TikTok-Mutprobe So riskant ist die neue "Hot Chip Challenge"
Ein Tortilla-Chip mit der schärfsten Chili der Welt: Wer bekommt ihn herunter? Viele Jüngere stellen sich der "Hot Chip Challenge". Und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.
Der Mund brennt, die Augen tränen, der Schweiß perlt: Extreme Schärfe ist besonders für Kinder und Jugendliche ein Gesundheitsrisiko. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Anlass ist die sogenannte "Hot Chip Challenge". Dabei werden besonders scharfe Tortilla-Chips gegessen – vor Zuschauern in sozialen Netzwerken. Eine Mutprobe, die vor allem Jugendliche und Kinder fasziniert.
Der Blutdruck kann außer Kontrolle geraten
Der Chip, um den es dabei geht, soll 500-mal schärfer sein als Tabascosauce. Verantwortlich für die Schärfe von Chiliprodukten ist der Stoff Capsaicin.
Wer beispielsweise Capsaicin in größeren Mengen zu sich nimmt, muss mit einer Blutdruckkrise rechnen, warnt das BfR. Dabei steigt der Blutdruck innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann.
Capsaicin schnell erklärt
Die natürliche chemische Verbindung kommt in vielen scharfen Paprika vor. Es ist für die Schärfe und den brennenden Geschmack dieser Schoten verantwortlich. Capsaicin wird auch in der Medizin eingesetzt – und zwar zur Schmerzlinderung, insbesondere in Form von Cremes und Pflastern.
Die Schärfe kann auch zu starken Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot führen. Kinder und Jugendliche reagieren laut BfR empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene.
Nicht in die Augen greifen
Auf ein weiteres Risiko weist die Verbraucherzentrale des Saarlandes hin: Wer sich mit Rückständen von Chilipulver an den Händen in die Augen fasst, muss dort mit starken Reizungen rechnen.
Was gegen die Schärfe hilft
Wasser hilft nicht gegen das starke Brennen im Mund durch Capsaicin. Da der Stoff jedoch fettlöslich ist, können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg schreibt.
Auch stärkehaltige Lebensmittel wie Reis oder Brot können – in Kombination mit Speiseölen oder -fetten – der Schärfe entgegenwirken.
- Nachrichtenagentur dpa