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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tee Früchtetee: Gefahr durch Pestizide?
Früchtetee gehört zu den beliebtesten Teesorten in Deutschland. In verschiedenen Tests wurden darin jedoch immer wieder Pestizide nachgewiesen. Das gesundheitliche Risiko ist zwar in den meisten Fällen bei moderatem Konsum gering. Allerdings sind die Folgen bei Mehrfachbelastungen nicht abzuschätzen.
Test weist Pestizidrückstände in Früchtetees nach
In einem Früchtetee-Test hat die SWR-Sendung "Marktcheck" im November 2012 in vier von fünf Proben Reste von Pestiziden in losen Mischungen von Früchtetee festgestellt. Demnach enthielten drei Früchtetees Reste von jeweils einem Pflanzenschutzmittel, eine vierte Teemischung sogar von mehreren Pestiziden. Bei allen Testfällen lagen die Werte jedoch unter der gesetzlich erlaubten Höchstgrenze.
Während die drei Früchteteemischungen mit einfachen Pestizidrückständen laut Lebensmittelexperten als gesundheitlich unbedenklich einzuschätzen sind, ist bei Tees mit Mehrfachbelastungen zumindest nicht auszuschließen, dass von ihnen eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Der Grund: Es lässt sich bisher nicht abschätzen, wie die verschiedenen Pflanzenschutzmittel kombiniert wirken.
Wie gefährlich sind Mehrfachbelastungen?
Wie "Stiftung Warentest" berichtet, wurden in der Vergangenheit nicht nur in Früchtetees, sondern auch in anderen Lebensmitteln immer wieder Mehrfachbelastungen durch unterschiedliche Pestizide nachgewiesen. Niemals jedoch wurden dabei gesetzlich vorgeschriebene Höchstwerte erreicht. Das Prinzip, das dahinter steckt, ist folgendes: Beim landwirtschaftlichen Anbau werden zwar häufiger geringere Pestizidmengen eingesetzt, dafür jedoch mehrere unterschiedliche. Und diese erzielen jeweils eine ganz bestimmte Wirkung.
Bevor es keine gesicherten Erkenntnisse darüber gibt, ob es zwischen den verschiedenen Pflanzenschutzmitteln zu gesundheitsschädlichen Wechselwirkungen kommen kann, sollte man daher besser mit dem Verzehr solcher Produkte wie beispielsweise bestimmter Früchtetees vorsichtig sein. Für den Laien sind solche Produkte allerdings nicht leicht zu erkennen. (Ist loser Tee besser als Teebeutel?)
Biotee als (gesunde) Alternative?
Doch wie kann man sich sicher sein, dass ein Tee nicht chemisch behandelt wurde, bevor er in die Läden gelangt? Ein Anhaltspunkt könnte das sogenannte "Bio Tee-Siegel" sein. Bei diesem Tee verzichtet man beim Anbau auf jegliche chemische Pflanzenschutzmittel. Stattdessen kommen lediglich natürliche Pflanzenschutz- und Düngemittel zu Einsatz, wie das Portal tee24.com erklärt. Außerdem werden dem Tee keinerlei künstliche Aromastoffe oder Haltbarkeitsmittel hinzugefügt. (Earl-Grey-Tee: Was steckt hinter dem Klassiker?)
Aromazusätze als Quelle für Pestizide?
In dieser Hinsicht ist Bio Tee handelsüblichen Früchtetees vorzuziehen, da eine mögliche Quelle für die Pestizidrückstände in Früchtetees in den zugesetzten Aromazusätzen vermutet wird, die aus behandelten Früchten gewonnen werden. Diese sind zwar laut Experten in geschmacklicher Hinsicht gegen über chemischen Aromen zu bevorzugen, könnten aber auch die mögliche Quelle für Pflanzenschutzreste sein. Wer hier möglichst auf Nummer sicher gehen will, greift stattdessen auf nicht aromatisierte Früchtetees zurück. Wie die Sendung "Markt" weiter berichtet, kann es dann allerdings sein, dass sie geschmackliche Einbußen hinnehmen müssen. (Tee als Kosmetik: Diese Sorten machen schön)