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VW Passat Variant (2025) im Test: Das kann der neue Mittelklasse-Kombi


t-online macht den Test
Ist das noch ein echter Passat?


23.03.2025Lesedauer: 4 Min.
Nur noch als Kombi erhältlich: Das Heck des Passat bestickt durch das Leuchtenband.Vergrößern des Bildes
Nur noch als Kombi erhältlich: Das Heck des Passat besticht durch das Leuchtenband. (Quelle: Volkswagen/MARTIN MEINERS)
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VW macht den Passat moderner denn je. Doch kann der Kombi dabei seine alten Stärken bewahren?

Alles ändert sich beim VW Passat: Die Neuauflage wird nicht mehr im Werk Emden produziert, wo jetzt der elektrische ID.7 vom Band rollt. Stattdessen wird der Passat in der Slowakei gebaut, ist auf 4,91 Meter Länge gewachsen und zudem nur noch als Kombi (Variant) erhältlich. Dazu kommt ein umfassendes Technik-Update. Wie fühlt er sich an? t-online hat ihn getestet.

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Erster Eindruck

Mit fast fünf Metern Länge wirkt er stattlich, aber nicht protzig. Bei der Gestaltung der Frontpartie nimmt er viele Anleihen beim Golf, die Haube fällt deutlich steiler ab als bisher – fast ein bisschen schade, hier hebt er sich (zu) wenig von anderen Modellen der Marke ab. Gut für einen niedrigen Luftwiderstand, schlecht fürs Überholprestige.

Ansonsten ist das Design klassisch VW – schnörkellos, funktional, unauffällig. In der getesteten "Business"-Ausstattung zieht sich eine Chromspange über die Front. Innen zeigt sich der große Sprung von der Vorgängergeneration zum aktuellen Modell: Das Cockpit ist digitaler als je zuvor, mit einem dominanten 12,9 bis 15 Zoll großen Touchscreen (im Testwagen) in der Mitte.

Platzangebot: Da passt was rein

Die elektrische Heckklappe gibt den Blick auf einen riesigen Laderaum frei: 690 bis 1.920 Liter Gepäck passen hinein - 140 mehr als beim vorherigen Passat. Besonders die Tiefe des Kofferraums ist beeindruckend – gut, dass es eine Fernentriegelung zum Umklappen der Rücksitzlehnen gibt, damit man keine Streckübungen machen muss. Dazu kommen praktische Details wie Haken, Ösen und die elektrisch zurückfahrende Gepäckraumabdeckung. Alles ist sauber mit Teppich ausgeschlagen, seitlich gibt es eine Klappe, hinter der Kleinzeug verschwindet.

Im Fond zeigt sich der Vorteil des langen, um fünf Zentimeter gewachsenen Radstands von 2,84 Metern: Selbst mit weit nach hinten geschobenem Fahrersitz bleibt hier reichlich Platz.

Innenraum & Bedienung: Hochwertig, aber mit Schwächen

Die Materialwahl im reduziert gestalteten Innenraum ist hochwertig. Das zeigen zum Beispiel die Flaschenhalter in den Türen mit integrierten Teppicheinlagen, die Klappergeräusche verhindern. Die Rollos über den Ablagen der Mittelkonsole rollen sauber in ihren Schienen, nichts klappert. Die Sitze sind bequem, vielfach verstellbar und bieten einen hohen Langstreckenkomfort – vor allem in Kombination mit der Massagefunktion (Serie in den höheren Ausstattungslinien).

Der Wermutstropfen: Die vielen Flächen in Hochglanzschwarz sehen zwar schick aus, sind aber echte Staubfänger. Und auch die Touch-Slider für die Klima- und Lautstärkensteuerung unterhalb des zentralen Displays sind und bleiben Geschmackssache – sie fühlen sich im Alltag unpraktisch an. Glücklicherweise lassen sich viele Dinge auch mit den Knöpfen am Lenkrad und der Sprachsteuerung regeln. Auch das digitale Kombiinstrument kann mit seinen vielen Icons schnell überladen wirken.

Positiv fällt die Infotainment-Bedienung auf: Apple CarPlay funktioniert kabellos, die induktive Ladeschale ist gut positioniert. Der Homebutton am unteren Rand des Displays hilft enorm, um schnell ins Hauptmenü zurückzukehren – das schafft Übersichtlichkeit. Auch Künstliche Intelligenz (KI) ist in das System integriert und hilft mittels "ChatGPT" bei Anfragen aller Art.

