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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vitamine oder Schadstoffe Wie gesund sind Früchtetees wirklich?
Gerade in der kalten Jahreszeit trinken viele gern Tee. Besonders beliebt sind Früchtetees. Doch steckt hinter der Süße wirklich kein Zucker? Und wie viele Schadstoffe enthält das Getränk?
"Früchteparadies", "Früchte-Genuss" oder "Strawberry Cheesecake": Sie klingen nicht nur lecker, die meisten Früchtetees schmecken auch gut. Doch kann zu viel Früchtetee auch schaden?
Was ist Früchtetee?
Früchtetee wird anders als beispielsweise grüner Tee nicht aus einer Teepflanze, sondern aus Blüten, Früchten, Pflanzen, Kräutern oder Wurzeln hergestellt. Früchtetee enthält dadurch kein Teein und dürfte streng genommen gar nicht als Tee bezeichnet werden. Früchtetees sind daher eigentlich "teeähnliche Erzeugnisse".
Viele Früchtetees wurden ursprünglich für medizinische oder gesundheitsfördernde Zwecke hergestellt. Vor allem der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt spielt dabei eine große Rolle.
Wie wird Früchtetee am besten zubereitet?
Bei Früchtetee, ähnlich wie bei grünem, schwarzem oder Kräutertee, wird ein Teelöffel loser Tee pro Tasse empfohlen. Wollen Sie eine ganze Kanne Tee zubereiten, sind zwei Teelöffel ausreichend. Die Menge kann aber je nach Sorte variieren – zu starken Tee können Sie nachträglich mit Wasser verdünnen. Beuteltee hat nicht automatisch eine schlechtere Qualität: Hier sind die Früchte und Kräuter nur stärker zerkleinert.
Auch das Wasser, das Sie zum Teekochen verwenden, kann sich auf den Geschmack auswirken. Im Idealfall verwenden Sie daher weiches, kalkarmes Wasser. Früchtetee sollte immer mit siedendem Wasser aufgegossen werden. Das löst Aromastoffe und tötet eventuell vorhandene Keime. Anschließend sollte der Tee mindestens fünf Minuten ziehen – ist das Wasser nicht heiß genug oder zieht der Tee nicht lange genug, kann es sein, dass ungesunde Keimrückstände bleiben.
Sind Früchtetees reich an Vitaminen und Mineralstoffen?
Während viele Früchte im frischen Zustand einen hohen Vitamingehalt haben, verlieren sie durch die Trocknung zum Tee viele Vitamine. Rohe Hagebutten enthalten beispielsweise etwa 1.500 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm. Im gekochten Tee sind es dann jedoch nur noch etwa drei bis zwölf Milligramm. Viele Tees enthalten daher künstlich zugesetzte Vitamine.
Besonders qualitativ hochwertige Früchtetees enthalten allerdings immer noch viele wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Polyphenole. Bei industrieller Verarbeitung kann es hingegen schnell passieren, dass gesunde Inhaltsstoffe verloren gehen.
Eine wichtige Rolle kommt dem Früchtetee außerdem bei der kalorienarmen Zufuhr von Flüssigkeit zu. Im Winter schafft der Tee es mit Gemütlichkeit und Wärme, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Im Sommer überzeugt er oft als erfrischender Eistee.
Schadstoffe im Früchtetee?
Auch in Früchtetees wurden vereinzelt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Besonders Tees mit Äpfeln und Apfelschalen, die in getrockneter Form aus China oder der Türkei importiert werden, enthalten oft Pestizid-Rückstände. Laut der Stiftung Warentest sind die meisten Früchtetees allerdings frei von Schadstoffen. Bisher ist jedoch nicht geklärt, welche gesundheitlichen Folgen Pestizide haben können. Daher sollten Sie zur Sicherheit darauf achten, dass Ihr Früchtetee möglichst pestizidfrei hergestellt wurde.
Zucker im Früchtetee?
Herkömmlicher Früchtetee enthält in der Regel keinen zusätzlichen Zucker und ist dadurch auch kalorienfrei. Wenn Sie Ihren Tee hingegen zusätzlich süßen und Kandis oder Würfelzucker sowie Milch hineinrühren, verwandelt er sich leicht zu einer ungesunden Kalorienbombe. Eine etwas gesündere Süße erreichen Sie beispielsweise mit einem Löffel Honig.
Weniger gesund sind hingegen Instant-Tees und Teesorten, denen bereits Zucker oder Süßstoffe hinzugefügt wurden. Ob das bei Ihrem Tee der Fall ist, können Sie leicht auf der Verpackung nachlesen.
Hilft Früchtetee beim Abnehmen?
Die Sorge, durch süßlich schmeckenden Früchtetee zunehmen zu können, ist in den meisten Fällen unbegründet. Die meisten dieser Teesorten sind mit Vanille oder Süßholz – oder gar nicht – gesüßt worden und können sogar den Heißhunger auf andere Süßigkeiten dämpfen.
Eine Wirkung auf den Stoffwechsel und die Fettverbrennung, wie sie beispielsweise grünem Tee nachgesagt wird, gibt es beim Früchtetee allerdings nicht.
Früchtetee in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft können Frauen gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) normale Mengen (zwei bis drei Tassen pro Tag) an schwarzem oder grünem Tee bedenkenlos trinken. Ausgewählte Kräuter- und Früchtetees können hier zusätzlich einen gesundheitsförderlichen Effekt erzielen und Schwangerschaftsbeschwerden lindern. Hagebuttentee hilft beispielsweise bei Verstopfungen im Magen-Darm-Trakt und stärkt das Immunsystem.
Früchtetees können Ihren Körper außerdem zusätzlich stärken, weil sie teilweise reich an Mineralstoffen und Vitaminen sind. Sie sollten allerdings darauf achten, dass ein übermäßiger Verzehr zu einem Eisenmangel führen kann.
Einige Früchteteesorten sollten Sie während der Schwangerschaft allerdings meiden: Himbeerblättertee kann beispielsweise das Gewebe und die Muskeln im Becken lockern und die Gebärmuttermuskulatur anregen. Deshalb sollte der Tee auf keinen Fall vor der 37. Schwangerschaftswoche getrunken werden.
Besondere Früchtetee-Sorten
Apfel-Tee
Unter Früchtetee-Fans ist der Apfel-Tee ein Geheimtipp. Für den Tee werden besonders gern Wildäpfel verwendet, weil sie ein kräftigeres Aroma haben. Häufig werden Hagebutte, Hibiscus oder Zimt dazu gemischt.
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Acerola-Tee
Die kleine Acerola-Kirsche erinnert zwar mit ihrem Duft an Äpfel, hat jedoch einen leicht säuerlichen Geschmack. Sie dient als tropische Zutat in vielen Früchteteemischungen. Gemeinsam mit Hagebutte und Hibiskus sorgt sie für einen blutroten Tee. Die Frucht hat zusätzlich eine besonders hohe Vitamin-C-Konzentration.
Hagebutten-Tee
Aus den Fruchtschalen der Hagebutte wird Tee hergestellt, der besonders fruchtig-säuerlich schmeckt. Eine Besonderheit der Hagebutte ist ihr hoher Vitamingehalt. Nicht nur Vitamin C, auch die Vitamine A, B1, B2 und E sind in größeren Mengen enthalten.
Maracuja-Tee
Die Maracuja stammt zwar aus Mittel- oder Südamerika, wird aber mittlerweile überall in subtropischen Gebieten angebaut. Kaum eine andere Frucht enthält soviel Magnesium und Phosphor – als Früchtetee ist sie besonders in der Mischung mit Orangen beliebt.
Rezepte mit Früchtetee
Wenn Sie den Tee nicht immer nur trinken möchten, gibt es zusätzlich jede Menge kreative Rezepte, wie Sie aus dem Tee ganz leicht Eis, Gelee oder andere leckere Spezialitäten zaubern.
Früchtetee-Sorbet
Zutaten für vier Portionen:
- 3 Esslöffel oder 3 Teebeutel Früchtetee
- 250 Milliliter Wasser
- 150 Gramm Himbeeren
- 2-3 Esslöffel Puderzucker
- 1-2 Esslöffel Zitronensaft
Zubereitung:
Den Früchtetee mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und etwa acht Minuten ziehen lassen. Anschließend lassen Sie den Tee erkalten. Legen Sie von den Himbeeren einige zurück und vermengen Sie die übrigen mit dem Puderzucker. Pürieren Sie Himbeeren, Puderzucker und Früchtetee und schmecken Sie die Masse mit dem Zitronensaft ab. Die Mischung anschließend in eine Schüssel füllen und für rund fünf Stunden ins Gefrierfach stellen. Je nach 30 Minuten sollten Sie die Masse neu pürieren. Anschließend können Sie das Sorbet mit den übrigen Himbeeren garnieren und servieren.
Früchtetee-Gelee
Zutaten für vier Portionen
- 3 Esslöffel oder 3 Teebeutel Früchtetee
- 500 Milliliter Wasser
- 3 Blatt weiße Gelatine
- 3 Blatt rote Gelatine
- 75 Gramm Zucker
Den Tee mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen. Währenddessen können Sie die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und schließlich leicht ausdrücken und im Tee auflösen. Schmecken Sie anschließend die Masse mit dem Zucker ab. Schließlich können Sie das Gelee in Gläser füllen und abkühlen lassen.
- Eigene Recherchen
- Bundeszentrum für Ernährung
- Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee e.V.
- Stiftung Warentest: "So gelingt die Teestunde"