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Aldi, Lidl, Edeka und Rewe: Pestizide in Trauben nachgewiesen


Bericht deckt auf
Aldi, Lidl, Edeka und Rewe: Pestizide in Trauben

Von t-online, jb

09.09.2024Lesedauer: 2 Min.
WeinleseVergrößern des BildesWassertropfen fallen vor Weintrauben der Sorte Grauburgunder zu Boden. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild/dpa)

Weintrauben gehören in den meisten deutschen Haushalten zum Obststandard, doch ihr Verzehr hat eine Schattenseite. Das deckt eine aktuelle Untersuchung auf.

Bis zu 5 Kilogramm Weintrauben essen die Deutschen im Jahr. Das ist kein Wunder, denn schließlich sind die Früchte gesund, schnell zum Verzehr bereit – Schälen und Schneiden entfällt – und sowohl im Supermarkt als auch beim Discounter quasi das ganze Jahr über erhältlich. Ein Test des WDR-Verbrauchermagazins "Markt" zeigt jedoch, dass das beliebte Beerenobst teilweise mit Chemikalien belastet ist. Und zwar mit Pestiziden.

Für den Versuch haben die Redakteure grüne Weintrauben von Aldi, Edeka, Lidl und Rewe im Labor für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu) untersuchen lassen. Das Ergebnis: In allen vier Proben wurden Pestizide gefunden. Bei den Trauben von Lidl und Edeka wurden jeweils vier verschiedene Pestizide nachgewiesen, bei denen von Rewe und Aldi zwei. Allerdings: Die eingesetzten Pestizide überschreiten nicht den von der EU festgelegten Grenzwert.

Lebensmittelanalyst Gary Zörner äußert im Interview mit dem WDR dennoch seine Bedenken: "Wenn verschiedene Pestizide zusammenkommen, haben wir einen Cocktaileffekt." Durch diese Kombinationswirkung könne es dazu kommen, dass die Pestizide zusammen um ein Hundertfaches giftiger sind als einzeln, warnt der Laborleiter. Diese Wechselwirkung sei bereits seit mehreren Jahren bekannt.

Auf Nachfrage des WDR antworten die Händler, dass ihre angebotenen Weintrauben sicher seien.

Pestizide in Weintrauben – mehrfach bestätigt

Dass an den Weintrauben aus dem Handel oft noch Pestizide haften, bestätigen auch andere Untersuchungsergebnisse:

Seit mehreren Jahren überprüft das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves), ob und wie viele Pflanzenschutzmittelrückstände es in Tafeltrauben gibt. Die Ergebnisse sind meist eindeutig: Viele Proben sind mit Pestizidrückständen belastet. Unabhängig vom Herkunftsland und der Anbauart (Bio, konventionell)

Vor Kurzem hatte Rewe aufgrund der Pestizidbelastung bei Weintrauben sogar seinen Tafeltrauben-Mix aus dem Verkauf genommen. Mehr dazu hier.

Wie kann ich mögliche Pestizide auf Weintrauben entfernen?

Es gibt vier Methoden, mit denen Sie die Pestizide auf den Trauben teilweise entfernen können:

  1. Das Laves empfiehlt, die Trauben vor dem Verzehr unter fließendem warmem Wasser zu reinigen und anschließend mit einem sauberen Tuch trocken zu tupfen. Dadurch können Rückstände "weitestgehend" entfernt werden.
  2. Renigen Sie die Trauben in Essigwasser. Geben Sie Wasser und Essig im Verhältnis 1:9 in eine Schale und legen Sie die Trauben hierin für einige Minuten ein. Wichtig ist, dass Sie die Flüssigkeit regelmäßig umrühren, damit sich der Essig gleichmäßig verteilt und so auch die Giftstoffe lösen kann.
  3. Salzwasser soll ebenfalls helfen, die Chemikalien von den Trauben zu entfernen. Stellen Sie eine zweiprozentige Salzlösung her und legen Sie dann das Beerenobst für einige Minuten hinein.
  4. Alternativ können Sie auch Natron über die Trauben streuen. Wichtig ist, dass jede Traube vollständig mit dem Pulver bedeckt ist. Warten Sie dann einige Minuten und spülen Sie das Natron unter fließendem Wasser ab.

Zu 100 Prozent können Sie die Pestizide mit den Methoden zwar nicht entfernen, aber zumindest die Belastung deutlich verringern. Wer sichergehen möchte, dass sich keine derartigen Pflanzenschutzmittel auf den Trauben befinden, dem bleibt also lediglich der Selbstanbau.

Verwendete Quellen
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