So fährt er: Komfort ist Trumpf

Der Mildhybrid 1.5 eTSI ist die Einstiegsmotorisierung des Passat mit 150 PS. Er kombiniert einen 1,5 Liter großen Benziner und einen kleinen Riemen-Starter-Generator, der beim Anfahren unterstützt und bei geringer Last auch kurze elektrisch gefahrene Strecken ermöglicht. Er ist kein Kraftpaket, aber vollkommen ausreichend für den Alltag.

Das 48-Volt-Mild-Hybridsystem arbeitet im Hintergrund, ohne sich aufzudrängen. Besonders in der Stadt merkt man, wie der Wagen beim Ausrollen den Motor abschaltet ("segelt") und dabei Kraftstoff spart. Der Verbrauch bestätigt das: Im Stadtverkehr liegt er bei rund 7 Litern, auf gemischten Strecken mit Landstraße und Autobahn kommt der Passat auf sparsame 5,7 Liter – das deckt sich mit den offiziellen Angaben von VW.

Auch das Fahrwerk überzeugt. Der Testwagen war mit dem weiterentwickelten, adaptiven DCC Pro-Fahrwerk ausgestattet, das eine breite Spreizung von sehr weich bis sportlich-straff ermöglicht und sich entsprechend einstellen lässt. Im Komfortmodus gleitet der Passat angenehm über Unebenheiten, im Sportmodus wird er merklich straffer, aber nie unangenehm hart. Das System misst während der Fahrt Parameter wie die Lenk-, Brems- und Beschleunigungsvorgänge und gibt die Informationen an die Stoßdämpfer weiter, die sich entsprechend einstellen.

Hinzu kommt die gute Geräuschdämmung: Durch die flache Karosserie gibt es weniger Windgeräusche als bei SUVs, und auch auf der Stadtautobahn bleibt der Innenraum angenehm ruhig. Gegen Aufpreis ist auch eine Akustikverglasung erhältlich. Besonders auf Langstrecken zeigt sich: Der Passat ist gemacht für Vielfahrer.

Technische Daten: Passat Variant 1.5 eTSI Business

Motor: 1.5 eTSI (Mild-Hybrid-Benziner, 150 PS)
Getriebe: 7-Gang-DSG
Verbrauch (kombiniert): ca. 5,7 l/100 km
Kofferraum: 690–1.920 Liter
Länge/Breite/Höhe: 4.917 / 1.849 / 1.497 mm

Motoren und Assistenten

Neben dem Mildhybrid eTSI hat VW zahlreiche weitere Motorvarianten im Angebot, darunter zwei Plug-in-Hybride (bei VW eHybrid genannt) mit mehr als 100 Kilometern rein elektrischer Reichweite und 204 bzw. 272 PS, zwei Benziner (204 PS und 265 PS, letzterer mit Allrad) und drei Diesel (TDI, 122, 150 und 193 PS, letzterer ebenfalls mit Allrad). Alle Modelle haben serienmäßig ein DSG-Getriebe.

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Assistenzseitig steht eine ganze Armada an Helferlein zur Verfügung – vom Tempowarner über einen Spurhalteassistenten bis zum aufpreispflichtigen Parkassistenten, der sich den letzten Einparkvorgang merken und das Auto auf demselben Weg wieder aus der Lücke befördern kann.

 
 
 
 
 
 
 

Das kostet er

Der Passat Variant mit 1.5 eTSI startet bei 41.665 Euro, die getestete Business-Variante beginnt bei rund 46.870 Euro. Der eHybrid startet bei etwas über 50.000 Euro. Das Diesel-Modell kostet mindestens 43.490 Euro, Allrad ist erst in der Ausstattung "Elegance" für fast 60.000 Euro zu haben. Ein Schnäppchen ist das nicht.

Fazit: Ein Passat bleibt ein Passat – und das ist gut so

Der neue Passat setzt auf moderne Technik, bleibt aber in seinen Kernqualitäten ein klassischer Kombi: geräumig, komfortabel und unaufgeregt. Wer ein Auto mit Ecken und Kanten sucht, wird hier nicht fündig – aber genau das macht ihn ja seit Generationen aus. Er drängt sich nicht auf, ist ein souveräner Begleiter für Vielfahrer, Familien und Geschäftsleute – mit kleineren Schwächen in Sachen übertriebener Schalterfeindlichkeit im Innenraum. Ein Auto, das nicht laut "Hier!" ruft, sondern einfach zuverlässig seinen Job macht. Das allerdings hat auch seinen Preis.

Verwendete Quellen
  • Volkswagen-Pressematerial
  • Eigene Erfahrungen
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