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Stiftung Warentest: Das steckt alles in unserem Trinkwasser


Proben aus 20 Orten untersucht
Das steckt alles in unserem Trinkwasser

Von t-online, cch

Aktualisiert am 30.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Wasser aus dem Hahn: Für viele ist es eine Alternative zu Mineralwasser.Vergrößern des Bildes
Wasser aus dem Hahn: Für viele ist es eine Alternative zu Mineralwasser. (Quelle: sonsam/getty-images-bilder)

Wie sicher ist unser Trinkwasser? Die Stiftung Warentest ist dieser Frage nachgegangen und hat Proben aus 20 Orten genommen.

Trinkwasser in Deutschland ist in aller Regel gesundheitlich unbedenklich. Das zeigt eine Stichprobe der Stiftung Warentest von Wasser aus 20 Städten und Gemeinden. Dennoch enthielten alle Wasserproben unerwünschte Stoffe.

Rückstände von Medikamenten und Pestiziden

So fanden die Tester Spuren von Industrie und Landwirtschaft im Wasser: Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Abbauprodukte, Spuren von Medikamenten sowie von der Industriechemikalie Triflouressigsäure. Medikamentenrückstände wurden in dem Wasser aus drei Städten nachgewiesen (Berlin, Stuttgart und Dortmund). Die größte Anzahl enthielt das Berliner Wasser. Hier fand das Labor Rückstände aus drei Wirkstoffen. Die gesundheitlichen Orientierungswerte für diese Stoffe wurden aber bei keinem Wasser aus dem Hahn überschritten.

Pflanzenschutzmittel wurde in 17 der 20 Proben gefunden (nur die Proben aus München, Hamburg und Alsfeld waren frei davon). In der Regel waren es nicht mehr aktive Abbauprodukte der Mittel, die laut der Stiftung als ungiftig gelten. In Ausnahmefällen wurden auch die Pestizide selbst nachgewiesen, aber in Mengen, die unter den Grenzwerten liegen. Glyphosat, das vermutlich bekannteste Pestizid, fand das Labor nicht. Es prüfte auf insgesamt 45 unterschiedliche Pestizide.

Als Trinkwasser wird das durch die Wasserversorgungsunternehmen zur Verfügung gestellte Frischwasser aus dem Wasserhahn bezeichnet, dass nicht nur getrunken wird, sondern auch fürs Kochen, Duschen, Waschen oder ähnliches genutzt wird.

Auch Chrom und Nitrat fand Stiftung Warentest im Trinkwasser

Dafür fanden die Tester Trihalogenmethane, Uran, Arsen, Chrom und Nitrat in einigen der Wässer. Trihalogenmethane entstehen, wenn Trinkwasser mit Chlor desinfiziert wird. Sie stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. In dem Leitungswasser aus sechs Städten wurden sie nachgewiesen, die größte Menge in Darmstadt. Aber auch sie liegt unter dem Grenzwert. Uran wurde in neun Wässern nachgewiesen, Arsen in vier. In allen Fällen werden die Grenzwerte nicht überschritten. Das Schwer- und das Halbmetall können dem menschlichen Körper schaden.

Nitrat wurde in 19 Wasserproben entdeckt, alle Werte ebenfalls unter dem Grenzwert. Selbst in den Regionen in der Untersuchung, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird, ist der Nitrat-Gehalt laut der Stiftung relativ niedrig. Aus Nitrat können im Körper Nitrosamine enstehen, die im Tierversuch Krebs erzeugt haben, erklärt die Stiftung Warentest.

In fast jedem Wasser (18 von 20, nur in Berlin und Hamburg nicht) entdeckte das Labor Chrom (VI). Drei Proben überschritten leicht den bestehenden Grenzwert: jene aus Achern, Rotenburg a.d. Laaber und aus Alsfeld. Chrom gilt als krebserregend.

Im Zweifel: Beim örtlichen Wasserversorger nachfragen

Die Stiftung untersuchte das Wasser auf insgesamt 126 Stoffe. Auf Keime und Mikroplastik wurde nicht geprüft. Die Proben stammten aus 20 deutschen Städten und Gemeinden. Darunter waren die fünf Städte mit den meisten Einwohnern sowie solche Regionen, bei denen die Stiftung von einer erhöhten Belastung mit Nitrat, Pestiziden und Co. ausging. Die Proben wurden in je einem ausgewählten öffentlich zugänglichen Gebäude genommen.

Die Stichprobe der Stiftung Warentest zeigt allerdings nur einen kleinen Ausschnitt des Trinkwassers in Deutschland. Wer wissen will, wie es um die Qualität seines heimischen Wassers bestellt ist, kann beim örtlichen Wasserversorger nachfragen. Er ist dazu verpflichtet, bestimmte Analysedaten zu veröffentlichen.

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