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E-Bikes im ADAC-Test: Günstig-Pedelecs von Lidl, Decathlon und Co.


Pedelecs für unter 2.000 Euro
Zwei E-Bikes fallen im ADAC-Test durch

Von t-online, ccn

11.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Pedelecs im Test: Im Volksmund oft als E-Bike bezeichnet, unterstützen sie den Fahrer bis 25 km/h Geschwindigkeit per E-Motor beim Treten.Vergrößern des Bildes
Pedelecs im Test: Im Volksmund oft als E-Bike bezeichnet, unterstützen sie den Fahrer bis 25 km/h Geschwindigkeit per E-Motor beim Treten. (Quelle: ADAC/Ralph Wagner)

Der ADAC hat günstige Pedelecs einem gründlichen Test unterzogen. Zwei Modelle überzeugen nicht – die Gründe sind bedenklich. Gewinner und Verlierer im Überblick.

Kurz zusammengefasst:

  • ADAC testet günstige Pedelecs, zwei Modelle fallen durch.
  • Testsieger sind das Deruiz Quartz und das Fischer Cita 2.2i, zwei Räder enthalten Schadstoffe.
  • Leistung der Motoren und Ausstattung der E-Bikes variieren stark.

E-Bikes sind für Freizeitfahrten, aber auch für Pendler ein komfortables Fortbewegungsmittel auf kürzeren und mittleren Strecken: Mithilfe der Motorunterstützung spart man Kraft und kommt entspannter von A nach B. Günstig sind sie jedoch nicht: 2.950 Euro kostete ein E-Bike im Jahr 2023 im Schnitt. Der ADAC hat getestet: Was taugen E-Bikes, die maximal 2.000 Euro kosten? Dazu zählen Pedelecs von Lidl, Decathlon und Marken wie Grundig, Zündapp oder Fischer. Das Ergebnis ist durchwachsen.

E-Bikes beliebter als herkömmliche Fahrräder

Mehr als 2,1 Millionen E-Bikes wurden im vergangenen Jahr verkauft – mehr als ihre Pendants ohne E-Motor (zwei Millionen). Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes zufolge dürfte sich dieser Trend fortsetzen, wenngleich die allgemeine Nachfrage 2024 etwas nachgelassen hat: 800.000 E-Bikes (minus 1,23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und 650.000 herkömmliche Fahrräder (minus 19 Prozent) wurden von Januar bis April verkauft.

Untersucht wurden sogenannte Tiefeinsteiger, die keine Querstange haben, was das Auf- und Absteigen erleichtert. Ausschlaggebende Faktoren waren sowohl Fahreigenschaften als auch Motor, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffe. Fazit der Tester: Zwei bekommen die Note "gut", fünf sind "befriedigend", eines ist "ausreichend" und zwei sind "mangelhaft".

Das sind die Testsieger

Auf Platz eins landeten das Deruiz Quartz, dessen unverbindliche Preisempfehlung bei günstigen 1.399 Euro liegt, und das und das Fischer Cita 2.2i. Das Fahrrad von Deruiz überzeugt laut ADAC mit leistungsfähigen Bremsen und erlaubt mit einer Reichweite von 73 Kilometern (Prüfstand) auch einen entspannten Tagesausflug. "Die Schaltung harmoniert gut mit dem Antrieb, auch wenn die Unterstützungsmodi etwas feiner abgestuft sein könnten", heißt es. Gesamtnote: 2,5.

Das Rad von Fischer ist das einzige Pedelec im Test mit Mittelmotor. Der drehmomentgesteuerte Antrieb sowie die aufrechte und dank Sattelfederung komfortable Sitzposition sorgen für ein angenehmes Fahrverhalten, mit 84 Kilometern kommt es sogar noch weiter als das Deuriz. Die Leistung in der höchsten Unterstützungsstufe dürfte allerdings etwas stärker sein und auch der Informationsumfang auf dem Display ist verbesserungswürdig., heißt es vom ADAC

Zwei Modelle sind "mangelhaft"

Testverlierer sind die Pedelecs von Grundig und Mokwheel. Nicht unbedingt wegen ihrer Fahrleistungen, sondern wegen enthaltener Schadstoffe: In beiden wurde der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat) gefunden (bei Mokwheel im Griff und bei Grundig im Sattel). Die Chemikalie kann sich auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken. In dieser Kategorie bekamen beide Räder die Note "mangelhaft", was sich auf die Gesamtnote auswirkte. Weitere Schwächen sind der lange Nachlauf des Motors (Mokwheel), gepaart mit einer fehlenden Abschaltautomatik beim Bremsen.

Besser macht es das Pedelec von Crivit/Lidl (Platz 3, 1.599 Euro): Es hat als einziges Rad im Test keine Schadstoffe in Griffen und Sattel.

Durchwachsen sind die übrigen Ergebnisse: Die Motoren sind bis auf wenige Ausnahmen mit Pedalsensoren ausgestattet und nicht mit den hochwertigeren Drehmomentsensoren. Das bedeutet, dass die Motorsteuerung nicht so sensibel ausfällt, das Ein- und Aussetzen des Motors eher ruckartig geschehen kann. Zudem kritisiert der ADAC, dass viele Motoren laut sind und nachlaufen, wenn der Fahrer schon nicht mehr in die Pedale tritt.

Auch Reichweite, Ladezeiten und Gewichte können sich stark unterscheiden: Das Heybike kommt gerade einmal 35 Kilometer weit, lädt dafür aber mehr als fünf Stunden. Das E-Bike von Fischer hingegen kommt 84 Kilometer weit – Spitzenreiter – und lädt in rund sechs Stunden voll. Andere Bikes wie von Grundig oder Zündapp benötigen unter Laborbedingungen sogar mehr als zehn Stunden zum Stromtanken. Schwächliche Motoren, fehlende Anzeigen der Restreichweite und Fahrgeschwindigkeiten stehen ebenso auf der Kritikliste des Verkehrsclubs.

Wenn Sie sich ein E-Bike kaufen, sollten Sie unbedingt auf das Gewicht und das zulässige Gesamtgewicht achten, wie der Test zeigt: Zwischen dem Modell von Crivit mit 21 Kilogramm und dem von Fischer mit 28,8 Kilogramm liegen fast acht Kilo. Das macht nicht nur beim Tragen (beispielsweise an der Kellertreppe) oder beim Verladen auf den Fahrradgepäckträger des Autos einen Unterschied, sondern zahlt auch auf das zulässige Gesamtgewicht ein. 120 Kilogramm beim Zündapp sind mit Gepäck dann doch schnell zu wenig, kritisiert der ADAC. Abzüglich des Eigengewichtes des Pedelecs (24,1 Kilogramm) bleiben noch 96 Kilogramm für Fahrer und Gepäck übrig – Kindersitze oder schwerere Anhänger sind dann undenkbar.

Verwendete Quellen
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