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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Prüfungen Stilles Mineralwasser: Viele Sorten mit Keimen belastet
Es sieht aus wie Leitungswasser, schmeckt meist auch so – und ist auch nicht unbedingt sauberer oder gehaltvoller. Stiftung Warentest hat 32 stille Mineralwasser unter die Lupe genommen. Testsieger sind die günstigsten Produkte.
Stilles Mineralwasser ist der Stiftung Warentest zufolge längst nicht immer so sauber, wie es aussieht. In einer Stichprobe von 32 Produkten war die Hälfte mit Keimen oder kritischen Stoffen belastet oder etwa mit Spuren aus der Landwirtschaft verunreinigt.
Stilles Mineralwasser: Nicht einmal jedes zweite ist "gut"
Das Ergebnis ("test"-Ausgabe 7/2019): "Gut" ist nicht einmal die Hälfte der Kandidaten. Zwei sind sogar "mangelhaft", weil sie Keime oder kritische Stoffe enthalten – beides Produkte mit Bio-Logo. Der Mineralstoffgehalt ist dagegen bei vielen stillen Wassern eher niedrig, teils liegt er sogar unter dem Leitungswasserdurchschnitt.
Die drei Mineralwässer mit den besten Noten gehören auch zu den günstigsten:
- "Gut & Günstig Still" von Edeka
- "Quellbrunn Naturell" von Aldi Nord
- "Ja still" von Rewe
Alle Mineralwässer kosten 13 Cent pro Liter und sind vor allem im Norden und Osten Deutschlands erhältlich.
Bundesweit verfügbar und ebenfalls an der Spitze des Testfelds sind die stillen Wasser von Adelholzener und Extaler Mineralquell für 67 beziehungsweise 46 Cent pro Liter.
Bio-Wasser in Flaschen: Selten gut
Die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser erteilt ein Bio-Logo – unter besonders hohen Anforderungen: Anders als herkömmliches Mineralwasser muss Bio-Wasser strengere Grenzen für Nitrat und Arsen einhalten, engmaschig kontrolliert werden und umweltfreundlich verpackt sein.
Im Test kann nur ein einziges Bio-Wasser überzeugen: Die Sorte Ensinger Gourmet Quelle Bio (97 Cent pro Liter) erhält die Note "gut". Andere Bio-Wasser enttäuschen: Sie enthalten Keime oder kritische Stoffe.
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Generell gilt: Stille Wasser sind anfälliger für Keime als Sprudelwasser. Bei letzteren bremst die Kohlensäure das Wachstum von Keimen.
Der Verband der Mineralbrunnen (VDM) weist in einer Stellungnahme zu dem Test darauf hin, dass für die Behandlung von natürlichem Mineralwasser nur wenige schonende Verfahren zugelassen sind: Anders als bei Leitungswasser sei bei Mineralwasser jede Behandlung untersagt, die den Keimgehalt verändern könnte. Mineralwasser habe eine quelleigene Keimflora, so der VDM - diese müsse aber gesundheitlich unbedenklich sein.
Nach Ansicht der Stiftung ist das aber nicht immer der Fall: In den schlecht bewerteten Wässern fanden die Tester zum Beispiel Keime, die Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährden können. Andere Wässer enthielten zu viel Radium, das möglicherweise krebserregende Vanadium oder Pestizide.
- Nachrichtenagentur dpa
- Testergebnisse Stiftung Warentest