Einstiegsmodell für Familien Citroën C3 Aircross im Test: Viel Auto für recht wenig Geld
Ein großes Platzangebot zum kleinen Preis: Mit dieser Botschaft buhlt der neue Citroën C3 Aircross jetzt um Familien mit Raumbedarf.
Der neue Opel Frontera bekommt einen französischen Vetter: Citroën bringt auf der gleichen Basis in diesem Frühjahr den neuen C3 Aircross in den Handel. Noch einmal runde zehn Prozent günstiger als das Modell aus Rüsselsheim, kostet das Pariser Stadt-SUV dem Hersteller zufolge als Verbrenner mindestens 18.790 Euro, wird aber für 26.490 Euro aufwärts auch rein elektrisch angeboten.
Das ist eine Kampfansage in Zeiten immer stärker steigender Neuwagenpreise: 2023 kostete der durchschnittliche Neuwagen in Deutschland 44.630 Euro, fast 70 Prozent mehr als im Jahr 2010.
Unter dem Dach von Stellantis bewegt sich Citroën immer mehr in Richtung Budget-Marke und bringt funktionelle Fahrzeuge zu attraktiven Preisen auf den Markt. Jüngstes Beispiel ist der C3, der zu Preisen ab knapp über 15.000 Euro gerade so viel Technik wie nötig, dafür aber viel Platz bietet. Für Familien mit Kindern dürfte der nicht die erste Wahl sein – aber dafür gibt es ja seinen SUV-Bruder.
Der Aircross wurde auf 4,39 Meter gestreckt (fast 40 Zentimeter mehr als beim herkömmlichen C3) und bietet wie der Opel Frontera bei 2,67 Metern Radstand genügend Platz für eine optionale dritte Sitzreihe (knapp 3.000 Euro extra).
Geräumiges Raumgefühl – zumindest im Fünfsitzer
Da der Aircross länger ist und auch die Achsen weiter auseinander stehen, hat man in dem Wagen viel Platz. Die Beinfreiheit auf der Rückbank ist für ein Auto dieser Abmessungen mehr als großzügig, sodass dort auch Erwachsene sehr bequem untergebracht sind. Dass die Version mit den beiden Klappsitzen im Heck insgesamt enger geschnitten ist, versteht sich von selbst. Denn um das Gestühl unterzubringen, muss die Rückbank 6,5 Zentimeter nach vorn rücken – entsprechend enger wird es für die Beine der Mitfahrer in Reihe zwei.
Und klar: Die beiden im Boden versenkbaren Sitze taugen wie üblich nur für Kids auf dem kurzen Weg in die Schule oder den Kindergarten, schon weil man nach hinten eher klettert als bequem einsteigt. Während der Kofferraum dann allerdings nur noch 72 Liter fasst, stehen beim Fünfsitzer 460 Liter zur Verfügung. Werden alle Sitze flachgelegt, passen laut Citroën bis zu 1.600 Liter hinter die große Klappe.
So fährt er
Sitze und Federung sind eindeutig auf der komfortablen Seite, die zu leichtgängige Lenkung dürfte etwas mehr Rückmeldung geben. Dem Fahrspaß tut dies keinen Abbruch, zumal bereits die Version mit 101 PS Leistung flott zur Sache geht. Dass man hier manuell schaltet, ist kein Manko und hilft, den Preis unter 19.000 Euro zu drücken.
Wer es komfortabler und dezent elektrifiziert haben möchte, wählt den 136 PS starken Hybridmotor (24.990 Euro). Dann ist der 1,2 Liter große Dreizylinder an ein 48-Volt-System sowie eine elektrifizierte Doppelkupplung gekoppelt, sodass man im Stadtgebiet bis zu 50 Prozent der Strecke elektrisch fährt.
Welchen Komfortgewinn ein E-Motor bringt, ist beim direkten Umstieg auf den Stromer spür- und hörbar. Während der kleine Benziner vor allem unter Last kräftig schnattert, bleibt es mit dem E-Antrieb angenehm ruhig in der Kabine. Bei 113 PS Leistung darf man allerdings keine Dynamikwunder erwarten, schon gar nicht mit voller Beladung oder wenn es bergauf geht. Um schnell mal eine Schlafmütze auf der Landstraße zu überholen, wie sonst mit E-Autos ohne weiteres möglich, muss die Piste wirklich frei sein. Bei 142 km/h ist Schluss. Für den Stadtverkehr ist der Stromer aber völlig ausreichend motorisiert.
Energie kommt aus einem Akku mit 44 kWh, der 307 Kilometer Normreichweite bietet. Später folgt ein größerer Akku, mit dem rund 400 Kilometer möglich sein sollen. Am Wechselstrom werden beide Varianten mit maximal 11 und am Gleichstrom mit bis zu 100 kW geladen. Am Schnelllader füllt der e-C3 Aircross seinen 44-kWh-Akku somit in einer knappen halben Stunde auf 80 Prozent.
Fazit: Vollwertiges Auto ohne Schnickschnack
Der kleine Citroën zeigt, dass ein vernünftiges Auto nicht übermäßig teuer sein muss. Um den Preis zu drücken, reduzieren die Franzosen die Technik aufs Wesentliche und lassen das Auto in der Slowakei bauen. Alle wichtigen Fahrhelfer sind an Bord, navigiert wird in der Basis übers Smartphone, und schicke Radkappen kaschieren die günstigen Stahlfelgen. Wer Gimmicks wie Head-up-Display, Rückfahrkamera oder 3D-Navigation will, muss ein paar Tausender drauflegen und die teurere Version Max wählen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SP-X und dpa