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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wer sie besitzt, was sie können Ranking zeigt die größten Motoryachten der Welt
Groß, größer, Gigayacht: Superreiche und Promis setzen auf die schwimmenden Statussymbole. Das sind die zehn größten.
Wohl kaum etwas steht so sehr für Reichtum wie die schwimmenden Paläste, die sich die extrem Wohlhabenden dieser Welt von den Werften bauen lassen. Der Prunk kennt kaum Grenzen: Die "Azzam" ist mit 180 Metern die aktuell größte Motoryacht der Welt. Damit ist sie ähnlich lang wie kleinere Kreuzfahrtschiffe wie zum Beispiel die "Amadea" (193 Meter) oder die "Astor" (176 Meter).
Das Magazin "Boote Exclusiv" hat ein Ranking der 200 größten Motoryachten der Welt aufgestellt. Hier sind die Top Ten.
180 Meter: "Azzam"
Die 2013 gebaute größte Yacht der Welt gehörte Scheich Chalifa bin Zayid al-Nahyan aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er starb im Mai 2022. Wer nun Eigner ist, ist nicht bekannt – es gibt Vermutungen, sein Bruder habe das Schiff übernommen. Gebaut wurde der schwimmende Palast in drei Jahren von der Lürssen-Werft in Bremen. Die Maschinen leisten 70.000 Kilowatt (95.000 PS) – damit kann die "Azzam" bis zu 30 Knoten (55 km/h) schnell fahren.
Zur Ausstattung sollen zwei Hubschrauberlandeplätze, ein Mini-U-Boot, ein Raketenabwehrsystem, kugelsichere Verglasung, zwei Schwimmbäder, ein Kino, eine Diskothek sowie ein Salon mit einer Fläche von 520 m² gehören. 80 Crewmitglieder kümmern sich hier um 36 Gäste.
Möglich übrigens, dass die "Azzam" schon bald vom Thron gestoßen wird: 2026 könnte die 182,90 Meter lange "REV Ocean" von der norwegischen Vard-Werft die Top 200 neu anführen.
164 Meter: "Fulk Al Salamah"
Die mit einer Bruttoraumzahl von 20.361 voluminöseste Yacht der Welt liegt die meiste Zeit im omanischen Maskat. Sie wurde in Genua gebaut, 2016 übergeben und verfügt unter anderem über einen Hubschrauberlandeplatz.
163 Meter: "Eclipse"
Die Superyacht ist eine von vielen des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Darüber hinaus besitzt er die 2021 gelieferte "Solaris" (139,70 m), den Versorger "Garçon" (67 m), die Amels 180 "Halo" (55 m) und die "Aquamarine" (50 m).
162 Meter: "Dubai"
Die riesige Yacht wurde ursprünglich 1996 auf Kiel gelegt und zwischen 2001 und 2005 für Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum fertiggestellt. Dem Premierminister der VAE gehören unter anderem das Burj Al Arab und eine Pferdezucht. Sein 9.150-Tonner läuft maximal 26 Knoten (48 km/h) schnell und kommt bei hohem Tempo 8.500 Seemeilen weit, also mehr als 15.000 Kilometer.
Bis zu 115 Gäste kommen in 50 Suiten unter, um deren Wohl kümmern sich 88 Crewmitglieder auf insgesamt acht Decks. Zur Ausstattung gehören ein Hubschrauberlandeplatz, ein Speisesaal für 90 Gäste, ein U-Boot, ein Hummertank und ein Squash-Court.
Um in die Top-200-Liste aufgenommen zu werden, war eine Länge von exakt 75 Metern nötig. Beim letzten Ranking im Jahr 2022 reichten noch 73,70 Meter. Die Eintrittsschwelle in die Top 100 stieg von 88,00 auf 90,00 Meter an. Neun Neuheiten über 100 Meter Länge sind dabei, vier davon lieferte die deutsche Lürssen-Werft. "Der Unterhalt einer 45-Meter-Yacht schlägt mit rund 1,8 Millionen Euro pro Jahr zu Buche, wer ein 75-Meter-Format besitzt, muss zwei Millionen Euro mehr in die Hand nehmen", sagt "Boote Exclusiv"-Chefredakteur Martin Hager.
