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Welche Tiere Sie bei Frost füttern sollten – und welche nicht


Einigen schadet es
Welche Tiere Sie bei Frost füttern sollten – und welche nicht

Vor allem Vögel sind bei langen Frostperioden auf Hilfe angewiesen, während andere Wildtiere kein zusätzliches Futter brauchen. Wann das Füttern Sinn macht.

Aktualisiert am 24.12.2022|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, sah
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Singvögel

Ein kleiner Vogel wie die Meise kann in einer einzigen Frostnacht bis zu 20 Prozent seines Körpergewichts verlieren, weswegen das Füttern sinnvoll ist. Für Vögel ist eine Kältewelle lebensbedrohlich.

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Igel: Junge und geschwächte Tiere benötigen zusätzliches Futter, während gesunde Igel keine Hilfe brauchen. (Quelle: tenra/getty-images-bilder)

Körnerfresser wie Buch- und Bergfink, Grünling, Kernbeißer, Haus- und Feldsperling oder Zeisig sind mit Sonnenblumenkernen, Hanf, kleingehackten Hasel- und Walnüssen, Bucheckern und Fruchtständen von Hirse und Mohn gut versorgt. Werden die Kerne mit Weizen- und Haferflocken gemischt, lockt dies auch Ammern und Kleiber an.

Amseln, Singdrosseln und Rotkehlchen picken gern aufgeschnittene Früchte und Beeren. Damit sich Körner- und Weichfutterfresser nicht ins Gehege kommen, sollten mehrere katzensichere Futterstellen eingerichtet werden. Dem Artenschutz hilft die Vogelfütterung allerdings nicht. Immerhin kommt das Füttern in Städten und Dörfern aber etwa zehn bis 15 Arten zugute.

Neben Futter brauchen Vögel im Winter auch Wasser. Da natürliche Wasserquellen wie Pfützen zugefroren sind, sollten Sie Vögeln eine Tränke zum Beispiel in einem Blumenuntersetzer bereitstellen. Achten Sie darauf, dass der Wasserstand etwa zwei bis drei Zentimeter hoch ist und nicht gefriert. Wechseln Sie das Wasser täglich und reinigen Sie die Futterstelle mit einer Bürste.

Wasservögel

Brot und andere Essensreste sind für Enten, Gänse und Schwäne ungesund. Das Füttern von Wasservögeln ist deshalb vielerorts verboten. Dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zufolge kann bei Wasservögeln eine Zufütterung mit Getreide, Hühnerfutter und weichen Kartoffeln dann Sinn machen, wenn Seen und Teiche zufrieren.

Das Futter sollte aber nur am Ufer angeboten werden, um einen übermäßigen Nährstoffeintrag in die Gewässer durch faulende Essensreste zu verhindern.

Eichhörnchen

Eichhörnchen kommen meist ganz gut allein zurecht. Sie sind das ganze Jahr über auf Nahrungssuche und futtern sich bereits ab Sommer Winterspeck an. Im Herbst beginnen die Nager, die nur Winterruhe halten, mit dem Anlegen ihrer Vorräte. Sie vergraben Nüsse, Kastanien oder Bucheckern an geheimen Orten, etwa unter Baumwurzeln und in Baumhöhlen.

Wenn allerdings die Temperaturen für längere Zeit unter den Gefrierpunkt sinken, friert der Boden so stark zu, dass die Tiere ihre Depots oft nicht mehr erreichen können. Dann können Sie den Tieren helfen, indem Sie Futterstellen anlegen.

Rehe und Hirsche

Rehe und Hirsche reduzieren im Winter ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Sie stehen häufig bewegungslos in der Landschaft. Der Herzschlag verringert sich – statt 60 bis 70 Mal in der Minute schlägt das Herz dann nur 30 bis 40 Mal.

Gleichzeitig verkleinert sich im Winter der Verdauungstrakt, denn die Tiere finden dann oft nur faserreiche Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter. Ist die Schneedecke über einen längeren Zeitraum geschlossen und vereist, braucht auch das Wild Extrafutter. Dafür sorgt in Notzeiten allerdings ausschließlich der Förster.

Igel

Gesunde Igel brauchen kein Extrafutter. Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden sie meist ausreichend zu fressen, wie Insekten und Schnecken. Komposthaufen, aber auch Reisig- oder Blätterhaufen bieten ein ideales Quartier für den Winterschlaf. Für junge Igel kann eine Zufütterung dem Tierschutzbund zufolge sinnvoll sein.

Geeignet ist laut Naturschutzbund Deutschland e.V. hochwertiges Feucht- oder Trockenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Zudem sollte den Tieren Wasser angeboten werden. Milch und Essensreste sind dagegen nicht artgerecht und können den Igeln sogar ernsthaft schaden.

Nur Igel, die wirklich krank, verletzt oder bei Wintereinbruch stark untergewichtig sind, brauchen Hilfe von Fachleuten.

Wildschweine

Die Tiere sollten auf keinen Fall gefüttert werden – auch angesichts der Afrikanischen Schweinepest. Denn Wildschweine lernen sehr schnell, wo fütterwillige Menschen sind. Die Tiere verlieren dadurch die Distanz zum Menschen und lernen nicht zu unterscheiden. So passiert es auch immer wieder, dass Waldspaziergänger als vermeintliche Futterlieferanten von Wildschweinen rüde angerempelt werden und dabei durchaus verletzt werden können.

Reste vom Wurstbrot gehören außerdem nicht in die Natur. Denn in roher Wurst oder Aufschnitt kann sich der Grippe-Erreger monatelang halten. Ein Stückchen Salami auf dem Waldboden kann daher eine Kettenreaktion auslösen, indem sich ein Schwein daran infiziert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
  • Eigene Recherche
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