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Brot nicht wegwerfen: So können Sie alte Brotreste verwerten


Nicht wegwerfen
So können Sie alte Brotreste verwerten

Mal wieder die zwei Brötchen vom Vortag nicht gegessen? Auch das liegengebliebene Baguette ist zum harten Knüppel mutiert? Aus diesen Resten können Sie noch etwas Leckeres machen.

Aktualisiert am 03.05.2021|Lesedauer: 5 Min.
Von t-online, dpa, sms
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Brot und Brötchen werden schnell trocken und hart – das ist jedoch noch lange kein Grund, die Lebensmittel wegzuwerfen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, altes Brot zu vermeiden oder weiter zu verwerten.

Brotreste: Altes Brot muss nicht weggeworfen werden.Vergrößern des Bildes
Brotreste: Altes Brot muss nicht weggeworfen werden. (Quelle: Hopfphotography/getty-images-bilder)

Altes Brot schon vorher vermeiden

Ein erster Schritt, um kein Brot wegwerfen zu müssen, ist es natürlich, Brot gar nicht erst alt werden zu lassen. Dazu sollten Sie diese Punkte beachten:

  • Kaufen Sie keine Aufbackware – denn die ist zumeist nicht frisch und altert viel schneller, als tagesfrisches Brot vom Bäcker.
  • Lagern Sie Ihr Brot richtig: Die beste Variante ist ein Brottopf mit offenporigem Deckel. Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Brot im Kühlschrank lagern.
  • Portionieren Sie Ihr Brot und frieren Sie es dann ein, wenn Sie schon absehen können, dass Sie keinen ganzen Laib verwenden werden.

Trockenes Brot wieder auffrischen

Zumindest dann, wenn Ihr Brot noch nicht steinhart ist, können Sie es mit wenigen Tricks auch wieder frisch machen: Wickeln Sie es beispielsweise in ein feuchtes Tuch oder befeuchten Sie es und backen Sie es kurz auf. Während des Backens verdampft das Wasser auf der Kruste und zieht ins Innere des Brotes.

Bei besonders hartem Brot können Sie auch eine feuchte Backatmosphäre wie beispielsweise in einem Dampfgarer schaffen. Um danach die Kruste wieder knusprig werden zu lassen, können Sie das Brot zusätzlich in einem Backofen kurz aufbacken.

Alte Brotscheiben retten

Auch aus trockenen Brotscheiben lässt sich noch etwas Leckeres zaubern: Ist das Brot etwas trocken oder hart geworden, kann man es in Scheiben schneiden und diese mit Wasser befeuchten. "Kommen sie in den Toaster, schmeckt das Brot wie frisch", sagt der Ludwigshafener Küchenmeister Kurt Henkensmeier, der auch Jugendwart im Landesverband Rheinland-Pfalz des Verbands der Köche Deutschlands (VKD) ist. Bestreichen Sie anschließend das warme Brot mit einem feuchten Aufstrich wie Butter oder Frischkäse.

Wer es lieber ausgefallener mag, kann die Scheiben auch belegen und im Backofen zu Bruschetta oder Sandwich verarbeiten. Das geht ganz klassisch mit Tomaten, Olivenöl und Basilikum, aber auch mit Paprika, Zucchini oder Rührei und Krabben.

Rezepte: leckere Gerichte aus altem Brot

Semmelknödel zu bayrischen Gerichten

Vor allem in Bayern werden häufig Semmelknödel gegessen. Und die werden traditionell aus alten Brötchen, Brot oder Brezeln gemacht. Nur Schwarzbrot ist für die Knödel nicht geeignet.

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Für die Zubereitung von Semmelknödeln schneiden Sie das trockene Brot einfach in Würfel und übergießen es mit heißer Milch. Dazu geben Sie gedünstete Zwiebel und ein wenig Öl und Gewürze nach Belieben. Formen Sie schließlich Kugeln aus der Masse und kochen diese dann in einem Topf mit Wasser und Salz. Sobald die Knödel – nach etwa 20 Minuten – an die Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.

Arme Ritter – vom "Notessen" zur Lieblingsspeise

Dieses Gericht wird mit altem Weißbrot oder Toast besonders gut: Dazu müssen Sie nur Eier, Milch und Zucker vermischen und die Brotscheiben etwa drei Minuten in der Masse einweichen. Danach braten Sie die Scheiben goldbraun und servieren Sie mit Eis, Kompott oder Früchten.

Arme Ritter heißen in der amerikanischen Küche übrigens "French Toast". Dort sind sie sowohl süß als auch herzhaft mit Bacon, Avocado oder Tomaten beliebt.

Brotkuchen aus Aprikosen und Amaretto

Wer es gern süß und etwas ausgefallen mag, der sollte sich ruhig an einen Rezept von Benno Sasse herantrauen: Aprikosen-Brot-Kuchen mit Mandeln.

