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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Russischer Singvogel Stieglitz Major: Erfahren Sie mehr über Kauf, Zucht und Haltung
Der Stieglitz Major ist ein unter Züchtern und Vogelhaltern beliebter Singvogel. Wenn Sie sich einen solchen Vogel zulegen möchten, sollten Sie einige Dinge unbedingt beachten. Tipps zur Haltung, Brut und speziellen Zucht von Mutationen.
Stieglitz Major: Typischer Gesang
Der Stieglitz Major oder Waldstieglitz ist ein Singvogel aus der Familie der Finken. Den Namen hat der Vogel seinem wiedererkennbaren Gesang zu verdanken, aus dem Menschen das Wort "stiglitt" heraushören. Gerade während der Brutzeit, zwischen März und Juli, kann man diese Lockrufe häufig hören.
Der Waldstieglitz gehört zu den Unterarten der Stieglitze, auch Distelfinken genannt. Er ist die größte Unterart und zeichnet sich besonders durch seinen längeren Schnabel aus. Ursprünglich lebt der Steglitz Major in Sibirien. Seit über hundert Jahren werden Stieglitze, so auch der Major-Stieglitz, allerdings auch in Käfigen gehalten und gezüchtet.
Kauf und Haltung des Waldstieglitzes
Grundsätzlich kann sich jeder einen solchen Vogel zulegen, in einigen Bundesländern müssen die Tiere aber bei der Naturschutzbehörde gemeldet werden. Sollten Sie noch keine Erfahrung in der Vogelhaltung haben, ist ein Waldstieglitz eher nicht zu empfehlen. Schließlich erfordert die Haltung der Vogelart Mühe und Feingefühl. Teilweise benötigen Sie auch eine Zuchtgenehmigung der Naturschutzbehörde, wenn Sie die Vögel vermehren. Am besten lassen Sie sich vor dem Kauf von einem erfahrenen Vogelzüchter beraten.
Erfahrene Halter empfehlen unter anderem, die Vogelart in Volieren in Gruppen aus Männchen und Weibchen zu halten. Die Voliere sollte einen Außenbereich und ein Schutzhaus mit Futterstelle und zum Brüten haben.
Erwerben können Sie Waldstieglitze auf Vogelbörsen oder bei speziellen Züchtern, die oft auch eigene Webseiten haben. Der Preis für einen Stieglitz Major liegt zwischen 100 und 350 Euro – Mischlinge sind natürlich günstiger.
Den Waldstieglitz züchten: Tipps für die Brutzeit
Mit knapp einem Jahr sind Waldstieglitze geschlechtsreif. Stieglitze sind monogame Tiere, die sich während der Balz, Ende März bis Anfang April, in der Regel selbstständig als Paare zusammenfinden. Das Männchen singt dann mehr als sonst und füttert das Weibchen. Die Kopulation, der Akt der Paarung, findet mehrmals am Tag statt.
Laut des Naturschutzbundes NABU beginnen die Paare Mitte April mit dem Nestbau. In dieser Zeit sollten Sie den Vögeln ausreichend Nistmaterial in die Voliere geben, zum Beispiel feine Stängel, Wurzeln, Halme, Moos und Flechten. Für gewöhnlich legt die Henne pro Tag ein Ei, insgesamt werden pro Brut etwa fünf Eier gelegt. Während der Brutzeit, die knapp zwei Wochen dauert, füttert der Hahn die brütende Henne.
Wenn die Jungvögel geschlüpft sind, werden sie von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Im Alter von zwei Wochen können die Vögel das Nest verlassen, nach etwa vier Wochen sind sie komplett selbstständig. Ab dieser Zeit sollten Sie die Jungen in einer separaten Voliere halten. Übrigens können Waldstieglitze zwischen März und Juli auch mehrmals brüten.
Reinzucht, Mischlingszucht oder Mutationszucht?
Major-Stieglitze werden entweder rein gezüchtet oder als Mischlinge, zum Beispiel indem man sie mit Kanarienvögeln kreuzt. Die Mutationszucht ist eine spezielle Art der Mischlingszucht, bei der bestimmte Merkmale, zum Beispiel Farben der Federn, durch Zucht gezielt verändert werden.
Unter Vogelfreunden, Naturschützern und Züchtern ist das Thema Mischlings- und Mutationszucht äußerst umstritten. Gegner der Mutation wenden beispielsweise ein, dass ursprüngliche heimische Wildarten dadurch auf Dauer in Vergessenheit geraten. Grundsätzlich ist Laien von einer solchen Zucht abzuraten: Sie erfordert ausreichend Fachwissen und Erfahrung.
Wenn Sie sich aber einen Stieglitz Major anschaffen möchten, sollten Sie zumindest davon gehört haben, dass es speziell gezüchtete Unterarten des Stieglitz Major gibt – bekannte Beispiele sind der Achat, Satinet und Eumo. Diese Arten haben natürlich wenig mit den ursprünglichen Wildvögeln gemein.