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Ist Romanesco eine Kreuzung aus Brokkoli und Blumenkohl?


Extravagante Kohlsorte
Handelt es sich bei Romanesco um eine Kreuzung aus Brokkoli und Blumenkohl?

Viele hellgrüne Röschen machen den Romanesco zu einem Hingucker. Aber auch geschmacklich überzeugt die Kohlsorte. Mit welchen Inhaltsstoffen der Romanesco punktet und für welche Rezepte er sich eignet, erfahren Sie hier.

Aktualisiert am 19.02.2022|Lesedauer: 5 Min.
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Was ist Romanesco?

Ganz schön extravagant: Mit seinen vielen spitzen grünen Röschen, die an kleine Tannenbäume erinnern, bietet der Romanesco einen besonderen Anblick unter den Kohlsorten. Sie sind auch der Grund, warum er den Spitznamen Türmchenkohl trägt. Und noch etwas: Als eine der wenigen Pflanzen weist der Romanesco durch die Röschen eine sogenannte Selbstähnlichkeit auf. Das heißt, einzelne Teile (in diesem Fall die Röschen) ähneln bei näherer Betrachtung dem gesamten Objekt. Es wiederholen sich immer wieder dieselben Strukturen.

Romanesco: Die Struktur des Romanescos weist Spiralen auf.Vergrößern des Bildes
Romanesco: Die Struktur des Romanescos weist Spiralen auf. (Quelle: bhofack2/getty-images-bilder)

Auch wenn es optisch und geschmacklich den Anschein macht: Beim Romanesco handelt es sich nicht um eine Kreuzung aus Blumenkohl und Brokkoli. Aber die Kohlarten sind miteinander verwandt. Nahezu alle Kohlsorten sind Varietäten des Gemüsekohls Brassica oleracea, erklärt das Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst des Julius-Kühn-Instituts (JKI) Quedlinburg. Der Romanesco ist demnach eine spezielle Form des Blumenkohls.

Romanesco, den es bei uns zu kaufen gibt, wird hauptsächlich in Italien und Spanien angebaut. Dort bekommt der Romanesco viel Sonne, die er für die Bildung des farbgebenden Pflanzenstoffs Chlorophyll braucht.

Nährwertangaben

Kohl ist gesund, auch der Romanesco. Im Vergleich zum Blumenkohl hat er sogar mehr Vitamin C und Karotin. In ihm stecken zudem Folsäure, Provitamin A und Niacin. Darüber hinaus eignet er sich auch für figurbewusste Esser: Er enthält kaum Fett, ist leicht verdaulich und schlägt mit 31 Kalorien pro 100 Gramm sogar den Brokkoli (39 Gramm).

Inhaltsstoff Menge pro 100 g
Kalium 300 mg
Vitamin C 88,1 g
Natrium 23 mg
Magnesium 20 mg
Kohlenhydrate 6 g

Romanesco: Anbau im heimischen Garten

Wenn Sie Ihren Gemüsegarten mit Romanesco bereichern wollen, bietet es sich an, den Kohl zunächst in einem Topf vorzuziehen. Der Romanesco mag es warm – setzen Sie ihn also am besten erst in den Garten, sobald die Temperaturen bei mindestens 18 Grad liegen. Spätestens sollte er Ende Juli ausgesetzt werden. Düngen Sie das Beet mit etwas Kompost, bevor Sie die einzelnen Pflanzen mit einem Abstand von mindestens 60 Zentimetern in die Erde setzen.

Sobald sich die ersten Kohlköpfe bilden, empfiehlt es sich, das Beet zusätzlich mit Gemüsedünger anzureichern. Zwar braucht der Türmchenkohl viel Sonne, doch sollten Sie ihn an sehr heißen Tagen etwas abschirmen.

Um den Romanesco vor Schädlingen wie der Schmetterlingsart Kohlweißling und der Kohlfliege zu schützen, können Sie Gemüsenetze über die jungen Pflanzen spannen. Die Eier der Schmetterlinge streifen Sie gegebenenfalls von den Unterseiten der Blätter ab. Als Alternative greifen Sie zu Pflanzenschutzmitteln aus dem Fachhandel. Acht bis zehn Wochen nach der Pflanzzeit ist der Romanesco bereit zur Ernte. Er sollte dann eine satte gelbgrüne Farbe haben.

Im Supermarkt wird Romanesco vor allem in den warmen Sommermonaten bis in den Herbst rein angeboten. Wer ihn dort kauft, sollte auf knackig-grüne Blätter achten. Für die Frische des Gemüses spricht auch eine gleichmäßige Färbung der einzelnen Röschen. Zudem sollten sie keine Flecken aufweisen, rät die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse.

Romanesco kochen: Zubereitung des Gemüses

Im Grunde können Sie den Romanesco wie den Blumenkohl zubereiten: Zunächst entfernen Sie den Strunk und die äußeren Blätter. Anschließend reinigen Sie den Kohl gründlich und zerteilen ihn. Die Röschen können Sie in reichlich Salzwasser bissfest kochen.

Tipp: Wenn der Romanesco zu lange gegart wird, verliert er seine grüne Farbe. Kochen Sie ihn deshalb nur wenige Minuten.

Kann Romanesco roh verzehrt werden?

Ja, denn Romanesco ist im rohen Zustand nicht giftig. Aber er ist dann weniger gut verdaulich. Greifen Sie deshalb am besten zu jungen, zarten Köpfen, wenn Sie den Kohl roh essen wollen. Schneiden oder hobeln Sie diese in feine Scheiben.

Ist Romanesco blähend?

Im Gegensatz zu anderen Kohlsorten enthält Romanesco kaum blähende Stoffe und ist somit besser bekömmlich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte mit etwas Kümmel oder Fenchelsamen würzen. Diese können Blähungen vermeiden beziehungsweise mindern.

