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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Spektakuläre Ausflugstipps Acht Highlights in den Alpen, die Sie nicht vergessen werden
Kennen Sie das? Wenn von vergangenen Urlauben gesprochen wird, dann gibt es immer das eine, das besondere Erlebnis, das in Erinnerung geblieben ist. Wir haben für Ihre Reise in die Alpen ein paar Highlights für Sie ausgewählt.
Oberbayern: Eine Hüttennacht in spektakulärer Lage
Wie ein überdimensionaler Adlerhorst steht die Tegernseer Hütte auf einem schmalen Sattel zwischen dem Kopf des Buchsteins und der zackigen Nadel des Roßsteins; die Terrasse davor reicht bis direkt an den Felsabbruch, der Blick geht bis weit hinein auf den Alpenhauptkamm, über das gesamte Karwendelgebirge bis hinüber zur Zugspitze. Vor dem Westbalkon breitet sich das Voralpenland aus – und abends ist er der Platz, um wunderschöne Sonnenuntergänge zu genießen. Weit und breit gibt es keine andere Hütte mit so einer spektakulären Lage.
Die Tegernseer Hütte hat ein weiteres Plus: Für den Aufstieg zu dem Alpenvereinshaus muss man kein Bergsteiger sein. In knapp drei Stunden schaffen einigermaßen trainierte Wanderer den Weg vom Parkplatz Klamm nahe Wildbad Kreuth bis zur 1.650 Meter hoch gelegenen Hütte. Biker können einen guten Teil davon bis zur Buchsteinhütte radeln oder von Lenggries im Isarwinkel aus bis zu den Roßsteinalmen. Platz zum Übernachten haben die Hüttenwirte Sylvia und Michael Ludwig für aktuell 23 Personen, allerdings nur in zwei Lagern (Hüttenschlafsack nicht vergessen!) – für Zimmer ist kein Platz durch die exponierte Lage. Das gleichen die gemütlichen Stuben aus, in denen die Gäste bis zur Hüttenruhe um 23 Uhr bei deftigen Speisen, dem einen oder anderen Bier oder Weinderl den Tag ausklingen lassen.
Info: Übernachtung 15 Euro DAV-Mitglieder, sonst 25 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 10 bzw. 20 Euro, keine Übernachtung von Sonntag auf Montag.
Vierwaldstättersee: Auf dem Dach der Gondelbahn zum Stanserhorn
Von den Doppeldeckerbussen kennt man das: Oben sitzt man im Freien wie in einem Cabriolet. Aber von einer Kabinenbahn? In der Schweiz am Vierwaldstättersee fährt tatsächlich eine Cabriobahn den Berg hinauf. 30 Personen haben auf dem offenen Verdeck der Bahn Platz und können sich bei der sechsminütigen Fahrt auf 1.850 Meter Höhe den Wind durch die Haare wehen lassen und den Blick auf 100 Kilometer Alpenkette und zehn Schweizer Seen genießen.
Rauf aufs Dach kommen sie über eine Wendeltreppe im Inneren der Kabine. Vorher reisen die Passagiere zurück ins 19. Jahrhundert: Zur Talstation fährt die historische, holzverkleidete Standseilbahn aus dem Jahr 1893. Und ganz oben wartet ein Drehrestaurant, wo abends ein Candle-Light-Dinner serviert wird, zu dem die Sterne durch die verglaste Front hereinfunkeln. Die Bahn fährt alle 30 Minuten bis 22 Uhr, letzte Talfahrt ist um 23 Uhr.
Info: Fahrt pro Strecke 37 Franken (ca. 31 Euro), Kinder von 6 bis 16 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen 9 Franken (ca. 7,75 Euro).
