Geschwindigkeitsbegrenzung beziehungsweise Höchstgeschwindigkeit.

Warum die Richtgeschwindigkeit einhalten?

Heikel wird es, wenn es kracht: "Wer die Richtgeschwindigkeit überschreitet, hat bei einem Verkehrsunfall haftungsrechtliche Konsequenzen zu befürchten", warnt Andreas Schmidt, Leiter Fahrerlaubniswesen bei der Dekra. Die Rechtsprechung gehe dann in der Regel von einer Mithaftung in Höhe von 20 Prozent aus, sofern der durch verkehrswidriges Verhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers verursachte Unfall bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit vermieden worden wäre.

Zahlreiche Versicherungen sehen in schnellerem Fahren einen Verstoß gegen die Verkehrsregelungen und schließen sich der Argumentation der Straßenverkehrsordnung (StVO) an.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, auf der Autobahn im Bereich der Richtgeschwindigkeit zu bleiben. Zwar begehen selbst Raser keine Ordnungswidrigkeit, geschweige denn eine Straftat. In Versicherungspolicen wird jedoch bei Unfällen eine hohe Eigenbeteiligung verlangt, die auch dann greift, wenn Sie als Fahrer schuldlos in einen Unfall verwickelt waren. Die Rechtsprechung hinsichtlich der Einhaltung der Richtgeschwindigkeit ist kontrovers und so befinden Sie sich nur dann auf der rechtlich sicheren Seite, wenn Sie diese genau einhalten. (Lichthupe auf der Autobahn: Nötigung oder legitim?)

Verkehrszeichen: Welches Schild zeigt die Richtgeschwindigkeit an?

Die Richtgeschwindigkeit wurde bis 2014 mit einer weißen Zahl (die die Geschwindigkeit angibt) auf blauem Grund angezeigt. Mit der Änderung der Straßenverkehrsordnung im April 2014 sind einige überflüssige Verkehrszeichen entfernt worden – auch das Schild für die Richtgeschwindigkeit und dessen Aufhebung. Auch wenn das Schild also nicht an einer Autobahnauffahrt vorhanden ist, gilt dennoch die entsprechende Richtgeschwindigkeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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