Labradoodle, Cockapoo und Co. Designer-Dogs: Zwischen Hype und Qual

Sie gelten als süß, klug und teilweise sogar hypoallergen: Designer Dogs sind voll im Trend. Doch Experten warnen – aus gutem Grund.
In sozialen Netzwerken sorgen niedliche Kreuzungen wie Labradoodles, Cockapoos und Co. regelmäßig für Klicks. Ihr flauschiges Fell und die Knopfaugen machen sie zu echten Lieblingen bei Promis, Influencern und anderen Hundeliebhabern. Doch was genau sind "Designer Dogs" eigentlich – und welche Probleme können diese Hunde haben?
Designer Dogs – oft auch als Hybridhunde oder Kreuzungshunde bezeichnet – entstehen aus der gezielten Paarung zweier verschiedener Rassehunde. Beispiele sind der Labradoodle (Labrador und Pudel), der Pomsky (Zwergspitz und Husky) oder der Cockapoo (Cocker Spaniel und Pudel).
Ursprünglich sollten solche Kreuzungen bestimmte Vorteile vereinen – zum Beispiel die Intelligenz des Pudels mit der Familienfreundlichkeit des Labradors. Häufig wird auch damit geworben, die Tiere seien "hypoallergen" und leichter erziehbar.
Designer Dogs haben ihren Preis
Die Beliebtheit wirkt sich direkt auf die Nachfrage aus: Laut dem Onlineportal edogs.de zahlen Käufer für bestimmte Kreuzungen zwischen 2.000 und 5.000 Euro – teils mehr als für etablierte Rassehunde mit Papieren. Das Problem: Viele Interessierte kaufen aus dem Bauch heraus, ohne sich über die Herkunft, Gesundheit oder Bedürfnisse der Tiere zu informieren.
Ein weit verbreiteter Irrglaube: Kreuzungshunde seien grundsätzlich gesünder, weil sie "genetisch durchmischt" seien. Wissenschaftler widersprechen dieser Annahme. Wie der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) berichtet, zeigen Studien, dass Designer Dogs nicht per se gesünder sind als Rassehunde. Im Gegenteil: Gerade weil es keine anerkannten Standards gibt, fehlt oft eine gezielte Gesundheitsvorsorge in der Zucht.
Hinzu kommt: Einige Kreuzungen bringen rassetypische Leiden gleich doppelt mit – etwa Atemprobleme bei Kombinationen mit kurznasigen Rassen wie Mops oder Bulldogge. Auch das Größenverhältnis der Elterntiere kann zu schwerwiegenden Komplikationen bei Geburt oder Entwicklung führen.
Teuer und oft illegal: Das Geschäft mit Designer Dogs
Die hohe Nachfrage ruft auch unseriöse Anbieter auf den Plan. Tierschutzorganisationen warnen vor einem wachsenden Schwarzmarkt – vor allem bei beliebten Mischlingen, die "exklusiv" oder als etwas "Besonderes" wirken. Viele Tiere stammen aus fragwürdigen Verhältnissen oder aus Vermehrerzuchten ohne Gesundheitschecks, teils auch aus dem Ausland.
Plattformen wie edogs.de oder petbook.de weisen darauf hin, dass der Preis allein kein Qualitätsmerkmal ist. Im Gegenteil: Ein hoher Preis kann Käufer in falscher Sicherheit wiegen. Wer keinen nachweisbaren Herkunftsnachweis erhält oder sich auf Treffen auf Parkplätzen einlassen soll, sollte skeptisch werden.
Was sollten Interessierte wissen?
Designer Dogs können tolle Begleiter sein – aber nur, wenn sie verantwortungsvoll gezüchtet und gehalten werden. Wer sich für einen Hybridhund interessiert, sollte sich umfassend über die Elterntiere und deren Gesundheit informieren, auf seriöse Züchter achten, nicht auf Marketingversprechen wie "hypoallergen" oder "pflegeleicht" hereinfallen oder Alternativen wie Tierheimhunde oder etablierte Rassen in Betracht ziehen.
- National Geographic: "Wie gesund sind Designerdogs wirklich? Der Heterosis-Effekt bei Hunden und die Folgen"
- petbook: "Designer Dogs: Wenn Hybridhunde zum Modetrend werden"
- Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH): "Hybrid-Hunde (Designer Dogs) sind nicht gesünder als Rassehunde"
- nau.ch: "Designer Dogs: Problematischer Trend auf vier Pfoten"
- edogs: "Hybridhunde – Das steckt hinter dem Trend"