Leogang im Salzburger Land: Mit 130 Sachen am Seil ins Tal
Ein letztes Mal kontrolliert der Guide den Sitz des Liegegurts, dann geht es ab: In Bauchlage, den Kopf voraus schießt man den Berg hinunter, der Fahrtwind saust in den Ohren, und wenn man die Arme ausbreitet, fühlt man sich frei wie ein Vogel. Rasend schnell fliegt unter einem der Bergwald vorbei, bis zu 140 Meter tief unten, immer schneller bis zu 130 Stundenkilometer wird die Fahrt, bis nach 1.600 Metern die automatischen Bremsen das Ende des Flugs einleiten.
Das rasante Vergnügen kann man am Asitz in Leogang erleben. Die Flying-Fox-Bahn in dem Salzburger Urlaubsort im Saalachtal soll die schnellste Seilrutschbahn der Welt sein, eine der längsten ist sie auf jeden Fall. Mitfliegen können Kinder ab zehn Jahren, wenn sie mindestens 35 Kilogramm wiegen.
Info: Ein Flug kostet 79 Euro, Familienermäßigung 1 Erwachsener und 1 Kind 109 Euro, zweiter Flug 45 Euro. Montags ist die Bahn geschlossen.
Krimml im Salzburger Land: Den Druck des tosenden Wasserfalls spüren
Ob Sonne oder Regen: Die Krimmler Wasserfälle sind bei jedem Wetter beeindruckend. Tosend stürzen sie über 380 Meter in Kaskaden in die Tiefe. Feine Tropfen wabern durch die Luft. Selbst, wer nicht gut eine Stunde auf dem aussichtsreichen Wasserfallweg zum obersten Fall hinaufsteigt, den beeindruckt dieses gewaltige Naturschauspiel.
Schon am untersten Fall ist die Kraft des Wassers zu spüren. Je näher man ihm kommt, desto mehr muss man sich mit leicht schräg geneigtem Körper gegen die Druckwelle stemmen. Ein paar Rekorde können Sie auch mit nach Hause nehmen: Die Krimmler Wasserfälle sind die fünfthöchsten der Erde und die zweithöchsten in Europa nach den Mardalfossen in Norwegen. Touristisch gehört Krimml übrigens zur Zillertal-Arena durch die Lage am Gerlospass.
Info: Eintritt für Erwachsene 5 Euro, Kinder 6 bis 15 Jahre 2 Euro.
Pfronten im Allgäu: Übernachten im Baum oder in der Felswand
Natürlich ist alles sicher, ein bisschen mulmig wird es einem aber schon beim Übernachten im Baum im Waldseilgarten Höllschlucht bei Pfronten im Allgäu. Zwei Varianten gibt es zur Auswahl: auf einem Podest, das in sieben Metern Höhe zwischen zwei Bäumen schwebt, oder im Portaledge, einem Schwebebett, das freistehend an einem dicken Ast hängt. Vorher begehen die Baumschläfer den Waldseilgarten und lernen dabei auch die nötige Kletter- und Seiltechnik zum Auf- und Absteigen per Seil ins "Bett". Ein Abstieg zum Boden ist jederzeit möglich.
Die Toiletten mit Waschmöglichkeit befinden sich in einer Massivholzhütte und sind in wenigen Minuten zu erreichen. Eine erfrischende Dusche bietet der Wasserfall am Ausgang der Höllschlucht. Wer es noch extremer möchte, noch mehr Luft unter seinem Bett benötigt, der schläft nach Manier der Bigwall-Bezwinger in einer senkrechten bis überhängenden Felswand in bis zu 300 Meter Höhe.
Info: Preise ab 125 Euro für Erwachsene.
Randa im Wallis/Schweiz: Gang über eine der längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt
494 Meter lang ist die Charles-Kuonen-Brücke oberhalb von Randa im Wallis – und eine der derzeit längsten Hängebrücken der Erde und auf jeden Fall die längste alpine Hängebrücke. Sie spannt sich in einer Höhe bis zu 85 Metern über das Grabengufer im Mattertal und ist ein wichtiger Bestandteil des Europawegs von Grächen über Randa nach Zermatt, einer der schönsten hochalpinen Wanderstrecken der Schweiz vor der beeindruckenden Kulisse von markanten Bergriesen inklusive des Matterhorns.
