Verbraucherzentrale erklärt Schokohasen im Test: Warum teurer nicht gleich besser ist

Jedes Jahr zu Ostern gibt es sie: Schokohasen. Markenprodukte sind oft deutlich teurer als Discountervarianten – dabei sind sie nicht immer besser.
Augen auf beim Osterhasenkauf: Trotz eines fast identischen Kakaogehalts kosten Schokohasen von Markenherstellern im Supermarkt das Zwei- bis Dreifache wie Schokohasen vom Discounter. Wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz am Dienstag unter Verweis auf eine Stichprobe erklärte, unterschied sich dabei der den Osterhasen ihren Wert gebende Anteil von Kakao um maximal drei Prozent zwischen den Marken- und Discounterprodukten.
Besonders groß sind die Preisaufschläge demnach bei Miniaturausführungen von Hasen, Enten oder anderem Getier, das es zu Ostern in Schokoform gibt. Diese sprengten mit einem Preisaufschlag von bis zu 159 Prozent den Preisvergleich.
Besser auf den Grundpreis achten
Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale spielt diese Preisstrategie mit der Wahrnehmung, dass kleinere Packungen günstiger wirken, obwohl der Grundpreis pro 100 Gramm höher ist. Verbraucher sollten deshalb die gesetzlich verpflichtende Information zum Grundpreis des Produkts vergleichen, raten die Verbraucherschützer.
Wie außerdem der Vergleich der absoluten Preise zwischen Tafelschokolade und Osterhase bei den Markenprodukten zeige, ist Tafelschokolade mit dem gleichen Anteil von Kakao im Vergleich zu den Osterhasen 1,00 bis 1,50 Euro günstiger. Im Discounter werden 50 Cent bis ein Euro mehr für die Schokohasen als für die Tafelschokolade fällig.
Discounter schneidet besser ab
Positiv hoben die Verbraucherschützer hervor, dass die Osterhasen bei zwei von drei untersuchten Discountern ausschließlich Kakaobutter enthalten und auf kakaofremde Fette verzichten. Im Gegensatz dazu fänden sich in den Osterprodukten großer Marken verschiedene pflanzliche Fette, wie Shea- und Palmfett.
Bei der Nachhaltigkeit stellten die Tester bei den Discounter-Hasen fest, dass alle das Fair Trade Cacoa Siegel tragen. Bei den Markenherstellern gebe es hingegen ein gemischtes Bild, von eigens entwickelten Nachhaltigkeitsstandards bis zu Kakaobohnen, die durch Rainforest Alliance zertifiziert sind.
Unternehmenseigene Siegel seien häufig kritisch zu betrachten, erklärten die Verbraucherschützer. Die Produkte mit Rainforest Alliance- oder Faire Trade-Siegel seien eine Alternative mit gutem Gewissen.
- Nachrichtenagentur afp