Leckeres Gemüse: Romanesco-Rezepte

Er schmeckt kräftiger und intensiver als Blumenkohl. Er eignet sich als Beilage zu Fisch oder Fleisch, Sie können ihn aber auch für frische Salate oder Suppen verwenden. In Aufläufe, Quiches oder zu Pasta passt der Kohl ebenfalls.

Romanesco-Salat mit Radieschen

Zutaten für zwei Portionen:

  • 300 g Romanesco
  • 8 Radieschen
  • Olivenöl, Zitronensaft und Orangensaft für das Dressing

Zubereitung:

  1. Waschen Sie den Romanesco und schneiden Sie ihn.
  2. Blanchieren Sie die Romanesco-Röschen und dünsten Sie sie im Anschluss kurz.
  3. Schneiden Sie frische Radieschen in Scheiben.
  4. Rühren Sie ein Dressing aus Olivenöl, Zitronen- und Orangensaft sowie Salz und Pfeffer an.
  5. Vermengen Sie den Romanesco mit den Radieschen und geben das Dressing hinzu. Fertig ist ein sommerlicher Salat.

Romanesco-Suppe mit Kartoffeln

Zutaten für vier Portionen:

  • 1 Romanesco
  • 4 kleine Kartoffeln
  • 1,5 l Gemüsebrühe
  • Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 100 g Crème fraîche
  • gehobelter Parmesan

Zubereitung:

  1. Waschen, putzen und schneiden Sie den Romanesco in kleine Röschen.
  2. Schälen Sie die Kartoffeln und würfeln Sie sie klein.
  3. Kochen Sie die Kartoffelstücke mit der Gemüsebrühe in einem Topf für etwa 30 Minuten. Sobald sie weich sind, schöpfen Sie die Kartoffeln aus dem Topf und geben stattdessen die Romanescoröschen für eine Kochzeit von etwa acht Minuten hinein.
  4. Anschließend haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie nehmen den Romanesco aus dem Topf, geben die Kartoffelstücke wieder hinein und pürieren die Suppe ohne den Romanesco. Die Röschen fügen Sie dann nach dem Pürieren hinzu und haben eine Art Einlage. Oder Sie lassen den Kohl im Topf, fügen die Kartoffeln wieder hinzu und pürieren alles.
  5. Würzen Sie die Suppe mit Salz und Pfeffer. Servieren Sie sie mit eingerührter Crème fraîche oder etwas gehobeltem Parmesan.

Romanesco an Seelachsfilet

Zutaten für zwei Portionen:

  • 1 kleiner Romanesco (ca. 400 g)
  • 40 g grüne Oliven (ohne Stein)
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 300 g Seelachsfilet
  • 20 g Mandelkerne
  • 2 Stiele Majoran
  • eine halbe Zitrone
  • 2 EL Olivenöl

Zubereitung:

  1. Für das Rezept bereiten Sie zunächst den Romanesco vor. Putzen Sie ihn und teilen ihn dann in kleine Röschen.
  2. Hacken Sie die Mandeln, Zwiebeln, Oliven und den Knoblauch in kleine Stücke.
  3. Waschen Sie das Fischfilet, tupfen Sie es mit etwas Küchenpapier trocken und zerteilen Sie es in mundgerechte Stücke.
  4. Im nächsten Schritt erhitzen Sie das Olivenöl in einer Pfanne. Schwenken Sie den Romanesco darin für etwa drei bis vier Minuten bei starker Hitze.
  5. Dann geben Sie Mandeln, Knoblauch und Zwiebeln hinzu und würzen alles mit Salz und Pfeffer. Würzen Sie auch direkt die Fischstücke und geben Sie sie zusammen mit den Oliven in die Pfanne.
  6. Löschen Sie das Ganze mit zwei Esslöffeln Zitronensaft und zwei Esslöffeln Wasser ab. Nun decken Sie die Pfanne ab und lassen alles bei schwacher Hitze für weitere fünf Minuten garen. Servieren Sie das Gericht mit Majoran.

Romanesco mit Bratkartoffeln

Natürlich eignet sich der vielseitige Kohl auch für vegane Speisen. Dieses Rezept kombiniert ihn mit Bratkartoffeln.

Zutaten für zwei Portionen:

  • 1 Romanesco
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Schalotten
  • 1/2 rote Chili
  • 30 g Pinienkerne
  • 6 Kartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • Paprika-Gewürz (scharf)
  • 4 EL Olivenöl

Zubereitung:

  1. Kochen Sie als erstes die Kartoffeln bis sie gar sind. Währenddessen teilen Sie den Romanesco und geben ihn in einen anderen Topf: Es genügt eine Kochzeit von drei Minuten.
  2. Bereiten Sie so lange die weiteren Zutaten vor: Chili, Knoblauch, Schalotten und Zwiebeln werden klein geschnitten.
  3. Sobald die Kartoffeln gar und abgekühlt sind, schneiden Sie sie in Scheiben. Erhitzen Sie dann das Öl in der Pfanne und braten Sie die Kartoffelscheiben zusammen mit den Zwiebeln an. Sie können nun schon einmal mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen.
  4. Erhitzen Sie eine zweite Pfanne mit Olivenöl und geben Sie dann Knoblauch, Chili, Schalotten, Romanesco und Pinienkerne hinein. Braten Sie ihn für ein paar Minuten an, bis der Romanesco gar ist. Würzen Sie auch diese Pfanne nach Geschmack. Nun können Sie die Bratkartoffeln und das Romanesco-Gemisch zusammen auf einem Teller anrichten.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse
  • Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst
  • Nachrichtenagentur dpa
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