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Unsichtbare Gefahr? Neue Studie misst Strahlenbelastung in E-Autos


Magnetfelder
Studie: So hoch ist die Strahlenbelastung in E-Autos

Von t-online, ccn

09.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Ein Stecker steckt an einer Ladestation für Elektrofahrzeuge in einem Auto (Symbolbild): In Hamburg geht der Ausbau des E-Lade-Netzwerkes nur langsam vonstatten.Vergrößern des Bildes
Unter Strom: In E-Autos entstehen Magnetfelder. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa)
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Ob beim Laden, Fahren oder Bremsen – in E-Autos entstehen Magnetfelder. Doch wie stark ist die Belastung wirklich? Eine neue Studie gibt Aufschluss.

In modernen Autos sind elektrische Bauteile allgegenwärtig – vom Fensterheber bis zur Sitzheizung. In E-Autos kommt noch die Hochvoltbatterie samt Antriebssystem hinzu. Das wirft die Frage auf: Sind die Insassen dieser Fahrzeuge stärker magnetischen Feldern ausgesetzt als in Autos mit Benzin- oder Dieselmotor? Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und des Bundesumweltministeriums (BMUV) liefert jetzt erste Antworten.

Messungen an 14 Fahrzeugmodellen

Für die Studie wurden Magnetfeldmessungen an 14 Autos aus den Baujahren 2019 bis 2021 durchgeführt – darunter elf reine Elektroautos, zwei Hybridfahrzeuge und ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Gemessen wurde an mehreren Sitzpositionen, in unterschiedlichen Fahrzuständen und unter realitätsnahen Bedingungen – auf Rollenprüfständen, Teststrecken sowie im Straßenverkehr.

Erfasst wurden sowohl die gleichmäßigen Belastungen als auch kurzzeitige Spitzen, etwa beim Einschalten des Fahrzeugs oder beim Tritt aufs Bremspedal.

Ergebnisse: Höchstwerte eingehalten, Spitzen punktuell

Die zentrale Aussage der Studie: Keines der untersuchten Autos überschritt die empfohlenen Höchstwerte. Diese Grenzen zum Schutz der Gesundheit orientieren sich an den Feldstärken, die im menschlichen Körper elektrische Ströme auslösen können. Laut BfS seien unterhalb dieser Schwellen keine gesundheitlich relevanten Wirkungen zu erwarten.

Die Messungen zeigten allerdings eine deutliche Spannbreite: Die Magnetfeldstärken variierten zwischen den Fahrzeugmodellen, innerhalb der Fahrzeuge – etwa zwischen Kopf- und Fußbereich – sowie in Abhängigkeit vom Fahrverhalten. Die höchsten Werte wurden überwiegend im Fußraum gemessen. Im Bereich von Kopf und Rumpf waren die Feldstärken deutlich geringer.

Einflussfaktor Fahrstil

Als maßgeblicher Einflussfaktor auf die Magnetfeldstärke erwies sich die Fahrweise. Eine sportliche Fahrweise mit starkem Beschleunigen und Bremsen führte zu temporär höheren Magnetfeldern als eine gleichmäßige Fahrweise. Die Spitzenwerte hatten dabei eine Dauer von meist weniger als einer Sekunde. Selbst bei Überschreitung von Referenzwerten – etwa beim Einschalten des Fahrzeugs – wurden die gesundheitlich relevanten Höchstwerte nicht überschritten.

Ein Zusammenhang zwischen der Motorleistung und der Magnetfeldstärke ließ sich hingegen nicht feststellen.

Auch konventionelle Fahrzeuge betroffen

Eines macht die Studie ebenfalls klar: Magnetfelder entstehen nicht nur in E-Autos. Auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor erzeugen sie – etwa durch elektrische Bauteile wie Lüftung, Steuergeräte (zum Beispiel von elektrischen Fensterhebern) oder Infotainmentsystemen. Reine Elektroautos weisen jedoch zusätzliche Quellen auf, etwa die Hochvoltbatterie, den Inverter oder den elektrischen Antrieb.

Trotzdem gilt: Im Durchschnitt sind Insassen in E-Autos nicht prinzipiell höheren Magnetfeldern ausgesetzt als in Fahrzeugen mit konventionellem oder hybridem Antrieb.

Hersteller können Einfluss nehmen

Die Unterschiede zwischen den Modellen zeigen, dass Hersteller mit technischem Feinschliff Einfluss auf die Magnetfeldbelastung nehmen können. Besonders die Positionierung magnetfeldstarker Komponenten spielt eine Rolle. Werden diese mit Abstand zu den Fahrzeuginsassen verbaut, lässt sich die Belastung im Innenraum senken. Diese Möglichkeit sollte nach Ansicht des BfS bereits bei der Fahrzeugentwicklung berücksichtigt werden.

Was ist bei Herzschrittmacher und Co. zu beachten?

Personen mit aktiven Körperhilfsmitteln wie Herzschrittmachern oder Neurostimulatoren wird empfohlen, ärztlichen Rat einzuholen. Ob diese durch Magnetfelder im Fahrzeug beeinflusst werden könnten, hängt vom jeweiligen Produkt und der individuellen Situation ab.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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