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Cadillac A341 von Al Capone wird versteigert

Ulrich Feld

18.07.2012Lesedauer: 3 Min.
Cadillac Al CaponeVergrößern des Bildes
Cadillac Al Capone (Quelle: RM Auctions)

Der grün lackierte Cadillac A341, der am 28. Juli 2012 in Michigan zur Versteigerung kommt, gehörte dem berühmtesten Gangster der Geschichte: Alphonse Gabriel Capone, besser bekannt als Al Capone (1899-1947). Er soll einen Erlös bis etwa 500.000 Dollar bringen. Der Luxuswagen aus dem Jahre 1928 war einer der ersten Wagen mit Sicherheitspanzerung, weswegen er später auch einem US-Präsidenten als Fortbewegungsmittel diente.

Wäre Al Capone (1899-1947) nicht eine historische Figur, Hollywood hätte ihn glatt erfinden müssen. Kein anderer Gangster wurde so sehr zur Legende wie der Schmugglerkönig aus Chicago. Einerseits kaltblütig und mörderisch skrupellos, andererseits loyal und charmant, lebte Al Capone ein glamouröses Leben, warf mit Geld um sich und feierte rauschende Feste. Auch sein Cadillac A341 passte zu ihm. Das Rückfenster konnte von innen blitzschnell umgeklappt werden, um auf Verfolger schießen zu können.

Cadillac A341 war damals ein schnelles Auto

Die Cadillac-Baureihe A341 kam 1928 heraus. Cadillac hatte bereits 1914 den ersten Serien-V8 im Typ 51 eingeführt. Er leistete damals beachtliche 70 PS aus 5,2 Litern Hubraum. Für den Typ 341 vergrößerte Cadillac den Hubraum erstmals auf 5,6 Liter, was dem Motor 90 PS entlockte. Damit erreichte der Cadillac vom Typ Town Sedan eine Höchstgeschwindigkeit von über 120 km/h. Das war sehr flott für das Jahr 1928.

Panzerplatten für Al Capones Cadillac A341

Al Capones Cadillac dürfte indessen kaum schneller als 80 km/h gefahren sein. Der Unterweltboss lebte gefährlich und war entsprechend um seine Sicherheit besorgt: Die Stahlplatten, die Al Capones Schutz vor Anschlägen verschaffen sollten, wogen über eine Tonne. Mit diesem Zusatzgewicht hatte auch ein Cadillac-V8 seine Mühe. Den Einbau der Panzerplatten nahm nach den Recherchen des Auktionshauses im Jahr 1928 Ernest Capstran vor, der eine Reparaturwerkstatt besaß.

Die Autowerkstatt von Ernest Capstran

Capstran hatte bereits zuvor schon einmal ein Auto aus dem Fuhrpark von Al Capone repariert, offenbar zu dessen höchster Zufriedenheit. Capstran hatte den Auftrag, den Cadillac A341zu panzern, zunächst nicht annehmen wollen. "Wir machen diese Art von Arbeit in unserer Werkstatt nicht", weigerte er sich erst mal. "Doch, du machst das" überzeugten ihn Al Capones Männer und parkten das damals funkelnagelneue Auto im hinteren Teil der Garage, wo es vor neugierigen Blicken geschützt war. Dies berichtet laut Auktionshaus RM Auctions Richard Capstran, Ernests Sohn im Jahr 2008.

Großzügiger Gangster Al Capone

Al Capone kam persönlich in die Werkstatt, um die Arbeit am Dadillac A341 zu begutachten. Zufrieden mit dem Ergebnis, bezahlte er Ernest Capstran das Doppelte des geforderten Preises - seine Großzügigkeit war ein Teil von Al Capones Legende. Als Ernest Capstran die Mitarbeit seines anwesenden Sohnes lobend erwähnte, drückte ihm Al Capone einen Zehn-Dollar-Schein in die Hand - damals für einen kleinen Jungen ein Vermögen.

Lackiert wie die Autos der Polizei

Die schwarz-grüne Lackierung entsprach den Farben der damaligen Polizeiwagen. Später stieg Al Capone auf größere Autos um, blieb der Marke Cadillac aber treu: Er besaß unter anderem einen Cadillac vom Typ Imperial Sedan mit langem Radstand und 16-Zylinder-Motor. Der gepanzerte Cadillac 341 mit den kugelsicheren Scheiben schützte ihn vor Mordanschlägen, nicht aber vor Elliot Ness und der Steuerfahndung: 1931 wurde Al Capone zu 11 Jahren Haft verurteilt. 1939 entlassen. Er starb 1947 an den Folgen von Syphilis.

Ein US-Präsident im Gangsterauto

Noch ein weiterer mächtiger Mann in Amerika fuhr in diesem Auto, nämlich US-Präsident Franklin Delano Roosevelt (1882-1945). Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 benötigte Roosevelt einen sicheren Wagen. Mitarbeiter des US-Geheimdienstes besorgten das Auto von Al Capone. "Ich hoffe, Al Capone macht es nichts aus", soll Roosevelt gesagt haben, nachdem ihn jemand über den Vorbesitzer des Cadillacs aufgeklärt hatte.

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