160 Meter: "Blue"
Die "Blue" hatte im Juli 2022 ihre Jungfernfahrt von Bremen in Richtung Mittelmeer. Die 22,50 Meter breite Yacht hat einen Tiefgang von 5,50 Metern und kommt auf eine Bruttoraumzahl von 15.320, gut 600 weniger als die "Dilbar". Die "Blue" hat einen Hybridantrieb mit zwei Verstellpropellern und einem Azipod (E-Motor in einer drehbaren Gondel) für vollelektrische Langsamfahrten. Auf Fotos sind zwei Hubschrauberlandeplätze zu erkennen – weitere Details zur Ausstattung sind nicht bekannt.
156 Meter: "Dilbar"
Noch ein russisches Schiff: Nach langer Schwebephase, in der die USA den Eigner Alischer Usmanow bereits mit Sanktionen belegt hatten, beschlagnahmte das BKA nach Beginn des Ukraine-Kriegs die Yacht. Usmanows Schwester wurde als rechtmäßige Eigentümerin ermittelt, die "Dilbar" lag ab 2022 in Hamburg auf dem Trockenen, nachdem sie ursprünglich für die turnusmäßige Fünf-Jahres-Überprüfung dorthin gekommen war.
155 Meter: "Al Said"
Nach dem Tod von Qabus bin Said, Sultan von Oman, wurde die "Al Said" zum Kauf angeboten. Auf den Bildern eines Auktionshauses wurde ein sonst unüblicher Blick ins Innere gewährt. Zu sehen waren unter anderem ein Sitzungssaal und eine Disco. Die Yacht besitzt eine 300-Mann starke Crew, nimmt Tender der 25-Meter-Klasse auf und zahlreiche Autos. Im Juni 2022 verschwand der 15.850-Tonnen-Koloss vom Markt und soll angeblich im Nahen Osten verblieben sein.
147 Meter: "A+"
Bis vor fünf Jahren war die "A+" als "Topaz" bekannt. Sie befindet sich im Besitz von Scheich Mansour Bin Zayid al-Nahyan, der auch die "Blue" (Platz 5) geordert haben soll. Die zwei eingebauten Dieselmotoren leisten 5.877 kW (7.990 PS) und bringen die "A+" auf eine Geschwindigkeit von 25,5 Knoten (47 km/h).
147 Meter: "Prince Abdul Aziz"
Politische Verwicklungen machen auch vor Yachten nicht Halt, wie man schon am Beispiel der Exemplare mit russischem Eigner sehen kann. Das gilt auch für diese Yacht: Fahd bin Abdulaziz al-Saud ließ seine Staatsyacht Anfang der 1980er Jahre im dänischen Helsingør bauen.
Nach dem Tod des saudischen Königs übernahm Thronfolger Abdullah ibn Abd al-Aziz, zuletzt verfügte sein Sohn Abdul Aziz bin Fahd über die mit einer Bruttoraumzahl von 4.620 "kleine" Gigayacht. Ihn soll Kronprinz Mohammed bin Salman nach Tweets gegen König Salman und VAE-Herrscher Mohammed bin Zayid 2018 unter Hausarrest gestellt haben. Im selben Jahr wechselte die Betreibergesellschaft. Durch die Größe der Yacht braucht es 60 bis 65 Crewmitglieder, um sie im Vollbetrieb zu bereedern.
146,35 Meter: "Opera"
Neu im Ranking ist die "Opera", die von der Lürssen-Werft gebaut wurde. Ihre 146 Meter basieren auf dem Neubau "Sassi", der im September 2018 im Bremer Schwimmdock durch ein Großfeuer fast völlig zerstört wurde. Das Wrack wurde schließlich zurück nach Hamburg gebracht, wo auch schon die ursprünglichen Metallarbeiten stattgefunden hatten. Die "Opera" hat Platz für 50 Übernachtungsgäste.
- "Boote Exclusiv", Ausgabe vom 27. August 2024 (kostenpflichtig)
- www.boote-exclusiv.com
- Eigene Recherche