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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aufpassen beim Bahn fahren Warum der Super-Sparpreis sehr teuer werden kann
Natürlich freut sich jeder, der bei der Deutschen Bahn eine besonders günstige Fahrkarte ergattert. Allerdings sollte man dabei auch die Konditionen des Tickets im Auge behalten – auch wegen Corona.
Wer Pech hat, spart zwar zunächst ein paar Euro, zahlt aber am Ende drauf: Bahn-Kunden sollten in diesen relativ unsicheren Zeiten gut abwägen, welches Zugticket sie buchen.
"Ich muss wissen, dass ich ein Super-Sparpreis-Ticket mit Zugbindung nicht zurückgeben kann – einen einfachen Sparpreis aber schon", sagt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn.
"Es kommt derzeit häufiger vor, dass Menschen zum Beispiel wegen einer Quarantäne nicht reisen können", hat Naumann beobachtet. "Die ärgern sich dann, dass sie die paar Euro zusätzlich für den Sparpreis nicht ausgegeben haben und auf ihrem Ticket sitzen bleiben." Reisende sollten prüfen, ob ihnen die Ersparnis das Kostenrisiko wert ist.
Sparen beim örtlichen Nahverkehr
Hinzu kommt: Beim Sparpreis ist das City-Ticket inklusive – beim Super-Sparpreis dagegen nicht. Naumann: "Das kann man auch mit einkalkulieren." Relevant ist das insbesondere, wenn Start- und Zielbahnhof in größeren Städten liegen, in denen man im Anschluss an die Zugfahrt noch den öffentlichen Nahverkehr nimmt.
In Berlin zum Beispiel kostet der Einzelfahrausweis (AB) drei Euro. In Hamburg liegt die Einzelkarte (1-2 Ringe) bei 3,40 Euro.
Die Deutsche Bahn bietet auf ihren Strecken verschiedene Preise: Mit dem teureren Flexpreis haben Reisende volle Flexibilität bei der Wahl des Zuges. Sparpreis und Super-Sparpreis beinhalten dagegen eine Zugbindung. Der Super-Sparpreis ist noch einmal günstiger als der normale Sparpreis – auch weil das Ticket nicht stornierbar ist.
Wer zeitlich flexibel ist und früh bucht, spart bei der Bahn am ehesten. An Freitagen, Sonntagen und Feiertagen ist es Pro Bahn zufolge schwieriger, günstige Sparpreise zu finden – weil die Nachfrage größer ist. Wer unter der Woche abseits der Stoßzeiten fährt, hat tendenziell mehr Auswahl an günstigen Tickets.
Preise steuern die Auslastung
Mit ihrem Preismodell steuert die Bahn die Auslastung, die während der Corona-Zeit zurückgegangen ist. Das hat die eine oder der andere bei der Buchung von Fahrkarten womöglich schon bemerkt.
"Viele Sparpreise und Super-Sparpreise sind derzeit in der Tat sehr günstig", bestätigt Naumann. "Das hat mit der geringeren Auslastung bei der Bahn zu tun." Sollten nun allerdings wieder mehr Menschen mit der Bahn fahren, dürfte dieser Effekt wieder abnehmen.
Aktuell sei es so, dass die Preise an Spitzentagen andersherum merkbar nach oben gingen, so Naumann – auch die Flexpreise. "Wir sehen also, dass die Spreizung größer geworden ist."
- Nachrichtenagentur dpa-tmn