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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tee Earl-Grey-Tee: Was steckt hinter dem Klassiker
In Europa ist Earl-Grey-Tee eine der populärsten Schwarzteesorten. In seinem Namen liegt ein Hauch von britischer Eleganz - aber was hat der Tee tatsächlich mit England und dem legendären Earl zu tun?
Die Geschichte des Earl-Grey-Tees
Der Earl-Grey-Tee erlangte bereits im 19. Jahrhundert große Popularität und ist bis heute ein Klassiker unter den Schwarzen Tees. Seinen Namen verdankt er tatsächlich einem Earl, nämlich Sir Charles Grey, dessen Nachfahren noch immer ihren Sitz in der Grafschaft Northumberland in England haben. Charles Grey kämpfte als britischer Heerführer in verschiedenen Kriegen und erhielt seinen Adelstitel im Jahr 1806.
Legende und Wirklichkeit
Den nach ihm benannten Tee hat er nicht erfunden, soll ihn einer Legende nach aber durch Zufall auf einer Reise entdeckt haben. Diese erzählt folgende Geschichte: 1833 reiste der Earl, der inzwischen zum britischen Premierminister aufgestiegen war, mit dem Schiff von China nach England. Beladen war das Vehikel mit Schwarztee aus China und mit Bergamottöl. Während der Überfahrt zog ein schwerer Sturm auf, der das Schiff so stark ins Schwanken brachte, dass die komplette Ladung unter Deck durcheinandergeriet. Dabei vermischte sich auch ein Teil des Tees mit dem Bergamottöl und der Tee schien damit verdorben zu sein. Der Earl brachte es allerdings nicht über sich, das wertvolle Gut zu vernichten und testete das zufällig entstandene Gemisch auf seinen Geschmack. Und siehe da, er war begeistert von dem Zufallsprodukt und teilte seine neue Errungenschaft auch mit Freunden und Bekannten.
In Wirklichkeit hat sich die Benennung des Earl-Grey-Tees aber vermutlich etwas anders abgespielt. Im gleichen Jahr, in dem auch die Legende angesiedelt ist, hob Charles Grey in seiner Funktion als Premierminister das Preismonopol der East India Company im Teehandel mit China auf. Dies soll der wahre Anlass der Benennung der speziellen Teesorte gewesen sein.
Herstellung und Zubereitung
Fest steht, dass der Earl-Grey-Tee seinen charakteristischen zitrusähnlichen Geschmack noch heute durch Bergamotte-Aroma erhält. Die Pflanze ist allerdings nicht Teil der Mischung. Stattdessen wird der Tee je nach Herstellungsart noch immer durch Bergamotteöl oder auf andere Weise hergestelltes Bergamotte-Aroma verfeinert. Chinesischer Schwarztee ist heute nicht mehr unbedingt die Grundlage für Earl-Grey-Tee, die Herkunft des Basistees ist heute sogar eher unwichtig geworden.
Zubereitet wird eine Tasse Earl-Grey-Tee mit einem Teelöffel Teeblätter, das Sie mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Dann lassen Sie den Tee etwa drei Minuten ziehen. Kürzer sollte die Ziehzeit nicht sein, da sich das Aroma sonst nicht vollständig entwickeln kann.