Mit der Brücke ist der Europaweg bei einer zweitägigen Tour mit Übernachtung auf der Europahütte ohne große Höhendifferenz begehbar. Wer weniger Zeit hat, startet in Randa zu einer vierstündigen Rundwanderung, die auch für Kinder geeignet ist – Schwindelfreiheit vorausgesetzt, weil die transparente Konstruktion der Brücke stets den Blick in die Tiefe gewährt. Pause macht man in der nahe der Brücke gelegenen Europahütte.
Info: Gemeindeverwaltung 3928 Randa, Telefon 027 967 17 76, Zutritt gratis.
Aldein in Südtirol: Eine Reise durch die Erdgeschichte
"Grand Canyon Südtirols" wird die Bletterbachschlucht südlich von Bozen genannt. Geologisch ist sie sogar Europas einziger Canyon. 15.000 Jahre brauchte der kleine Bach, um sich über acht Kilometer 400 Meter tief durch die Gesteinsschichten zu arbeiten. Dabei trug er rund zehn Millionen Tonnen Gestein ab und legte Schichten mit Fossilien frei, die zurück bis in die Tries-, Jura- und Kreidezeit vor bis zu 250 Millionen Jahren reichen. Wer bei seiner Wanderung durch die Schlucht genau hinsieht, der kann Saurierspuren, Abdrücke von Pflanzenteilen und Meeresablagerungen wie Muscheln und Schnecken entdecken.
Vor allem für Kinder ist der Rundweg ein tolles Abenteuer. Mit Steinschlagschutzhelmen erkunden sie auf einer der sieben Expeditionstouren den Canyon, springen über den Bach und klettern über kleine Felsen – immer auf der Suche nach Saurierspuren.
Info: Eintritt Geoparc: Erwachsene sechs Euro inklusive Helmverleih, Kinder bis 14 Jahre zahlen keinen Eintritt. Canyon-Führung inklusive Eintritt ins Besucherzentrum für Erwachsene 14 Euro,
Tux in Tirol: Abkühlen am unterirdischen Gletschersee
Das ewige Eis am Hintertuxer Ferner in Österreich faszinierte den Bergführer Roman Erler schon immer. Wirklich gepackt hat ihn das Gletscherfieber, als er im Jahr 2007 durch Zufall ein riesiges Eishöhlensystem entdeckte: ein Reich mit magischen Eisstalaktiten, funkelnden Eiskristallen, gefrorenen Wasserfällen – und einem Gletschersee. Mit viel Arbeit machte er das Naturjuwel begehbar und installierte Leuchten, ließ ansonsten die eisige Welt möglichst unberührt.
Unscheinbar ist der Eingang zum Natureispalast: Eine niedrige Holzluke auf 3.200 Metern Höhe unweit der Bergstation des Gletscherbus 3 öffnet den Zutritt zu einem Eistunnel. Der Atem kondensiert, es herrscht konstant eine Temperatur von null Grad. Über Leitern geht es tiefer ins Eis, wieder hinauf, vorbei an einem 70 Meter tiefen Forschungsschacht bis magisch beleuchtet der längliche Gletschersee auftaucht. Jetzt geht es aufs Schlauchboot. Mit den Händen an Wänden bewegen die Passagiere das Boot über das glucksende Wasser. Darüber wölbt sich 25 Meter dick der Eispanzer. Soll es etwas verrückter sein? Für zehn Euro Aufpreis kann man auf dem Stand-up-Board über den See paddeln oder sich im Eisschwimmen versuchen.
Info: Die Eishöhle ist ganzjährig geöffnet und bei jeder Witterung begehbar. Die einstündige Tour inklusive Bootsfahrt kostet 26 Euro, für Kinder 13 Euro. Sechs Jahre Mindestalter, festes Schuhwerk, warme Kleidung und eine gute körperliche Verfassung sind Voraussetzungen für den Zutritt.
- SRT Reiseredaktion