Die Zutaten:

  • zehn Scheiben altes Toastbrot oder alte Brötchen in fünf Millimeter großen Würfeln
  • 750 Gramm flüssige Sahne
  • 250 Gramm getrocknete Aprikosen
  • 100 Gramm Vanillezucker
  • 50 Gramm Amaretto
  • 50 Gramm gehobelte und geröstete Mandeln
  • acht Eier

Für den Brotkuchen wärmen Sie die Sahne etwas auf und übergießen Sie die Brotwürfel damit. Nun können Sie 250 Gramm getrocknete Aprikosen in kleine Würfel schneiden und zum Weißbrot geben. Danach geben Sie auch den Vanillezucker, Amaretto, Mandeln und das Eigelb der Eier hinzu.

Aus dem Eiweiß schlagen Sie unterdessen Eischnee und heben diesen unter die Masse. Schließlich füllen Sie alles in eine Form und backen den Brotkuchen bei 160 Grad Umluft etwa 30 bis 35 Minuten. Den Kuchen können Sie schließlich mit Puderzucker bestreuen. "Dazu passt wunderbar eine Kugel Vanilleeis oder auch eine Vanillesauce", verrät Sasse.

Italienischer Brotsalat aus altem Brot

"All die Brotreste sind viel zu schade für die Tonne. Daraus lässt sich prima ein italienischer Brotsalat machen", schlägt hingegen Oecotrophologin Monika Bischoff vor. Die Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München erklärt, wie man schnell vier Portionen "Panzanella" zubereitet:

1. 250 Gramm Brot, egal welches, werden in dünne Scheiben geschnitten und getoastet. Anschließend werden sie mundgerecht gewürfelt.

2. Eine Salatgurke, eine Paprika und 750 Gramm Tomaten werden ebenfalls gewürfelt, drei kleine Stangen Sellerie und eine rote Zwiebel in Scheiben geschnitten.

3. Alles kommt in eine große Schüssel und wird gemischt. Darüber gibt man ein Bund gezupftes Basilikum sowie ein Bund gehackte Petersilie.

4. Drei Esslöffel milder Essig, drei Esslöffel Olivenöl, zwei gepresste Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer zu einem cremigen Dressing mischen und unter den Salat ziehen – 15 Minuten ziehen lassen.

Laut Bischoff lassen sich auch Thunfisch im eigenen Saft, Schafskäse, Kapern oder Oliven dazugeben.

Mit Liebstöckel und Mixer zur Brotsuppe

Einem bereits richtig harten Brotbrocken rücken Sie am besten mit einem Sägemesser oder der Brotmaschine zu Leibe. Es lässt sich zwar nicht mehr unbedingt in Scheiben schneiden, sondern zerfällt in Stücke – aber das kann für die Weiterverarbeitung geradezu ideal sein, etwa bei einer Brotsuppe.

Auch hierfür gibt es ein Rezept:

  • Zweieinhalb Scheiben altes Mischbrot oder alternativ zwei alte Brötchen grob zerteilt
  • ein Suppenwürfel
  • etwas Salz
  • ein Zweig Liebstöckel

Geben Sie alles in einen Topf mit etwa einem Liter Wasser und lassen Sie die Suppe etwa acht bis zehn Minuten kochen.

Pürieren Sie die Suppe dann mit dem Mixstab und schmecken Sie sie mit Salz und Pfeffer ab. Wer will, kann in die Suppe ein paar Scheiben Frankfurter Würstchen geben. Vor dem Servieren mit fein gehackter Petersilie bestreuen – und fertig ist die Brotsuppe. "Kinder lieben sie", sagt Brandstätter.

Croûtons für Salat und Suppe

Zu einem Salat gehören häufig auch leckere Croûtons. Altes Brot ist ideal, um die Salatzutat selbst zu machen. Dafür müssen Sie das Brot nur in Würfel schneiden und im Ofen oder in einer Pfanne rösten.

Wenn Sie mögen, können Sie die Würfel vor dem Rösten natürlich nach Belieben mit Salz, Pfeffer oder Kräutern würzen.

Altes Brot zu Paniermehl mahlen

Um aus altem Brot Paniermehl zu machen, schneiden Sie es einfach in Scheiben und legen Sie es zunächst auf einen Ofen oder den abkühlenden Backofen. Je schneller und wärmer die Luft an das Brot kommt, desto schneller trocknet es.

Ist das Brot komplett durchgetrocknet, können Sie es in kleinen Stücken in einen Standmixer geben und zerkleinern. Pürieren Sie die Brotreste so lange, bis Brösel entstehen. Aufbewahrt in einem luftdichten Behältnis können Sie Ihr altes Brot nun immer wieder für leckere Rezepte wie Frikadellen, Schnitzel oder Knödel verwenden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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