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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Jedes zweite Verhütungsmittel im Test ist ungeeignet
Pille, Pflaster, Spirale, Implantat – von über 100 hormonellen Mitteln zur Empfängnisverhütung kann Stiftung Warentest nur die Hälfte empfehlen. Woran das liegt.
Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung von 141 hormonellen Mitteln zur Empfängnisverhütung weniger als die Hälfte für geeignet befunden ("test"-Ausgabe 4/2021). Das liege nicht an der Wirksamkeit, sondern an der Verträglichkeit, teilen die Tester mit. Sie prüften über hundert Anti-Baby-Pillen, aber auch Spiralen, Spritzen, Vaginalringe, Pflaster und Implantat.
Stiftung Warentest: Diese Anti-Baby-Pillen sind geeignet
Die Stiftung rät bei hormoneller Verhütung zu einer Pille mit möglichst niedrigem Östrogengehalt und den Gestagenen Levonorgestel, Norethisteron oder Norgestimat.
Bei diesen Pillen sei das Risiko für eine Thrombose geringer als bei Anti-Baby-Pillen mit anderen Gestagenen (Desogestrel, Dienogest, Drospirenon oder Gestoden), erläuterten die Tester. Bei allen Pillen seien auch andere Nebenwirkungen wie etwa depressive Verstimmungen möglich.
Für wen die Spirale als Verhütungsmethode geeignet ist
Spiralen sind der Analyse zufolge ebenfalls zur Empfängnisverhütung geeignet. Es gibt sie mit Hormonen oder Kupfer. Das Thrombose-Risiko erhöhen Spiralen demnach nicht. Sie wirken langfristig und werden vor allem Frauen empfohlen, die schon ein Kind geboren haben. Es bestehe ein erhöhtes Risiko für eine Beckenentzündung, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Die Dreimonatsspritze dagegen empfehlen die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest nicht als Standardmittel zur Empfängnisverhütung. Es sei als Nebenwirkung etwa möglich, dass die Spritze die Knochendichte verringert.
Verhütung: Thrombose-Risiko auch bei Ring und Pflaster
Wenig geeignet sind der Analyse zufolge auch Implantat, Ring und Pflaster. Das Implantat lasse sich nicht immer leicht entfernen. Ring und Pflaster wirkten wie die Pille – es gebe aber Hinweise, dass das Thrombose-Risiko bei beiden Mitteln höher ist als bei geeigneten Anti-Baby-Pillen.
- Nachrichtenagentur AFP
- Testergebnisse Stiftung Warentest