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Abgasskandal: Hat Audi auch bei den Motoren getrickst?


Neues Gutachten
Abgasskandal: Hat Audi auch Benzin-Motoren manipuliert?

Von afp
Aktualisiert am 20.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Audi: Der Abgasskandal bei dem Autohersteller geht in eine weitere Runde. (Fotomontage)Vergrößern des BildesAudi: Der Abgasskandal bei dem Autohersteller geht in eine weitere Runde. (Fotomontage) (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Im Abgasskandal bei Audi könnten laut einem Gerichtsgutachten neben Diesel-Motoren auch Benziner manipuliert worden sein. Der Autobauer will diesen Vorwurf allerdings nicht auf sich sitzen lassen.

Neue Runde im Abgasskandal: Laut einem Gutachten zeigen Abgasmessungen beim Modell Q5 TFSI 2.0 Euro 6 des bayerischen Autoherstellers Audi je nach Testsituation deutliche Unterschiede beim Ausstoß von Stickoxiden und Kohlenmonoxid. Vergleichbare illegale Abschalteinrichtungen hatte der Autobauer bei Dieselmotoren eingebaut. Zunächst hatte der SWR über den Fall berichtet.

Das Gutachten eines unabhängigen Sachverständigen wurde im Zuge eines Rechtsstreits vor dem Landgericht Offenburg erstellt. Verglichen wurde dafür der Abgasausstoß eines Audi Q5 in zwei Fahrsituationen: Einmal wurde vor dem Test das Lenkrad wie im alltäglichen Gebrauch des Autos eingeschlagen, und einmal nicht – ähnlich wie auf einem Prüfstand.

Stickoxid-Ausstoß über gesetzlichem Grenzwert

Im Ergebnis lag der Ausstoß von Stickoxiden laut Gutachten nach dem Einschlagen des Lenkrads um 24,5 Prozent höher. Bei Kohlenmonoxid lag der Unterschied demnach bei 59 Prozent. Der Stickoxid-Ausstoß belief sich nach dem Lenkradeinschlag laut Gutachten auf 82,5 Milligramm pro Kilometer und lag damit klar über dem gesetzlichen Grenzwert.

Die an dem Verfahren vor dem Landgericht Offenburg beteiligte Kanzlei Dr. Stoll und Sauer aus Lahr im Schwarzwald sieht dadurch den Verdacht bestätigt, dass an der Abgasreinigung des getesteten Audi-Modells "manipuliert" worden sei. "Abgasgrenzwerte werden offensichtlich nur auf dem Prüfstand eingehalten." Die Kanzlei erstattete daraufhin nach eigenen Angaben Anzeige gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler.

Ein Konzernsprecher von Audi äußerte sich zunächst nicht zu den neuen Vorwürfen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Allerdings kündigte er an, dass der Autobauer dem Gutachten "entgegentreten" werde. Gegen Stadler und sieben weitere Beschuldigte laufen bereits Verfahren im Zusammenhang mit dem Skandal um manipulierte Dieselabgaswerte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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