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Rosinen im Test: Verbotene Pestizide? Diese sind wirklich gesund


"Öko-Test" warnt
Verbotene Pestizide in Rosinen

"Öko-Test" hat Rosinen auf Pestizidbelastungen untersucht und erschreckende Ergebnisse vorgelegt: Verbotene Stoffe finden sich selbst in Bioprodukten.

24.10.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, jb
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Ob zum Naschen, Backen oder als Topping fürs Müsli: Für einige können es gar nicht genug Rosinen sein. Kein Wunder, schließlich enthalten die getrockneten Früchte Kalium, Eisen und B-Vitamine. "Öko-Test" hat jedoch herausgefunden (Ausgabe 11/2024), dass nicht alle Rosinen und Sultaninen gesund sind. Einige enthalten zahlreiche bedenkliche Inhaltsstoffe – ein Produkt sollte sogar überhaupt nicht erst verkauft werden.

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Getrocknete Früchte: Sultaninen und Rosinen sind nicht dasselbe. (Quelle: IMAGO/imago)

Rosinen bei "Öko-Test": Zahlreiche Pestizide nachgewiesen

Bioprodukt fällt durch

Eine hohe Pestizidbelastung fand das Labor in dem Bioprodukt "Dennree Sultaninen" von Dennree (Hersteller: Egesun). Nicht weniger als neun Pestizide – davon eines (Chlorpyrifos) in stark erhöhter Konzentration und acht in Spuren – waren in den Sultaninen enthalten. Bei Letzteren geht es zwar nur um geringe Mengen, aber es handelt sich um Gifte, die als besonders bedenklich eingestuft und zum Teil in der EU verboten sind.

Das Insektizid Chlorpyrifos ist laut dem Pestizid Aktions-Netzwerk e. V. "hochgefährlich". "Beim Menschen gibt es deutliche Hinweise darauf, dass eine pränatale Exposition negative Auswirkungen auf die neuronale Entwicklung hat und u. a. zu einem verringerten Intelligenzquotienten (IQ), einem Verlust des Arbeitsgedächtnisses und zu Störungen der Aufmerksamkeit führen kann", erklären die Experten.

Zudem hat das Labor weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe in dem Dennree-Produkt nachgewiesen: Ochratoxin A. Das Schimmelpilzgift gilt als krebserregend und erbgutschädigend. Die Menge, die in dem Bioprodukt nachgewiesen wurde, überstieg den gesetzlich festgelegten Grenzwert. Aus Sicht von "Öko-Test" hätte das Produkt gar nicht verkauft werden dürfen.

Gesamtnote: "ungenügend"

Warum gibt es so viele Pestizidspuren?

Tafeltrauben sind besonders häufig mit Pestiziden belastet (erfahren Sie hier mehr dazu). Das hat verschiedene Gründe: Sowohl während des Transports als auch bei der Lagerung können Pestizidrückstände über Förderbänder oder Behälter auf die Rosinen gelangen. Teilweise ist auch ein fehlerhafter Umgang mit den Pestiziden möglich.

Rosinen: 16 Pestizide in Markenprodukt

16 Pestizide in Spuren wurden bei den "Seeberger Sultaninen" von Seeberger nachgewiesen. Darunter sechs als besonders bedenklich eingestufte Pestizide wie Acetamiprid. Der Wirkstoff kann die Entwicklung des Nervensystems stören und gilt als toxisch.

Mit 2,74 Euro/250 Gramm ist das in der Türkei hergestellte Produkt zudem vergleichsweise teuer.

Gesamtnote: "ungenügend"

Rosinen: Das sind die Testsieger

Rosinen aus dem Drogeriemarkt sind "sehr gut"

Am besten im Test schnitten unter anderem "EnerBio Rosinen" von Rossmann ab. Die Rosinen enthielten weder bedenkliche Pestizide noch weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe. Auch die Verpackung war in Ordnung. Der Hersteller gibt an, dass die Rosinen aus Südafrika und der Türkei stammen.

Mit 1,35 Euro/250 Gramm zählt das Bioprodukt zur mittleren Preisklasse im Test.

Gesamtnote: "sehr gut"

Discounter-Rosinen überzeugen im Test

Mit 1,19 Euro/250 Gramm etwas günstiger und auch "sehr gut" sind die "Backfee Sultaninen" von Netto Marken-Discount. Zwar wurden bei dem Produkt Pestizide in Spuren nachgewiesen. Das wurde von "Öko-Test" jedoch nicht als (besonders) bedenklich eingestuft.

Gesamtnote: "sehr gut"

Rosinen: Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 8 x Rosinen mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 6 x Bio-Rosinen
  • 6 x Rosinen mit der Gesamtnote "gut", darunter 1 x Bio-Rosinen
  • 3 x Rosinen mit der Gesamtnote "befriedigend"
  • 1 x Rosinen mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 1 x Bio-Rosinen
  • 7 x Rosinen mit der Gesamtnote "ungenügend", darunter 1 x Bio-Rosinen

So lief der Test ab

Ein unabhängiges Labor untersuchte 24 Rosinen-Produkte auf Pestizidrückstände (unter anderem Glyphosat und Fosetyl/Phosphonsäure), Schimmelpilzgifte sowie Chlorat und Perchlorat. Bei den Verpackungen der Rosinen wurde kontrolliert, ob diese PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen enthalten – die Stoffe könnten auf die Rosinen übergehen und so beim Verzehr in den Körper gelangen.

Zudem sollten die Hersteller Auskunft über die Anbauländer geben.

Transparenzhinweis

Nach den Vereinbarungen ist es t-online erlaubt, ein Viertel der getesteten Produkte namentlich zu nennen. Bei der Auswahl orientiert sich die Redaktion an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und dem Preis. Für die Nennung der Hersteller und Marken erhält t-online keine Bezahlung.

Verwendete Quellen
  • lgl.bayern.de "Ochratoxine"
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