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Tropenfeeling: Die schönsten Palmengärten in Deutschland


Kurztrip in die Tropen
Das sind die fünf schönsten Palmengärten in Deutschland

Exotische Blüten, meterhohe Palmen, angenehm warme 28 Grad und das mitten im deutschen Winter? Tropische Gewächshäuser sind die ideale Abwechslung zur nasskalten, blütenlosen Jahreszeit. Wir stellen die fünf schönsten Plätze mit Dschungelklima von Berlin bis München vor, an denen man nebenbei auch vieles über Pflanzen erfahren kann.

19.11.2017|Lesedauer: 4 Min.
srt, Sabine Metzger
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Berlin: Der größte Grashalm der Welt

Es wächst, blüht und fruchtet unter dem denkmalgeschützten Kuppelbau aus Stahl und Glas des Großen Tropenhauses im Botanischen Garten Berlin-Dahlem. Und dank aufwendiger Sanierungsarbeiten vor acht Jahren geschieht dies mit einer vorbildlichen Energiebilanz. Auch der Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus) aus Südostasien hat aktuell wieder neue Sprosse angelegt. Das größte Gras der Welt zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen überhaupt. Stattliche 30 Meter Höhe kann ein Halm in der Natur erreichen und fast einen Meter pro Tag Längenzuwachs erreichen.

Der Palmengarten in Frankfurt: hier gibt es sogar einen Wasserfall zu bestaunen.Vergrößern des Bildes
Der Palmengarten in Frankfurt: hier gibt es sogar einen Wasserfall zu bestaunen. (Quelle: srt)

Das Wachstumsspektakel und "Um-die-Wette-Wachsen" sorgt für reichlich Gesprächsstoff bei tropischen Temperaturen. Kuschelig warme Weltreise gefällig? Ohne in die frostige Kälte hinaus zu müssen, laden weitere 14 Gewächshäuser zu einem Abstecher in die Namib-Wüste in Afrika, nach Australien und zu den Kakteen Mexikos ein (Öffnungszeiten: November bis Januar täglich zwischen 10 und 16 Uhr; Erwachsene 6 Euro, Kinder 3 Euro, jeweils inklusive Eintritt ins Botanische Museum, www.botanischer-garten-berlin.de).

Frankfurt: Tropische Land- und Wasserschönheiten

Er ist der Methusalem unter Deutschlands Schau-Gewächshäusern: der Frankfurter Palmengarten. Vor fast 150 Jahren, genau genommen 1869, schuf der Gartenbauarchitekt Heinrich Siesmayer einen Garten für die Bürger samt Palmenhaus. Mit der damals sensationellen Konstruktion stach Frankfurt Paris und England aus, wo es gerade modern geworden war, die Exotik aus den Kolonien auch daheim vorzuzeigen. Unzählige Palmenarten aus den Subtropen begeistern heute nicht nur Botaniker – eine stammt sogar noch aus der Gründungszeit.

Üppige Palmen, wunderschöne Riesenstauden wie Bananen, aber auch Baumfarne, Blattpflanzen und ein Bachlauf mit Wasserfall vertreiben den Winter. Die tropische Unterwasserwelt ist das Highlight im grottenartigen Durchgang unter dem steilen Hügel im Palmenhaus. Besser kann man der nasskalten Jahreszeit kein Schnippchen schlagen (Öffnungszeiten: Februar bis Oktober von 9 bis 18 Uhr, November bis Januar bis 16 Uhr, Erwachsene: 7 Euro, Kinder bis 14 Jahre 2 Euro, www.palmengarten.de).

Stuttgart: Amazonien im Schwabenland

Wilde Tiere und prächtige Pflanzen: Die Kombination aus Zoo und Botanischem Garten ist die Besonderheit in Stuttgarts Wilhelma. Wilhelm I. von Württemberg hatte sich nach Vorbild der Alhambra einen privaten Lustgarten errichten lassen. Natürlich wurde dieser seither unzählige Male um- und ausgebaut, bis der heutige Dreiklang aus Botanischem Garten, Zoo und historischem Park entstand. Wilhelmas Herzstück ist der Maurische Garten mit den reich verzierten Gewächshäusern. Allen voran das Amazonienhaus, das mit 2000 Pflanzen wie Mahagoni, Florettseidenbaum, Orchideen und sogar Unterwassergewächsen die Natur Amazoniens nach Stuttgart bringt.

