Im TÜV-Check Nicht günstig, aber gut? Mercedes A-Klasse als Gebrauchter

Garanten unter Gebrauchten sind selten. Doch es gibt solche, die Langzeitqualitäten haben. Der kleinste Benz zählt dazu. So wenig man in Reparaturen investieren muss, so gut halten auch die Preise.
Vom Auto mit Rentner-Image zum sportlichen Premium-Kompaktwagen - seit es die A-Klasse gibt, hat sie einen deutlichen Wandel durchlaufen. Doch was sie über die Zeit eint, ist laut "Auto Bild TÜV Report 2025" ihre Zuverlässigkeit: "Die Einstiegsklasse von Mercedes ist über Jahrzehnte und Generationen hinweg ein Garant für Qualität geblieben."
Neben der technischen Basis ein weiterer Grund dafür: Die Fahrzeuge werden von ihren Haltern in der Regel gut gepflegt. Ein paar wenige Schwachstellen leistet sich aber auch der kleinste Benz. Und: Die Gebrauchten sind selten Schnäppchen.
Fakten zur A-Klasse (ab 2012)
- Modellhistorie: Die dritte Modellgeneration kam 2012 heraus und wurde 2015 geliftet: Das Außen-Design wurde aufgefrischt, es kam ein verstellbares Fahrwerk für die stärkeren Modellvarianten, die Assistenzsysteme wurden besser, LED-Scheinwerfer wurden zum Standard.
Die Motorenpalette wurde überarbeitet und bekam mit dem A 45 AMG mit 381 PS einen neuen Primus.
2018 startete die aktuelle, vierte A-Klasse durch. Sie erhielt ihr Facelift zum Herbst 2022. Dieses brachte zum Beispiel ein verbessertes Infotainment, einen genauer arbeitenden Spurhalte-Assistenten, und der Park-Assistent kann seitdem nicht nur quer, sondern auch längs einparken. Markant: die zwei neuen Powerdomes auf der Motorhaube, ein Ausrufezeichen Richtung der Konkurrenz von BMW 1er, Opel Astra oder VW Golf. - Karosserie und Varianten: War der Vorgänger noch ein Minivan, ist die A-Klasse seit 2012 ein schnittiger Kompaktwagen, den es als Fünf- und auch seltener gebauten Dreitürer gibt. Erst mit der Neuauflage von 2018 aber kamen auch alternative Antriebe unter die Haube, in Form von Plug-in-Hybriden. Bereits in die Ära des Vorgängers fallen die Debüts der unter anderen Namen vermarkteten Karosserievarianten Limousine (CLA), Kombi (CLA Shooting Brake) und SUV (GLA). Sie alle nutzen wie der Kompakte die modulare Frontantriebsarchitektur (MFA) des Konzerns. Mit AMG-Triebwerk wurde nur die aktuelle A-Klasse bestückt, die Vorgängergeneration musste sich mit den sportlichen Ausstattungslinien AMG Sport und AMG Line begnügen.
- Abmessungen A-Klasse Kompaktmodell (laut ADAC):
3. Generation: 4,29 m bis 4,30 m x 1,78 m x 1,42 m bis 1,43 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 341 l bis 1.157 l.
4. Generation: 4,42 m x 1,80 m x 1,44 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 355 l bis 1.195 l. - Motoren:
3. Generation: Benziner (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 102 bis 381 PS; Diesel (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 90 PS bis 177 PS.
4. Generation: Benziner (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 109 bis 421 PS; Diesel (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 95 bis 190 PS; Plug-in-Hybrid: (Vierzylinder + Elektromotor mit Frontantrieb): 160 kW/218 PS (Systemleistung).
Stärken
Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) zählt die A-Klasse zu den Musterknaben. Auf "festem Fundament" fuße das Auto, schreibt der Report mit Blick auf das Fahrwerk. Vor allem Antriebswellen und Lenkung seien "spitze". Im Lichtkapitel gibt es so gut wie keine Beanstandungen, Ölverlust ist über die Jahre hinweg nie ein strukturelles Problem, die Abgasuntersuchung (AU) demnach keine Hürde.
Schwächen
Marode Bremsleitungen sind ein gewisses Thema der dritten Generation (ab 2012). Auch die Bremsscheiben fallen mit Verschleiß auf, doch die Beanstandungsquoten sind nie überdurchschnittlich hoch. Einen Ausrutscher leistet sich die aktuelle Auflage: Sie habe "doppelt so viele Mängel an der Feststellbremse wie alle HU-Kandidaten", bleibe ansonsten aber "sorgenfrei", so der Report.
Pannenverhalten
Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik, das Fahrzeug zeige "meist gute Zuverlässigkeit" und rutsche nur vereinzelt in die Mittelmäßigkeit ab. Gründe sind dann: der Anlasser bei Autos mit Erstzulassung 2012, der sich als Pannenschwerpunkt ebenso herauskristallisiert hat wie die Starterbatterie bei Exemplaren der Jahre 2012, 2014, 2016 und 2017.
Händler-Verkaufswert
... nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern – drei Preisbeispiele:
A 200 d 4Matic (6/2016); 136 PS (Vierzylinder); 142.000 Kilometer; 15.276 Euro.
A 250 Style 4Matic (6/2020); 224 PS (Vierzylinder); 58.000 Kilometer; 26.453 Euro.
A 160 (6/2018); 109 PS (Vierzylinder); 79.000 Kilometer; 15.457 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa