Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Weltweit mehr als 30 Todesfälle Fisher-Price ruft Babywiegen in Deutschland zurück
Der US-Spielzeughersteller Mattel ruft weltweit knapp fünf Millionen Babywiegen der Marke Fisher-Price zurück, die Aktion wurde nun auf Deutschland ausgeweitet. In den vergangenen zehn Jahren kamen über 30 Babys in der Wiege ums Leben.
Der Rückruf betrifft die 4,7 Millionen im Umlauf befindlichen Exemplare der Babywiege "Rock 'n Play Sleeper", teilt das Unternehmen mit. In Deutschland gehe es um weniger als 100 Stück. Allerdings: Die "Rock'n Play"-Wiege lässt sich nicht nur in Deutschland kaufen, sondern auch über verschiedene Anbieter aus den USA nach Deutschland importieren. Hintergrund sind Berichte über mindestens 32 Todesfälle von Säuglingen innerhalb von zehn Jahren. In Europa seien solche Fälle nicht gemeldet worden, so der Hersteller.
"Freiwilliger Rückruf aller Exemplare"
Fisher-Price – Tochterunternehmen von Mattel – betont gleichwohl, dass das Produkt sicher sei. Es handle sich um "einen freiwilligen Rückruf aller Exemplare" der Babywiege nach den Berichten, wonach Säuglinge in der Wippe ums Leben kamen, als sie nicht mit den Sicherheitsgurten angeschnallt gewesen seien, schreibt das Unternehmen bei Twitter.
Der Rückruf erfolgt demnach in Kooperation mit der US-Behörde für Produktsicherheit. Diese hatte zuvor eine Produktwarnung ausgegeben, nachdem sich nicht angeschnallte Babys in der Wiege umgedreht hätten und dabei ums Leben gekommen seien.
Behörde warnt ausdrücklich vor der Nutzung des Modells
Bei der Wiege "Rock'n Play" handelt es sich um eine stoffbezogene Schale auf einem Gestänge mit Schaukel-Funktion. In allen Todesfällen seien die Babys älter als drei Monate alt gewesen.
"Todesfälle kommen weiter vor", schrieb die CPSC. Daher forderten die Behörde und Fisher-Price Verbraucher auf, die Wiege nicht mehr zu nutzen, wenn das Baby älter als drei Monate sei oder sich bereits selbst drehen könne.
- Schreiendes Baby: Mit diesem Trick beruhigen Sie ein Kind
- Rekorde: Das sind die extremsten Geburten der Welt
- "Öko-Test": So viele Schadstoffe stecken im Babyschlafsack
Beide Parteien appellierten an Verbraucher darüber hinaus, Babyschlafplätze nicht mit zusätzlichen Decken, Kissen oder Plüschtieren auszustatten. Babys droht Erstickungsgefahr, wenn sie ihr Gesicht in Stoffe hineindrehen, ohne sich aus dieser Position selbst befreien zu können.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP