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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Preischaos am Obstregal Darum sind Bananen gerade so billig
1,49 Euro für ein Kilo Bananen aus Kolumbien – das Kilo Äpfel aus Deutschland kostet hingegen 3,49 Euro. Das ist mehr als das Doppelte für ein heimisches Produkt. Wie kann das sein?
Die Preise für Obst und Gemüse steigen seit längerem. Das zeigen sowohl Untersuchungen als auch die Berichte der t-online-Leser. Doch einige Produkte im Obstregal sind besonders günstig: Bananen. Sowohl konventionell als auch bio. t-online hat einen Experten nach dem Grund gefragt.
Warum sind Bananen so billig?
Aktuell liegen die Preise für konventionelle No-Name-Bananen zwischen 0,99 und 1,49 Euro pro Kilogramm. Ein Grund ist weiterhin der Preisdruck den die Supermärkte als größter Abnehmer auf die Erzeuger ausüben. Bereits seit längerer Zeit wird das Thema strittig Supermärkte, der bereits längerem wird das Thema sowohl von Verbänden als auch von der Politik strittig diskutiert.
Es gibt jedoch noch einen anderen Grund: "Bei Bananen herrscht ein enormer Wettbewerbsdruck", erklärt Dr. Andreas Brügger, Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands e.V., auf Nachfrage von t-online. Auf dem Markt für Bananen gibt es starke Preisschwankungen. Da die Früchte nicht gelagert werden können, müssen sie stetig abverkauft werden. "Der Einzelhändler kann also nicht warten, bis die Preise für Bananen ideal für ihn ist." Dennoch müsse der Händler stets gut vorplanen und mögliche schwankende Kaufimpulse seiner Kunden mit einkalkulieren. "Sind seine Lager voll mit Bananen und steht die nächste Lieferung bereits in ein oder zwei Tagen an, müssen die Bananen besonders günstig – teilweise unter dem Einkaufspreis – angeboten werden, damit der Kunde sie kauft", so Brügger. "Dadurch sind die Verluste des Händlers wesentlich geringer als wenn er die überreifen nicht verkauften Bananen wegschmeißen würde."
Übrigens: Die Preise für frisches Obst und Gemüse unterliegen ganz massiv dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage. Das ist besonders bei Bananen spürbar. Es gibt seit Jahren ein sehr hohes Angebot für den Export nach Europa und das sorgt für niedrige Preise. "Im Sommer sind Bananen zum Beispiel beim Verbraucher weniger beliebt. Sie bevorzugen dann leichteres Obst. Daher geraten die Bananenpreise im Sommer oft noch etwas mehr unter Druck", so Brügger.
Warum sind Bio-Bananen (Fast) genauso teuer wie konventionelle?
Es gibt jedoch auch Tage oder Angebotswochen, an denen in einem Supermarkt sowohl Bio- als auch konventionelle Bananen zum (nahezu) selben Kilopreis angeboten werden. Wir konnten dies teilweise bei Edeka oder Rewe beobachten. Der Grund? Es liegt nicht, wie beispielsweise bei den Äpfeln daran, dass die Sorten schwer auseinander gehalten werden können, so Brügger.
Der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands e.V. hat eine andere Vermutung: Es werden zu viele Bananen für den Export produziert. Sowohl Bio-Produkte als auch konventionelle. "Werden die konventionellen Bananen im Vergleich zu den Bio-Bananen lediglich für die Hälfte des Geldes angeboten, greifen Kunden lieber zum günstigeren Produkt." Das zeigt auch die Erfahrung des Discounters Lidl. Bleiben dann die Bio-Produkte liegen, gerät der Händler unter Druck, da oftmals schon die nächste Obstlieferung bevorsteht – und Bio-Bananen können nun mal nicht lange gelagert werden. Also bleibt dem Händler nur die Möglichkeit, die Preise anzupassen. "Bevor er die Bananen gar nicht verkauft bekommt, muss er die Bio-Bananen also günstiger machen", so Brügger.
Die Supermärkte haben auf die Nachfrage von t-online, weshalb die verschiedenen Bananen zum selben Preis angeboten werden, noch nicht geantwortet.
- Deutscher Fruchthandelsverband e.V.
- Kaufland
- Edeka
- Netto
- Eigene Recherche