Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schnäppchen oder Flop Lohnt es sich, den Urlaub ganz früh zu buchen?
Den Urlaub lange im Voraus zu buchen, liegt im Trend und wird mit Rabatten bis zu 40 Prozent belohnt. Vor der Buchung ist es jedoch ratsam, Angebote zu vergleichen und das Kleingedruckte zu lesen.
Frühbucher haben bei der Unterbringung den Vorteil, sich das Hotel in der ersten Strandreihe und das Hotelzimmer mit Meerblick oder die schönste Schiffskabine nach ihren Wünschen zu sichern. Auch die Auswahl der Flugzeiten, Abflughäfen und die Marke des Mietwagens ist umso größer, je früher gebucht wird.
Immer mehr Frühbucher
Nicht zu unterschätzen ist die Vorfreude auf den geplanten Urlaub. Den Nebeneffekt der Vorfreude hatten die Reiseveranstalter gar nicht so ins Kalkül gezogen, als sie den Frühbucherrabatt erfanden. Er sollte eher das Gegenstück zu den "Last Minute"-Angeboten sein und den Veranstaltern, Hotels und Mietwagenverleihern Planungssicherheit verschaffen.
Wird ein Urlaubsziel besonders nachgefragt, kann sich die Flug- und Zimmerkapazitäten noch immer erhöhen. Mittlerweile werden bei den großen deutschen Reiseveranstaltern längere Reisen bis zu 75 Prozent und Kreuzfahrten sogar über 80 Prozent viele Monate vor Reiseantritt gebucht.
Für spontane Urlauber, die in ihrer Zeitplanung flexibel agieren können und nicht auf ein bestimmtes Reiseland festgelegt sind, ist die Buchung des Ferienziels in letzter Minute hingegen das Richtige. Last Minute-Reisen beginnen in der Regel bereits zwei Wochen nach der Buchung.
Der Urlaubsgast profitiert von freien Plätzen in Hotels und auf Flügen. Das wird besonders von Paaren und Singles genutzt, die kurz entschlossen ein paar Tage Strandurlaub genießen oder eine Städtereise unternehmen wollen. Belohnt wird das mit Preisnachlässen bis zu 50 Prozent. Deutlich weniger Chancen, eine Last-Minute-Reise zu ergattern, gibt es in den Schulferien.
Familienurlaub sollte früher gebucht werden
Familien mit Kindern sind bei der Urlaubsplanung wenig flexibel, da sie auf die Termine der Schulferien angewiesen sind. Die Preise für den Urlaub liegen zudem in den Ferienzeiten höher als außerhalb. Frühes Buchen ist deshalb für Familien doppelt attraktiv. Zum einen kann am Reisepreis mit dem Frühbucherrabatt und Kinderfestpreisen gespart, zum anderen können Sonderwünsche noch erfüllt werden. Das betrifft zum Beispiel Familienzimmer mit Verbindungstür, die in den Hotels immer zuerst ausgebucht sind.
Besonders bei Fernreisen in unbekannte Gefilde erlaubt das frühe Buchen eine entspannte Vorbereitung der Reise. Es bleibt genug Zeit, um nötige Impfungen in aller Ruhe über sich ergehen zu lassen, die neuen Wanderstiefel einzulaufen und sich zu überlegen, welche Ausflüge im Urlaubsland auf dem Plan stehen sollen. Insbesondere bei Kreuzfahrten, bei denen oft an jedem Tag ein Ausflug in einem anderen Land ansteht, lohnt es sich, Zeit in die Vorbereitung zu investieren.
Leistungen vor der Buchung nochmals prüfen
Für nahezu jede Reise, egal, ob Pauschalreise oder eine aus verschiedenen Bausteinen individuell zusammengestellte Tour, gibt es Frühbucherrabatte. Die Höhe des Rabatts kann von einem kleinen Taschengeld bis zu mehreren Hundert Euro pro Person betragen. Je früher eine Reise gebucht wird, desto höher der Rabatt. Bei einer Pauschalreise beträgt er meist 25 Prozent vom Reisepreis, kann aber auch bis zu 40 Prozent und höher liegen. Mancher Frühbucherrabatt erhöht sich, wenn die Reisenden zum Beispiel einen längeren Anfahrtsweg zum Flughafen in Kauf nehmen.
Bevor die Freude über die Einsparung die Sinne trübt, sollte vor der Buchung noch einmal genau geprüft werden, welche Leistungen im Preis inbegriffen sind. Das können zum Beispiel der Transfer, die Verpflegung oder das garantierte Zimmer mit Meerblick sein. Die Frühbucherrabatte sind in den Katalogen zeitlich begrenzt. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass diese Fristen häufig verlängert werden. Das hängt davon ab, wie gut ein Ziel gebucht ist.
Auch bei Frühbuchern fällt meist sofort eine Anzahlung an. Bei Pauschalreisen liegt die Höhe der Anzahlung in der Regel bei 25 Prozent des Reisepreises, bei Kreuzfahrten bei 20 Prozent. Bei Reisen, die individuell auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten sind und der Veranstalter bis zu 100 Prozent in Vorkasse gehen muss, ist es auch möglich und erlaubt, dass die Anzahlung bis zu 40 Prozent des Reisepreises beträgt. Sie wird aber immer erst dann fällig, wenn die Reisebestätigung und der Sicherungsschein zugeschickt wurden.
Zahlreiche Vorteile für Frühbucher
Wird die Reise nicht angetreten, gelten für Frühbucher die gleichen Stornobedingungen wie bei einer normal gebuchten Reise. Diese sind in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Veranstalter festgelegt. Die Großzügigkeit gegenüber Urlaubern, die eine Reise aus persönlichen Gründen nicht antreten können ist allerdings bei den Veranstaltern sehr unterschiedlich. Es ist deshalb ratsam die Augen offen zu halten, sich im Reisebüro beraten zu lassen und das Kleingedruckte zu lesen.
- Schutz vor hohen Stornokosten: Versicherung schützen
- Grenzkontrolle: Diese Stempel im Reisepass können Probleme machen
- Mehr frei: So nutzen Sie die Brückentage optimal
Reiseveranstalter können zum Beispiel aufgrund gestiegener Kerosinkosten den Reisepreis bis 20 Tage vor Reiseantritt um maximal fünf Prozent erhöhen. Das gilt aber nicht, wenn die Reise mindestens vier Monate vor Reisebeginn gebucht wurde. Auch das ist einer der Vorteile für die Frühbucher. Allerdings muss den Reiseveranstaltern zu Gute gehalten werden, dass von dem Recht der nachträglichen Reisepreiserhöhung nur äußerst selten Gebrauch gemacht wird.
- SRT