Bei einem Dschungelklima mit 28 Grad Lufttemperatur und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit kommt man dort auch im Winter herrlich ins Schwitzen. Die wohl berühmteste Pflanze der Wilhelma ist im Maurischen Landhaus zu bestaunen: Die Titanenwurz (Amorphophallus titanum), die "La Diva" genannt wird, sobald eine Blüte keimt. Die in Sumatra beheimatete Pflanze hat einen der größten und spektakulärsten Blütenstände im Pflanzenreich. Ihre Knollen erreichen ein Gewicht von über 75 Kilogramm (Öffnungszeiten: täglich 8.15 bis 17.30 Uhr (Pflanzenhäuser), Erwachsene 8 Euro, Kinder 4 Euro, www.wilhelma.de).

Dresden: Wo der Pfeffer wächst

Von langen Bärten und stachligen Schönheiten erzählt der Botanische Garten in Dresden: Wie können all diese Pflanzen wie Kakteen, Agaven, Euphorbien, Aloen der Trockengebiete dieser Erde überleben? Das alles und noch viel mehr erfahren Besucher des Sukkulentenhauses im Dresdner Botanischen Garten. In langen Bärten hängt das Louisiana-Moos (Tillandsia usneoides) von oben herab: eine Bromelienart, mit silbrigen Saugschuppen bedeckt, die die wurzellose Pflanze mit Wasser versorgen.

Wer wissen möchte, wo der Pfeffer wächst, der ist im großen Tropenhaus bestens aufgehoben. Es ist den Kontinenten Afrika und Asien gewidmet und beherbergt neben Pfeffer (Piper Nigrum) auch den Kaffeestrauch (Coffea arabica), die Ölpalme (Elaeis guineensis) und Zimt (Cinnamomum verum). Und wer findet die Schraubenpalme (Pandanus utilis) oder den heiligen indischen Pepulbaum (Ficus religiosa)? (Öffnungszeiten: täglich zwischen 10 und 17 Uhr (Oktober), im November und Februar bis 16 Uhr, im Dezember und Januar bis 15.30 Uhr, Eintritt kostenlos, www.tu-dresden.de/bot-garten).

München: Den Fleischfressern auf der Spur

Tiere fressen Pflanzen, diese Tatsache beeindruckt niemanden. Aber Pflanzen fressen Tiere – das klingt aufregend. Und damit ihre Opfer zu ihnen kommen, sind die hungrigen Gewächse mit dem Namen Karnivoren meist besonders hübsch anzusehen und duften ausnehmend gut. Davon kann man sich im Botanischen Garten in München überzeugen, zu dessen Spezialitäten die fleischfressenden Pflanzen gehören. Weniger "gefräßig" geht es in der gegenüber dem Nymphenburger Schlosspark gelegenen Anlage zu: Orchideenliebhaber verbringen Nachmittage im Orchideenhaus und bewundern mehr als 2000 Orchideenarten.

Palmenfreaks ziehen sich in den tropischen Urwald zurück und fachsimpeln über winterharte Arten, mit denen man auch mal im eigenen Garten tropische Gefühle bekommen könnte. Um den Eindruck zu komplettieren, flattern im Wasserpflanzenhaus in den Wintermonaten tropische Schmetterlinge wie Himmel-, Passionsblumen- und Bananenfalter. Der ideale Ort für Frostbeulen (Öffnungszeiten: 9 bis 16.30 Uhr (Oktober), im November, Dezember und Januar bis 16 Uhr, Erwachsene 4 Euro, Kinder und Jugendliche kostenlos, www.botmuc.de).

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